Ein Erfolg zum Abschluss eines denkwürdigen Jahres

Wer am vergangenen Wochenende einen Platz zum Bolzen suchte, der wäre in Schwarzenbach problemlos fündig geworden: am Sonntagnachmittag waren alle Fußballplätze der Stadt so gut wie leer, gerade einmal zwei Spiele fanden statt, an denen die B-Jugend der (SG) SpVgg Oberkotzau und die Damen des FCS beteiligt waren. Sämtliche Männerteams waren dagegen nicht im Einsatz – der FCS II und der FC Martinlamitz waren regulär spielfrei, FCS I und TuS Förbau bremste ein Corona-Verdachtsfall aus, das Derby konnte nicht gespielt und soll nun am 8.11. nachgeholt werden, an dem die Partie eigentlich im Ligapokal auf dem Programm steht. Kreisspielleiter Peter Kemnitzer hat im Moment die schier unlösbare Aufgabe, es allen Vereinen in einem Gebiet recht zu machen, das vom Landkreis Hof mit halbwegs stabilen Fallzahlen bis in den tiefen Landkreis Tirschenreuth reicht, wo die Zahlen stark ansteigen. Wohin und zu welchen skurrilen Szenen diese Zusammensetzung führen kann, zeigt das Beispiel des FC Vorwärts Röslau II, der sein Spiel gegen den TSV Waldershof am letzten Sonntag absagte: nicht wegen Spielermangels, sondern wegen großer Bedenken der Spieler, die hätten auflaufen sollen, weil Waldershof bereits im Kreis Tirschenreuth liegt und damit in einem Risikogebiet; in der Nachbarstadt Marktredwitz (Landkreis Wunsiedel) dagegen wurde gespielt. Wie sich die Situation weiterentwickelt, kann niemand sagen, damit ist es auch unmöglich, eine Prognose abzugeben, was mit dieser Saison geschieht: kann sie zu Ende gespielt werden, wenn ja, wie und wann? Muss sie doch abgebrochen werden, welche Wertung würde dann herangezogen, um fundierte Platzierungen und Ergebnisse zu erhalten? Was passiert, wenn weitere Vereine dem Röslauer Beispiel folgen sollten (nicht nur in unserer Region, sondern allgemein)? Wann ist der Punkt erreicht, an dem ein fairer Wettbewerb nicht mehr gegeben ist? Die Vorstellungen des Verbandes, um die Spielzeit irgendwie zu retten, waren sicher gut und begründet, aber die Realität ist gerade dabei, sie mit Vollgas zu überholen.

Man muss sich also über alle Spiele freuen, die ausgetragen werden können; am Sonntag waren die Mädchen- und Damenmannschaften des FCS im Einsatz. Die C-Juniorinnen waren beim TSV Bayreuth-St. Johannis zu Gast, dort erwischten sie zwar einen guten Start und glichen die Führung der Bayreutherinnen schnell aus (Torschützin: Tonia White), danach verloren sie jedoch auch wegen einer ungeplant frühen Auswechslung den Faden und verloren am Ende deutlich mit 8:1. Sonntag Nachmittag hieß dieses Mal Zeit für den Damenfußball, der FCS empfing den SV Seybothenreuth. Die Schwarzenbacher Fußballerinnen erhielten vor Anpfiff neue Aufwärmshirts aus den Händen von Güven Cetin, Inhaber der BJS Bohrtechnik, sie dienten sicher ebenso als Motivationsspritze wie die Aussicht, nach den zwei stärksten Mannschaften der Kreisklasse Ost auf ein Team zu treffen, das schon eher in ihrer Reichweite lag. In der ersten Hälfte waren die Gastgeberinnen auch die spielbestimmende Elf, sie hatten gute Gelegenheiten und belohnten sich schließlich durch Alexandra Schubert nach Pass von Emily König mit dem entscheidenden Treffer zum 1:0 (38.). Große Diskussionen gab es bei einer Chance von Alicia Gröger, die Seybothenreuths Torhüterin Kleyman vereitelte, dabei aber nach Ansicht vieler Zuschauer elfmeterreif einschritt. Der Pfiff blieb aus, Chancen blieben ungenutzt, und so wurde die zweite Hälfte für die Minimalistinnen in Grün-Weiß eine Zitterpartie, weil der SV besser aufkam. Fußballerisch war nicht mehr alles schön, aber der FCS kämpfte sich durch die Partie und behielt am Ende verdient die drei Punkte.

Die Aufstellungen: Maya Palarz – Anna-Lena Rupp, Veranika Knaus, Tonia White, Finya Peetz, Luisa Schmidt, Selina Knaus, Paula Hüttner (C-Juniorinnen); Stephanie Krenzer – Sophia Reichel, Johanna Wächter, Alexandra Schubert, Lisa Werner, Klara Linke, Anna Oltsch, Emily König, Sina Summa, Saskia Fritsch, Lena Reul (Daniela Scholz, Rebecca Meyer, Lena Bauer, Julia Preuß, Alicia Gröger, Melissa Kraus – Aufgebot der Damen).