Der FCS und die große Chance, Teil II

Die Überschrift ist keine wirklich neue, schon in der Vorschau auf das Spiel der 1. Mannschaft gegen Lorenzreuth war ja von der Chance die Rede, die der FCS ergreifen kann/sollte/muss. Und sie passt irgendwie auch auf die Ausgangslage der Reserve vor der Partie gegen den VfB Helmbrechts am Sonntag um 13 Uhr. Welche Chance, könnte man fragen, denn auf den ersten Blick scheint es keine chancenlosere Mannschaft in der Kreisklasse Frankenwald zu geben als den FCS II: nach 15 Spielen steht ein einsames Pünktchen zu Buche, 11:73 Tore lassen auch niemanden jubeln. Natürlich, die Gegner in dieser Liga waren in der Vorrunde so gut wie immer eine Nummer zu groß, die Fehler der Schwarzenbacher wurden gnadenlos ausgenutzt, die anderen Klubs hatten meistens mehr zuzusetzen als der FCS und verfügten über das Personal, um die Partien zu ihren Gunsten zu entscheiden. Aus dem Aufsteiger kann also ein Absteiger werden, diese Möglichkeit ist mehr als realistisch, wie also von großen Chancen sprechen? Ganz einfach: es ist noch eine Halbserie zu absolvieren, in der sich dem FCS II viele Gelegenheiten bieten, um Dinge besser zu machen als zuletzt. Das Team kennt jetzt alle Gegner, die teils jahrelang nicht mehr gegen die Schwarzenbacher gespielt hatten und auch alle gefährlichen Spieler, die vorher höchstens in Zeitungsberichten erwähnt wurden. Das muss nicht bedeuten, dass man sie nun auch wird ausschalten und die Kontrahenten beherrschen können, aber man kann sich besser darauf einstellen, wer der Reserve da gegenüber steht. Ob sich das in Punkten niederschlägt, bleibt abzuwarten, aber es könnte sich in anderen, konstanteren Leistungen zeigen. Selbstredend gehört eine Mannschaft dazu, die im besten Fall komplett ist und das auch Woche für Woche bleiben kann, wie schwierig das ist, weiß der FCS II selbst am besten. Und so wird auch am Sonntag wieder ein veränderter Kader gegen die Helmbrechtser antreten, an die man immerhin keine ganz negativen Erinnerungen vom Spiel zum Saisonauftakt hat. Beim 4:2 im Frankenwald hielt das Team lange Zeit mit, war nahe am Unentschieden, ehe Stürmer Alexander Shtop doch zweimal richtig stand. Er (8) und Angriffspartner Ferit Bicak (16) sind die Lebensversicherung der „Rothosen“, die nach dem Katastrophenjahr in der Kreisliga auch eine Klasse tiefer keinen leichten Stand haben, aber wenigstens Distanz zu den Abstiegsplätzen halten können. Zuletzt sechs Niederlagen in Serie machen aber auch deutlich, dass der Traditionsklub immer noch viele Baustellen hat. Auswärts läuft es nicht allzu gut, vier Punkte zeigen das klar an, trotzdem bleibt der VfB natürlich auch in Schwarzenbach favorisiert. Aber warum sollte der FCS II aus dem absoluten Keller heraus nicht ohne Druck einfach frei aufspielen und den ersten von noch einmal fünfzehn Gegnern in der Kreisklasse ärgern? Die Antwort auf diese Frage liefert die Partie zur besten Kärwaessenszeit, vielleicht serviert die Reserve ja einen Leckerbissen dazu.