Hopp oder weiter Topp?

Tief durchatmen, mit dem Erreichten zufrieden sein und dann konzentriert nach vorne schauen. Die SG Schwarzenbach/Förbau hat das erste von mehreren schweren Spielen hinter sich gebracht und kann sicher mit dem Unentschieden gegen den TSV Konnersreuth gut leben. Es hätte für einen Dreier reichen können, es wäre auch eine knappe Niederlage möglich gewesen – am Ende nahmen beide Teams genau den Zähler mit, den sie brauchten, um gemeinsam an der Tabellenspitze zu bleiben und von dort aus die weiteren Saisonziele in Angriff zu nehmen. Für die Konnersreuther wird es darum gehen, den Sprung in die Bezirksliga zu schaffen, für die Saalestädter darum, so erfolgreich wie nur möglich abzuschneiden und den Kampf um den Aufstieg mit zu beeinflussen, wenn man dieses Mal schon nicht selbst eine Liga höher klettern darf. Zur Verteidigung der Ziele war letzte Woche eher die Abwehr gefragt, die Null stand sicher. Das wird auch an diesem Sonntag natürlich von Bedeutung sein, wenn die SG ab 15 Uhr bei der SpVgg Wiesau spielt, aber die Null vorne sollte möglichst gelöscht werden, um die Verfolger aus Selb oder Arzberg auf Distanz zu halten. Zu diesen Verfolgern zählte bis vor wenigen Wochen auch Wiesau selbst. Die Stiftländer erwischten einen fast optimalen Start mit vier Siegen und einem Remis in den ersten fünf Partien, seitdem gab es jedoch vier Niederlagen am Stück. Allerdings lohnt ein Blick auf die Gegner, denn es waren genau die, die Konnersreuth und die SG Schwarzenbach/Förbau noch vor sich hat: knapp verloren gegen den TSV und Weißenstadt, deutlich gegen Thiersheim und Selb. Da sind null Punkte schnell möglich und erklärlich, besorgniserregender wird für die SpVgg sein, dass sie in diesen vier Spielen nur ein eigenes Tor erzielen konnte. So kommt es eben, dass Marcel Rahn als bester Torschütze schon sechsmal erfolgreich war, dahinter folgen aber mehrere Spieler mit jeweils genau einem Treffer. Das an sich eingespielte Team um Spielertrainer Christian Zettl mit erfahrenen Akteuren wie Lauton, Trottmann oder Nickl steht also irgendwie am Scheideweg: kann man den Trend stoppen und noch einmal nach oben schauen oder bleibt man im Mittelfeld stecken? Hopp oder wieder Topp für Wiesau, Hopp oder weiter Topp für die SG ist das Motto der Begegnung am Sonntag. Denn sie will ja am Ende der Hinrunde, das sich langsam ankündigt, nicht Bilanz ziehen und feststellen, dass sie das Schicksal der Wiesauer ereilt hat und sie ihrerseits wegen des noch ausstehenden Programms nicht mehr mit der Spitze mithalten konnten. Aber die Spieler wissen auch genau, dass 90 Minuten in Wiesau keine leichte Aufgabe sind: die Erfahrung beim Gegner, die Spielweise mit körperlichem Einsatz und spielerischem Element ermöglicht es den Wiesauern absolut, schnell wieder erfolgreich zu sein. Andererseits kann die SG sich dank des breiten Kaders genau auf diese Stärken eines Kontrahenten einstellen und die eigenen Vorteile im nächsten Schritt nutzen. Das ist ihnen bereits einige Male im Lauf der Saison gelungen (Arzberg, Kirchenlamitz, Waldershof), warum also auch nicht in Wiesau? Das Topp ist nicht weit weg, es kommt nur auf die Mannschaft der SG selbst an.

So langweilig das vielleicht klingt, aber genau das Gleiche gilt für die SG FCS II/TuS II/SVO III, wenn sie ebenfalls am Sonntag ab 13 Uhr in Höchstädt gegen die SG FC Marktleuthen II/A.TV Höchstädt II antritt. Der Spitzenreiter gegen ein Mittelfeldteam, kann da viel passieren? Durchaus, denn die Zweier-SG hat bisher zwar eine komplett ausgeglichene Saison gespielt (vier Siege, vier Niederlagen, 21:22 Tore), aber der Ausreißer nach oben geschah just am letzten Wochenende, als sie bei der SpVgg Selb 13 klar mit 6:2 gewann. Im Team stehen im positiven Sinn „alte Knochen“ (Lackmann, Hegner, Brendel), die aber schon höherklassig unterwegs waren und junge Leute, die nachgeführt werden. Und im Gegensatz zu einem Team wie der Marktredwitzer Reserve am letzten Wochenende dürften sie deutlich eingespielter sein und können damit auch dem Tabellenführer das Leben schwer machen. Der will wie die 1. Mannschaft dort oben bleiben und sein eigenes „Topp“ fortsetzen. Da der gesamte Bereich der SG bisher von größeren Verletzungen und Zwangspausen weitgehend verschont geblieben ist, sollte der Kader auch in der A-Klasse wieder gut aufgestellt sein.