Neue Namen, altes System?

Der TuS kommt nach Schwarzenbach, und das gleich doppelt und dreifach: am heutigen Samstag stellt sich die neue SG aus FCS und TuS Förbau zum ersten Mal in Schwarzenbach vor – soweit möglich, wechseln sich die beiden Standorte der Spielgemeinschaft bei den Heimspielen ab. Und dann empfängt dieses Mal sozusagen DIE TuS DEN TuS, wenn die Saalestädter mit ihrer 2. Mannschaft ab 13 Uhr und der „Ersten“ ab 15.30 Uhr auf den TuS Erkersreuth treffen. Die Erinnerungen der beiden Gastgeber an die letzten Spiele sind dabei durchaus unterschiedlich. Die Schwarzenbacher konnten nur in der Hinrunde 19/20/21 gegen Erkersreuth antreten, ließen sich mehrmals auskontern und verloren ihr Heimspiel mit 3:4 zu Beginn der Serie, als man lange vergeblich den ersten Punkten hinterherjagte. Förbau unterlag in der Hinrunde auswärts mit 2:3, überraschte dann aber in einer der wenigen Partien, die noch in der Rückrunde ausgetragen werden durften, mit einem mehr als deutlichen 5:0. Zu dieser Zeit hatte sich das Gesicht der Erkersreuther deutlich verändert; in der Vorrunde hatte der damalige Aufsteiger für Furore gesorgt und stand mit an der Tabellenspitze, während der Zwangspause wechselten zahlreiche Spieler aber und ließen den TuS etwas zurückfallen. Bei Abbruch der Saison waren die Selber Vorstädter trotzdem gut und sicher positioniert und konnten in Ruhe für eine weitere Spielzeit in der Kreisliga planen. Die letzten Begegnungen wurden schon vom aktuellen Trainer Milan Horvath geleitet, der zuvor in Arzberg tätig war und Roman Pribyl ablöste, der inzwischen Bayern Hof übernommen hat. Er muss jetzt dauerhaft ohne Stützen auskommen, die vor knapp zwei Jahren den Erkersreuther Höhenflug mit prägten: Dörr und Jakob wechselten nach Arzberg, Torjäger Mlika verließ den Verein ebenso ein Dennis Nendza (jetzt Tröstau/Nagel). Dafür wird die tschechische Fraktion verstärkt durch Spieler wie Kohout, Lorke oder Sneberger, die allesamt bereits höherklassig in Deutschland aktiv waren. Große Stücke halten die Verantwortlichen auch auf den erst 18jährigen Josef Fric, der sicher Unterstützung von erfahrenen Kräften wie den Bastl-Brüdern, den Bengs-Brüdern oder Torwart Sprenger erhält. Das Gerüst ist also geblieben, die Hoffnung auf eine weitere sorgenfreie Saison wohl genauso; dazu wird der neue Coach, der die Liga bestens kennt, versuchen, seine Vorstellungen von aktivem, manchmal auch aggressivem Fußball mit den spielerischen Qualitäten des tschechischen Fußballs zu kombinieren. Gegen den TSV Thiersheim funktionierte vieles gut und führte zu einem 2:0-Erfolg, am 2. Spieltag ging das Derby gegen die SpVgg Selb 13 mit 1:4 verloren, aber die Dreizehner zählen auch zu den Topfavoriten in der Kreisliga. Wo steht der TuS also genau? Eine nächste Antwort wird vielleicht das Auswärtsspiel bei der SG Schwarzenbach/Förbau geben, die ihrerseits natürlich alles daran setzen wird, keinen Kontrahenten näher kommen zu lassen und die berühmte weiße Weste zu behalten. Es wird im dritten Spiel des Jahres die dritte Begegnung mit einem anderen System – nach dem durchaus auf das Spielerische angelegten VfB Arzberg, dem etwas abwartenden ASV Wunsiedel kommt nun also der technisch-schlitzohrige TuS Erkersreuth. Vielleicht muss die SG aber auch zum dritten Mal im dritten Spiel neu planen, denn da die jetzt die Ferien- und Urlaubszeit begonnen hat, könnte es wieder Wechsel im Kader geben. Über die kommenden vier bis fünf Wochen wird es bei allen Kreisligisten personell ein munteres Wechselspiel geben, wie in allen Jahren wird erst im September richtig klar sein, welches Team wo steht. Da der Spielplan für die SG danach die durchaus unberechenbaren Klubs aus Kondrau, Tirschenreuth und Waldershof sowie das Pokalspiel in Tröstau bereit hält, kann es auf keinen Fall schaden, auch in dieser frühen Phase bereits ein gutes Polster anzulegen.

Eine identische und doch unterschiedliche Ausgangsposition hat die Mannschaft der SG FCS II/TuS II/SVO III: auch sie hat aus den ersten beiden Spielen sechs Punkte geholt und trifft auf den TuS II, der wie die 1. Mannschaft drei Zähler auf dem Konto hat – allerdings aus nur einer Partie. Nach spielfreiem Auftakt gewann die Reserve das Derby mit 1:0 und ist als ein Team einzuschätzen, das in der A-Klasse mit oben dabei sein kann und will. Trotzdem darf sich die SG II auch an diesem Wochenende Hoffnungen auf einen Erfolg machen, weil sie wieder gut besetzt sein sollte.