Viel Lärm um nichts – für Kondrau

Am Ende war es ein Saisonauftakt wie so oft: viel Hektik und Unsicherheit, niemand weiß so recht, wo er steht, die Fronten müssen geklärt werden. Heraus kam bei der Begegnung zwischen den SF Kondrau und der SpVgg Saalestadt eine Partie, in der viel geredet und diskutiert wurde, das Kopfschütteln über Entscheidungen überwog die spielerischen Höhepunkte. Die Gäste nutzten das entstandene Durcheinander besser, blieben über weite Strecken kaltschnäuziger und konzentrierter und feierten mit dem 3:0 (1:0) im Stiftland genau den Einstand in der Kreisliga, den sie sich erhofft hatten. Unter Leitung von Sportchef Santiago Fraga da Silva, der den beruflich verhinderten Trainer Michael Gräf vertrat, erwischten sie einen glänzenden Start, setzten die Kondrauer Verteidiger früh unter Druck und zwangen sie zu Foulspielen. Einen abgefälschten Freistoß von S. Bertl  konnte Weiß nicht mehr richtig kontrollieren (5.), drei Minuten war Patrick Bertl erfolgreicher, als er einen abgewehrten Versuch von Bablli aufnehmen konnte und Torwart Gold überwand. Glück hatten die Saalestädter, als sie Schoof bei einem Konter zu spät attackierten, sein Schuss drehte sich knapp am rechten Pfosten vorbei (16.). Nach der ersten Viertelstunde wurden Ton und Umgang rauer; Schiedsrichter Seidl (Störnstein), der energisch begonnen, ließ sich jetzt durch die vielen Diskussionen aus dem Konzept bringen und zog sehr schnell Gelbe Karten auf beiden Seiten. Eine davon ging an Bablli nach einem Duell mit Gold, nach 32 Minuten folgte Gelb-Rot, als er sich nach einem Zweikampf in eine weitere Streiterei verwickeln ließ. Sportlich hatte die Unterzahl wenig Auswirkungen, Kondrau versuchte es über die Außen, die Flanken fanden aber kaum ein Ziel. Auf der anderen Seite traf Bablli kurz vor dem Platzverweis den linken Pfosten, Weiß verpasste das 2:0 mit einem Kopfball (39.) und P. Bertl wurde nach Vorlage von Wohn gerade noch gestört (41.). Die Verwarnungen aus der ersten Hälfte führten direkt nach der Pause zu einer 10-Minuten-Strafe für Sölch; die Gleichzahl nutzte den Gästen mehr, Langers Schuss kam jedoch zu zentral (53.) und Weiß verzog nach der folgenden Ecke. Noch einmal Langer scheiterte an Gold (57.). Der Torwart stand darauf nochmals im Mittelpunkt, denn er foulte P. Bertl beim nächsten Konter (59.) – beim Elfmeter konnte er noch im Tor stehen, den Ball von S. Bertl aber nicht halten (61.), danach musste auch er für zehn Minuten vom Feld. Den Kondrauern gelang es bei allem Anstürmen nicht, einen Rhythmus aufzubauen, der die Saalestädter in echte Gefahr gebracht hätte; der Meister hatte weiterhin die besseren Möglichkeiten: S. Bertl verfehlte mit seinem Freistoß das rechte Eck nur knapp (66.), P. Bertl traf nur den rechten Pfosten (71.). Die Abwehr hielt dicht, für die Entscheidung sorgte die Offensive: nach einem Ballgewinn im Mittefeld wurde Degel angespielt, er legte die Kugel diagonal über die Defensive der Heimelf in den Lauf von P. Bertl, er behielt frei vor Gold die Nerven und traf zum 3:0 (88.). Für die Saalestädter lautet das Fazit des 1. Spieltags: sie sind schon wieder auf Betriebstemperatur und wissen, was in der Liga zu tun ist. Am kommenden Sonntag wartet die Heimpremiere auf die SpVgg, sie empfängt in Förbau den Aufsteiger Kickers Selb II.

Die SG SpVgg Saalestadt II/SpVgg Oberkotzau III lieferte mit einem Minikader ein beherztes Spiel ab, verlor aber trotzdem bei der SG 1.FC Schönwald II/TV Selb-Plößberg II mit 4:5 (0:2). Zweimal kamen sie nach einem Drei-Tore-Rückstand wieder in die Partie, Haas (49./60.) und später Bobrowski (80.) und erneut Haas (87.) hielten die Hoffnungen der genau elf Spieler am Leben, zum Unentschieden reichte es aber nicht mehr. Am nächsten Sonntag spielt die Reserve in Schwarzenbach gegen die 3. Mannschaft der Kickers Selb.