Die andere Seite einer SG

Zurück in den Ligaalltag heißt es für die SG Schwarzenbach/Förbau am Sonntag, wenn ab 15.30 Uhr in Schwarzenbach gegen den SV Mitterteich II gespielt wird. Weniger als 48 Stunden nach der Kreispokalpartie bei der SG Tröstau/Nagel sind die Saalestädter schon wieder gefordert, und wieder müssen sie die Favoritenrolle annehmen, denn die Reserve aus dem Stiftland steht derzeit im Tabellenkeller. Drei knappe Niederlagen, unter anderem gegen Konnersreuth, und drei Unentschieden haben zu drei Punkten geführt, was die Mannschaft natürlich nicht weit bringt. Aber immerhin gelangen zwei der Remis gegen die Topteams aus Wiesau und zuletzt Selb 13, was im Prozess der Findung der Elf durchaus weiterhelfen dürfte. Warum Findung? Ganz einfach, seit dieser Saison agiert der SVM II wieder eigenständig, nachdem er zwei Jahre lang eine Spielgemeinschaft mit den Nachbarn vom SV Steinmühle gebildet hatte. Diese SG zeigt, was passieren kann, wenn die Planungen bei der Zusammenarbeit nicht hundertprozentig aufgehen und die Partner womöglich unterschiedliche Zielsetzungen haben. Die Steinmühler hatten personelle Schwierigkeiten, das Reserveteam aus Mitterteich brauchte Routiniers, um die Jungen einfacher im Herrenbereich heranzuführen und die Mannschaft nicht im unteren Drittel der Kreisliga festhängen zu lassen. Sportlich funktionierte das Konzept, 2019/21 spielte die SG immer oben mit. Doch wie den Anspruch, den Nachwuchs der einen Seite zu fördern und den Routiniers der anderen Seite die Spielzeit zu geben, die sie sich erhoffen und erwarten, dauerhaft unter einen Hut bringen? Es war anscheinend doch nicht so gut möglich, wie von SVM und SVS angestrebt, die Zwangspause verstärkte möglicherweise noch die Tendenz, doch wieder jeweils den Schritt in die Eigenständigkeit zu gehen. Die Steinmühler fangen neu in der A-Klasse an und wollen möglichst schnell wieder nach oben kommen, die Mitterteicher Reserve versucht es mit einer Mischung aus Eigengewächsen und externen erfahrenen Spielern aus der näheren Umgebung; am bekanntesten dürften Kevin McLean und Justin Göhlert sein, die zuletzt in Marktredwitz aktiv waren; auch Mitterteicher Urgesteine wie Markus Broschik oder Jürgen Schneider standen schon im Aufgebot. Trainer Florian Greim hat also ein anspruchsvolles Puzzle vor sich, dessen Lösung umso schwieriger ist, als der SVM II jetzt wieder mehr Zubringerdienste für die Landesliga-Mannschaft leisten muss und somit Woche für Woche anders aufgestellt ist. Und auch wenn die Ergebnisse noch nicht so sind wie gewünscht, kann jede Mitterteicher Elf einen Gegner ordentlich ärgern, dafür sind die Qualitäten, die die eingesetzten Spieler mitbringen, zu deutlich sichtbar. Welche Schlüsse sollten die Saalestädter aus der Analyse des Gegners also ziehen? Auf Vereinsebene schlicht, dass es sicher nicht verkehrt war, die Perspektiven vin Anfang an zu klären – die aktuelle Spielgemeinschaft geht im nächsten Jahr in die SpVgg Saalestadt über, damit weiß jeder, woran er sein wird. Auf dem Platz darf die SG nicht überheblich werden, und die Rechnung wäre ja einfach: Gegner am Tabellenende + zuletzt 24 eigene Treffer in nur drei Spielen + funktionierendes Team trotz steter personeller Wechsel = sicherer Heimerfolg. Aber die Siege zuletzt ergaben sich nicht von selbst, sondern sie wurden eingefahren, weil die Mannschaft jede Begegnung von neuem ernst genommen hat und weil mit ihren Stärken richtig umgegangen ist – sie hat die Richtung im Spiel vorgegeben und sich nicht abwartend verhalten. Bevor es bald schon auf das Ende der Vorrunde zugeht, wo die Topklubs der Kreisliga in Serie warten, soll es keine Ausrutscher geben, damit ist auch klar, am Sonntag will die SG nur ein Gesicht einer Spielgemeinschaft zeigen – ein positives.

Unverhofft spielfrei hat die 2. Mannschaft der SG, denn der Gegner, die Kickers Selb III, sagten die Partie in der A-Klasse am Samstag Abend ab. Die drei Punkte dürften nach Schwarzenbach/Förbau/Oberkotzau gehen, was der Reserve natürlich im Kampf um die Tabellenspitze hilft, andererseits wären die Kickers sicher ein interessanter Gradmesser gewesen, waren doch schon etliche Spieler mit höherklassiger Erfahrungen bei der 3. Mannschaft am Ball gewesen. Jetzt hat die SG FCS II/TuS II/SVO III eine Woche Zeit, um sich auf das Derby beim VFC Kirchenlamitz II vorzubereiten.