Können wir das schaffen? – Jo, wir schaffen das!

Es gab eine Zeit, da war „Bob, der Baumeister“ so ziemlich jedem bekannt. Mit Hilfe seiner (Baumaschinen-)Freunde meisterte er jede Situation und jeden Auftrag, egal wie schwierig er auch wirken mochte. Immer wenn es kritisch wurde, fragte Bob in die Runde: „Können wir das schaffen“ und die Antwort kam wie aus einem Mund: „Jo, wir schaffen das!“ Dass ein solcher Spruch in der Kabine der SG Schwarzenbach/Förbau regelmäßig zu hören, ist eher unwahrscheinlich, aber eines gilt auch bei dieser Gruppe: sie definiert sich über den Zusammenhalt und sie schafft das, was sie sich vornimmt, über den Zusammenhalt. Anders wäre der Auswärtscoup in Konnersreuth kaum möglich gewesen und anders ist auch der Erfolg über die komplette bisherige Saison nicht zu erklären. Bei aller spielerischen und individuellen Qualität, die im Team steckt, ist es weiterhin bemerkenswert, wie schnell sich die beiden Seiten gefunden haben und seitdem einfach nicht nachlassen wollen. Beachtet werden darf auch, dass die Saalestädter dabei bislang immer fast immer personellen Engpässen trotzen konnten. Abgesehen vom Blackout in Kondrau/Steinmühle funktionierten die eingesetzten Stützen der Mannschaft und die Nachrücker halfen, auch in engen Momenten den Erfolg zu sichern. Auf sie könnte es auch und besonders ankommen, wenn die SG an diesem Samstag um 15 Uhr in Schwarzenbach gegen die SpVgg Wiesau antritt. Denn so sehr der Sieg in Konnersreuth auch bejubelt wurde, direkt danach wurden sicher erst einmal die Blessuren versorgt und vor allem nach den Verletzten geschaut: Tom Langer fällt bekanntlich mit einer Handverletzung schon und noch länger aus; im Stiftland mussten Raimund Wohn und Jonas Greim mit Oberschenkelproblemen vom Platz, auch Tim Andörfer lief nicht rund und weitere Spieler spürten Muskeln und Knochen sichtlich. Das Programm der letzten Wochen fordert zusammen mit den Nachwehen der Unregelmäßigkeiten während der Corona-Zeit seinen Tribut, die Belastung zu steuern oder zu rotieren ist aber wegen der Personallage bei der 1. wie bei der 2. Mannschaft nicht möglich. Also wird es wieder ein Puzzlespiel werden, um die bestmögliche Aufstellung gegen das nächste Team aus der Oberpfalz zu finden. Wiesau könnte es an sich ruhig angehen lassen und den Gastgebern die Aufgabe damit erleichtern, aber das wird kaum passieren. Für die SpVgg geht es um einen ordentlichen Saisonabschluss und ein schönes Ende der Zeit von Christian Zettl als Spielertrainer, der nach fünf Jahren zum ATSV Tirschenreuth wechselt und sich zugute halten kann, die Wiesauer nach harter Zeit wieder in ruhiges Kreisliga-Fahrwasser geführt zu haben. Sein Nachfolger Benjamin Lauton ist ebenfalls schon seit Jahren im Verein und wird wie Zettl als Spielertrainer arbeiten. Er kennt den Gegner aus Schwarzenbach und Förbau aus den letzten Jahren  und wird mit daran arbeiten, der SG wie im Hinspiel das Leben so schwer wie möglich zu machen. Damals hatten die Wiesauer mit Personalsorgen zu kämpfen, machten den Laden defensiv dicht und wurden erst äußerst spät durch einen Treffer von Bablli bezwungen, der nach seiner Roten Karte jetzt wieder spielberechtigt sein müsste. Abgesehen von der dramatischen Niederlage gegen Selb am letzten Wochenende sind die Wiesauer in diesem Jahr noch ungeschlagen, bis auf den Sieg gegen Kirchenlamitz sprangen allerdings nur Unentschieden heraus, was aller Ehren wert ist, die SpVgg fiel dadurch aber entscheidend zurück. Marcel Rahn hat alleine acht von 36 Toren erzielt, vorne sind die Wiesauer etwas knausrig, dafür kann sich die Bilanz der Defensive um Abwehrchef Zettl mit nur 27 Gegentreffern sehen lassen. Es wird also vermutlich wieder ein sehr hartes Stück Arbeit für die SG, wenn sie im Kampf um den Titel des Kreisligameisters weiter mitten im Geschehen bleiben will. Es muss ja kein „Jo, wir schaffen das“ sein, aber wenn die Rituale in der Kabine weiterhin helfen, dann werden sie sicher beibehalten.

Schon um 12.30 Uhr geht die SG FCS II/TuS II/SVO III an den Start und spielt gegen die SG 1.FC Marktleuthen II/A.TV Höchstädt II. Für den Gegner ist die Ausgangslage ähnlich wie in der Kreisliga, es geht rein sportlich um nichts mehr, aber die Saison, die bisher sehr ordentlich gelaufen ist, soll natürlich gut abgeschlossen werden. Routiniers werden genauso regelmäßig eingesetzt wie junge Spieler, auch die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen klappt. Schon das Hinspiel war eine knappe Angelegenheit, die zugunsten der Dreier-SG endete, jetzt kann sie ganz schlicht einen Sieg brauchen, um an der Reserve aus Weißenstadt dranzubleiben. Sieben Punkte Rückstand bei zwei Spielen weniger lassen keine Ausrutscher zu, wenn das echte Endspiel am letzten Spieltag in Weißenstadt erreicht werden soll. Dabei werden auch die kommenden Wochen spannend, wenn es praktisch nur noch Doppelspieltage geben wird, das Polster muss so dick wie möglich werden. Einen solchen Doppelpack hat der Gegner vor sich, am Mittwoch verlor das Team gegen Weißenstadt II klar mit 0:5, ob die Niederlage Spuren hinterlassen hat, wird sich am Samstag zeigen.