Durchkämpfen ist das neue Erfolgreich

Solche Siege mag man bei der SpVgg Saalestadt wahrscheinlich eher nicht, aber in der aktuellen Situation nimmt man sie einfach mit: das 4:3 (4:1) gegen die SF Kondrau steht sinnbildlich für die Kraftakte, die die Mannschaft im Moment hinlegen muss, um Erfolge einzufahren. Es geht im Moment nicht um Schönheit, sondern darum, irgendwie möglichst viele Punkte zu holen. Anderen Verfolgern von Spitzenreiter Arzberg ist das an diesem Wochenende nicht so gut gelungen: Waldershof gewann mit 6:0 gegen Wunsiedel, aber Thiersheim verlor 2:3 in Waldsassen, Konnersreuth spielte 1:1 gegen Tirschenreuth, und auch die Saalestädter zitterten sich am Ende zu ihrem wichtigen Heimsieg. Sie starten flüssiger und rhythmischer mit einer Möglichkeit für Wohn; nach einer Viertelstunde ist aber auch Kondrau im Spiel und geht nach einem unnötigen Ballverlust der SchwarzFös und einem Konter über Brunner durch Roßkopf in Führung, den niemand ganz vehement angreift (19.). Wieder einmal Roßkopf, Spezialist für Tore in Schwarzenbach – gut, dass die Saalestädter schnell antworten und die Schwächen der Stiftländer in der Defensive ausnutzen: binnen zehn Minuten drehen sie die Partie komplett und mit drei Treffern nach dem jeweils gleichen Schema. Mit hohem Anlaufen provozieren Fehler in der Abwehr, Jonas Greim und Patrick Bertl legen sich die Tore im Duo auf – erst trifft Bertl (27.), dann Greim (29.), dann wieder Bertl (38.). Als erst Yilmaz glänzend gegen Schiml reagiert und mit dem Pausenpfiff Saalfrank auf Vorlage von Sebastian Bertl das 4:1 erzielt, scheint alles gelaufen. Hätten die Hausherren nur einen oder zwei Angriffe nach dem Seitenwechsel so schnell und konsequent abgeschlossen, wäre die Partie wirklich entschieden gewesen, so aber bringen sie die Gäste im wahrsten Sinn des Wortes selbst zurück ins Spiel: drei Minuten nach der Pause verlor Weiß unnötig den Ball gegen Roßkopf, dessen Flanke erreicht Schoof, der mit Hilfe des Innenpfostens zum 2:4 trifft (48.). In normalen Zeiten kein Grund zur Sorge, aber nach einer kurzen Druckphase der SpVgg, in der Löffler Pech hat, dass D. Schnurrer seinen Schuss von der Linie kratzt (64.), gerät sie immer mehr ins Schwimmen und fabriziert ein außergewöhnliches Eigentor zum 3:4 (70.): Roßkopf bedient wieder Schoof, dessen Torschuss wollen drei Spieler klären, sie schießen sich gegenseitig an und schließlich prallt der Ball von Degel ins Netz. Es ist nur gut, dass die Begegnung in den letzten 20 Minuten völlig zerfahren ist und die Sportfreunde keinen Rhythmus mehr aufnehmen können, um die ganz große Gefahr heraufzubeschwören, wer weiß, was ausgepumpten Saalestädtern sonst noch passiert wäre. Wegen zahlloser Unterbrechungen gibt es von Schiedsrichter Schatz (Schauenstein) insgesamt neun Minuten Nachspielzeit, ganz zum Ende foult Kondraus Torwart Gold noch Sebastian Bertl, doch irgendwie passend zum Spielverlauf vergibt Greim den fälligen Elfmeter. Glücklich, aber trotzdem nicht unverdient ist der Sieg, der die Saalestadt auf Rang 3 bringt, sie muss auch am kommenden Samstag beim Auswärtsspiel bei den Kickers Selb II wieder 90 Minuten und mehr auf die Zähne beißen.

Das Spiel der 2. Mannschaft gegen die Reserve-SG aus Schönwald/Selb-Plößberg musste abgesagt werden, für die SG Saalestadt II/SVO III geht es am Freitag mit dem Derby gegen den FC Martinlamitz II weiter, am Sonntag spielt das Team bei den Kickers Selb III.