Flutlicht und das ganz besondere Flair

Wer länger beim FCS gespielt hat oder spielt, der kennt sie: die Trainingseinheiten unter Flutlicht auf dem Nebenplatz. Wenn dort das Licht angeht und die Kommandos der Trainer zu hören sind, dann weiß man erstens, dass es auf den Herbst zugeht, weil das Licht nur in der dunkleren Zeit eingeschaltet wird, zweitens, dass auf dem besonderen Untergrund auch besondere Vorsicht angebracht ist und drittens, dass mit dem Flutlicht eine ganz andere Atmosphäre verbunden ist als bei einer Einheit auf dem Hauptplatz im Sonnenschein. Wie es sich anfühlt, ein Spiel unter Flutlicht zu bestreiten, wissen dagegen die wenigsten Schwarzenbacher, denn auf dem Trainingsplatz wurden und werden nur im Notfall Partien ausgetragen, auch auf anderen Plätzen finden Spiele auf Kreisebene meistens bei normalem Tageslicht statt – und die Flutlichter des FCS lassen sich auch schlicht nicht Richtung Hauptplatz drehen. Insofern wartet an diesem Freitag wieder eine gewisse Premiere auf die SG Schwarzenbach/Förbau, denn wenn sie ab 19 Uhr in Förbau auf die SF Kondrau trifft, wird irgendwann mit Sicherheit das Flutlicht angehen. Ob dann auch ein besonderes Flair über den Platz wehen wird? Genug der Romantik; Flutlichtspiele sind sicher nichts Alltägliches, aber auch in diesen Begegnungen gibt es nur drei Punkte zu verteilen. Und die ganz romantischen Hochgefühle werden bei den Spielern durch das 1:1 gegen den TuS Erkersreuth auch ein Stück weit verschwunden sein, da das Unentschieden nicht wirklich Glück, sondern vor allem Ärger hervorgebracht haben dürfte. Die Punkteteilung war überflüssig, aber auch lehrreich, denn jeder Akteur weiß jetzt wieder, dass nur Aufmerksamkeit bis zum Schlusspfiff zum Erfolg führt und dass es dabei weiterhilft, wenn mehr als ein Tor pro Spiel fällt. Es steht ja nach drei Spieltagen auch ein absolut gelungener Start in die Saison zu Buche, mehr Punkte können nur die Mitfavoriten SpVgg Selb 13 und SpVgg Wiesau aufweisen, die alle Partien gewinnen konnten. Nach wie vor ist die SG seit ihrer Premiere ungeschlagen, System und Zusammenhalt stimmen, jeder Gegner wird ernst genommen und die Vorbereitung auf die einzelnen Spiele läuft akribisch. Auch dabei hilft natürlich, dass alle Mannschaften jetzt von zwei Seiten betrachtet werden, Schwarzenbacher und Förbauer Erfahrungen fließen zusammen. Im Fall der SF Kondrau werden die Erinnerungen ziemlich gemischt sein, 2019/21 konnten nur die Partien in der Vorrunde ausgetragen werden, dabei holte die TuS ein 2:2-Unentschieden, während der FCS gründlich baden ging mit einem 3:7 zuhause an einem Tag, an dem so ziemlich alles schief ging und an dem Angreifer Martin Roßkopf so ziemlich alles gelang und er gleich fünf Tore erzielte. Kurioserweise sind er und der andere Torschütze von damals, Tobias Marti, auch die beiden, die bisher in dieser Saison erfolgreich waren – die Sportfreunde gewannen 2:0 gegen Thiersheim und mussten sich den beiden Spitzenreitern geschlagen geben. So steht die Elf von Trainer Jakub Ryba mit drei Zählern im unteren Drittel der Tabelle, dort, wo man schon im letzten Jahr hängenblieb und nicht wieder hin wollte und wo die Kondrauer nach den Eindrücken aus den vergangenen Jahren eigentlich auch nicht hingehören. Der Kader hat sich nicht wesentlich verändert, einem Abgang stehen zwei Neuzugänge gegenüber, darunter mit Daniel Gold ein neuer Keeper. Das heißt also auch, dass die altbewährten Kräfte wie Johannes Brunner, Tobias Weig oder Florian Wenisch weiterhin mit von der Partie sind und das Kondrauer Spiel prägen. Auch Ryba selbst dürfte regelmäßig auflaufen; zu erwarten sein dürfte ein Gegner, der über Kompaktheit und schlaues Verschieben ins Spiel findet. Wie gesagt, die Vorbereitungen werden akribisch laufen, und dann könnte die Flutlichtstimmung ihr Übriges zu einem gelungenen Abend dazu tun, um den Saisonbeginn weiter positiv zu gestalten.

Ganz ohne Flutlicht wird die SG FCS II/TuS II/SVO III auskommen, denn sie spielt am Samstag Nachmittag (14 Uhr) beim BSC Furthammer II. Für sie gilt im Grunde genommen noch mehr, den Auftakt zu bestätigen, denn sie ist in der A-Klasse die einzige Mannschaft, die noch keinen einzigen Punkt abgegeben hat. Wie schon mehrfach erwähnt ist der Schlüssel zum Erfolg der starke und tiefe Kader, der durch den Zusammenschluss entstanden ist, auch Richtung Wunsiedel wird sich eine gute Mischung auf den Weg machen. Favorit ist die SG II ganz sicher, denn der BSC II ist Tabellenletzter , hat allerdings auch nur zwei Spiele bestritten und sich bislang trotz zweier Niederlagen ordentlich geschlagen. Die Akteure des BSC sind meist nicht mehr die Allerjüngsten, aber aus der Vergangenheit weiß man, dass sie ein kampfstarkes Team stellen. Kann die SG ihre Qualitäten im Wortsinn ausspielen, sollte sie aber gute Karten haben, um die nächsten drei Punkte zu holen.