Zirkus hoch drei

Über 73 Minuten dieses Spiels wird man nicht lange sprechen, aber 17 Minuten wird jeder Zuschauer und Spieler noch eine ganze Weile im Gedächtnis behalten: was sich in der Schlussviertelstunde beim 2:0 (1:0)-Erfolg des FCS über den FC Lorenzreuth am Kärwasonntag abspielte, hatten wohl die wenigsten schon einmal erlebt. Der Erfolg war hochverdient, keine Frage, denn die Schwarzenbacher waren über die ganze Zeit das aktivere Team, sie hatten eine Vielzahl an Torchancen und hätten schon nach 15 Minuten führen können oder müssen. Es kristallisierte sich heraus, dass das größte Hindernis an diesem Tag im Lorenzreuther Kasten stand, denn Keeper Möchel hielt alles, was aus dem Spiel heraus auf sein Tor kam. Und andererseits gingen die Grün-Weißen äußerst großzügig mit ihren Möglichkeiten um, sie brauchten daher einen Elfmeter, um in Führung zu gehen – Wohn verwandelte ihn kurz vor der Pause, nachdem Schneider Fröhlich im Strafraum behindert hatte. Das Bild blieb in der 2. Hälfte identisch, mit Ausnahme einer Chance von Ernst konnten die Gäste den FCS nicht in Gefahr bringen; der machte es selbst spannend, weil er weiterhin entweder Möchel anschoss oder das Tor verfehlte. Die große Gelegenheit, um Ruhe in die Partie zu bringen, bot sich wieder Wohn: diesmal hatte Koller Fröhlich gefoult, der Strafstoß war aber zu schwach und zu zentral geschossen, um Möchel in Bedrängnis zu bringen (73.). Ab diesem Moment wurde es kurios-abenteuerlich bis zum Abpfiff: Schurig machte das wohl deutlichste Handspiel der Saison und sah dafür Gelb (76.); Saponaro wurde wie in der Vorwoche für den FCS zum Spielentscheider, als er nach einem schönen Doppelpass zwischen Patrick Bertl und Fröhlich die Ruhe beim Abschluss behielt und das befreiende 2:0 erzielte (80.). Drei Minuten später musste wieder Schneider die Foulbremse ziehen, nach seinem Foul an Sebastian Bertl sah er auch noch Gelb-Rot (83.); der nächste Elfmeter ging an Fröhlich, doch auch er verzweifelte an Möchel (84.). Schon fast nicht mehr verwunderlich war es, dass es noch einen Strafstoß zum Ende der Begegnung gab – diesmal sprang Kern der Ball an die Hand, nächster Schütze war Patrick Bertl, der probierte es mit Gewalt, und auch dieses Mal war Möchel zur Stelle; wenn es einen Gewinner auf Lorenzreuther Seite gab, dann ihn. Auf Seiten des FCS konnten alle am Ende über den Spielverlauf lachen und sich über drei Punkte freuen, durch die die Mannschaft gelassen die Fahrt nach Arzberg am kommenden Sonntag antreten kann.