Der Bann ist gebrochen – zu Ungunsten der SG

Es war wie eigentlich immer, wenn es zur SpVgg Selb 13 geht: temperantvoll, hitzig, spannend – und wie so oft mit dem besseren Ende für die Gastgeber. Die SG Schwarzenbach/Förbau verliert in Selb mit 1:3 (1:1) und damit auch zum ersten Mal, seitdem sie als Spielgemeinschaft antritt. Die Zuschauer erleben von Beginn an eine Partie ohne jede Pause, es ist eine Jagd nach dem Ball, die sofort die Richtung wechselt, sobald eine Seite die Kugel erobert hat. Das teils wilde Hin und Her provoziert Fehler, die möglichst innerhalb weniger Sekunden ausgenutzt werden sollen. Nach knapp einer Viertelstunde verlieren die Selber den Ball tief in der Hälfte der SG, ein Steilpass erreicht perfekt den startenden Geyer, der sich nicht mehr halten lässt. Fast im Gegenzug zirkelt Kröniger einen Freistoß an die Latte, danach bearbeiten sich die Teams unermüdlich. Der Ausgleich ist fast eine Kopie des 0:1: nach einem Kopfball von Weiß kontern die Selber blitzschnell, Meister kann diesen Angriff gerade noch zur Ecke klären, nach der dann Fischer am höchsten steigt und einköpft (34.). Nach der Pause wird es noch intensiver und zeitweise kurios-dramatisch. Der Dritte aus Selb übernimmt zunächst das Kommando, muss aber höllisch auf die Konter der Saalestädter achten. Beide Torhüter können sich auszeichnen, Meister stellt sich erfolgreich sowohl Pratsch (55.) als auch Fischer in den Weg (62.). Zur Hektik trägt auch Schiedsrichter Weber, der keine ganz einheitliche Linie findet und über den sich abwechselnd beide Seiten ärgern. Nach 63 Minuten wird es richtig wild: die SV erzielt ein Tor, das spät wegen Abseits zurückgepfiffen wird, in ihrem Ärger übersehen die Spieler, dass das Spiel wieder freigegeben ist, Geyer kann plötzlich mutterseelenallein auf Smrha zulaufen, bleibt aber hängen beim Versuch, ihn noch auszuspielen, wenige Sekunden später taucht Schneider vor Meister auf, der den Abschluss über die Latte lenken kann. Der nächste Aufreger lässt das Spiel endgültig kippen: Weber entscheidet, dass Weiß Rimböck im Strafraum gefoult haben soll (67.), es wirkte aber eher wie eine geglückte Abwehraktion am Boden. Der Abwehrchef sieht Gelb und regt sich darüber so auf, dass er mit Gelb-Rot gehen muss; den Elfmeter versenkt J. Smrha zum 2:1 (69.). Zehn Minuten später ist die Situation ebenso strittig, als Letfuß an Keeper Smrha vorbei will, in diesem Moment gibt es aber keinen Strafstoß. Die Gäste stemmen sich mit Macht gegen die drohende Niederlage und bleiben auch zu zehnt gefährlich, der nicht unverdiente Ausgleich will aber nicht mehr fallen. Als sie komplett aufmachen, kann Selb über die linke Seite kontern, Rimböck erzielt in der Nachspielzeit das 3:1. Die beiden Kontrahenten sind jetzt punktgleich und haben am nächsten Wochenende ihre direkten Verfolger vor der Brust: die SV muss zum VfB Arzberg, die SG empfängt am Samstag in Förbau die SpVgg Weißenstadt.