Selber gehen – und kommen

Im Mai waren die Erwartungen groß, als sich die SG Schwarzenbach/Förbau und die SpVgg Selb 13 zum absoluten Spitzenspiel der Kreisliga Süd trafen, es konnte sich schließlich entscheiden, wer von den beiden Meister werden würde. Am Ende trennten sich die Teams ziemlich schiedlich-friedlich mit 1:1, die Entscheidung wurde vertagt und am Ende der Saison waren beide zufrieden – die SG war Meister, die SpVgg Aufsteiger in die Bezirksliga. Im Juli sind die Erwartungen eher gespannt, wenn wieder eine Mannschaft aus Selb zu Gast in Förbau: eine SpVgg ist erneut dabei, diesmal allerdings als Gastgeber in Form der Saalestadt, und der Gegner kommt vom anderen Ende der Porzellanstadt, es ist der Aufsteiger Kickers Selb II. Die Landesliga-Reserve hat sich in der Kreisklasse Fichtelgebirge souverän durchgesetzt, vor dem Mit-Aufsteiger aus Marktleuthen, und wird jetzt wohl als eine weitere „Wundertüte“ in der Kreisliga unterwegs sein: wie beim alteingesessenen Kreisligisten aus Mitterteich wird die Aufstellung immer davon abhängen, wie und wann die 1. Mannschaft aktiv ist und vor allem, welches Personal in der Landesliga zur Verfüfgung steht, nicht nur jetzt in der Urlaubszeit, sondern ganz allgemein. Denn routinierte Akteure, die jederzeit aufrutschen könnten, gibt es in der Reserve genug, schon in der letzten Saison waren die Grenzen durchaus fließend und müssen es auch jetzt wohl wieder sein. Wer also kommt zum Gastspiel an die Saale? Gute Frage, das Personal wird sich erst mit dem Ausfüllen des Spielberichtsbogens klären, die Trainer stehen dagegen fest: Georg Seidel, langjähriger Spieler in Thiersheim, der noch selbst eingreift, und Nikolai Vates teilen sich die Aufgabe. Und auch wenn sie im Vorbericht betonen, die Heimelf das Spiel machen zu lassen – wer in der letzten Saison mehr als 100 Tore schießt, der wird nicht nur einen dichten Abwehrriegel aufbauen wollen. Im ersten Saisonspiel fielen bereits zwei Tore beim 2:2 gegen Mitterteich II, aber die Elf kassierte eben auch zwei Gegentreffer, welche Lehren sie aus dem Ergebnis ziehen, wird man am Sonntag ab 15 Uhr sehen. Eine weiße Weste hat dagegen die SpVgg Saalestadt und will sie möglichst auch behalten, nach dem gelungenen Auftakt in Kondrau will die Mannschaft natürlich auch zuhause drei Punkte holen. Was macht man, wenn man nicht genau weiß, wer da als Gegner auf einen zukommt? Am besten, man bleibt auf sich selbst konzentriert und nimmt das Spiel nach Möglichkeit in die eigene Hand. Damit sind die Saalestädter nicht nur vergangene Woche gut gefahren, sondern es ist ihre grundsätzliche Anlage. Das ist nun kein großes Geheimnis, aber es stellt jeden Gegner vor Probleme, solange die entsprechenden Spieler vorhanden sind. Damit wären wir wieder bei der Urlaubszeit, die auch vor der SpVgg nicht Halt machen wird, umso wichtiger ist es, so viele Zähler wie möglich zu holen, wenn der Kader noch gut gefüllt ist. Wer am Sonntag dabei sein wird, bleibt abzuwarten, das Fragezeichen in Sachen Aufstellung gibt es also auch für die Kickers aus Selb.

Sehr flexibel sein muss die SG SpVgg Saalestadt II/SpVgg Oberkotzau III nicht nur am morgigen Sonntag ab 13 Uhr gegen die Kickers Selb III, sondern insgesamt in diesen Tagen. Derzeit ist die Spielerdecke recht dünn, es muss viel über den Willen gehen und über Improvisation. Das gilt auch und besonders für die Partie gegen die Selber, die in dieser Saison als Flex-Mannschaft antreten, d.h. es kann durchaus sein, dass neun gegen neun Spieler auflaufen, es kann aber auch ein normales Spiel mit elf gegen elf werden. Im kleineren Format waren die Kickers letzte Woche deutlich gegen Holenbrunn erfolgreich, während die Saalestadt eine wilde Begegnung mit 4:5 gegen Schönwald/Selb-Plößberg verlor. Wichtig wird sein, wegen ganz anderer Bedingungen als in der Vorsaison nicht nervös zu werden, sondern erst einmal in den Rhythmus zu finden und dann zu sehen, was in einer A-Klasse möglich ist, die keinen ausgewiesenen Favoriten zu kennen scheint.