Liga, Pokal, Ligapokal?

Fußball in Coronazeiten heißt: nichts ist fix, alles ist anders und kann sich jederzeit ändern. Bestes Beispiel – die Sache mit den Testspielen. Noch Mitte der vergangenen Woche waren sie verboten, einen Tag später war dieses Verbot aufgehoben, seitdem planen die Vereine fleißig Partien zur Vorbereitung auf die Restsaison, die im September starten soll. Der FCS hat bislang zwei Testspiele vereinbart, die 2. Mannschaft soll am 29.8. gegen die SG Gattendorf II antreten, die 1. Mannschaft einen Tag Gesichtsbehandlung Augsburg gegen den ATS Hof/West. Wenn sie denn spielen dürfen, alles steht weiterhin unter dem Vorbehalt der Entwicklung des Infektionsgeschehens. Genauso gilt das für eben jene Restsaison, die ein Konstrukt bilden wird, das es in dieser Form noch nicht gegeben hat. In der Kreisliga ruht sie voraussichtlich auf drei Pfeilern, die der Kreisspielleiter für den Kreis Hof/Marktredwitz/Tirschenreuth, Peter Kemnitzer, am Montag präsentierte: der bekannte Totopokal soll ausgespielt werden, (Nachhol-)Partien in der Liga soll es geben und dazu einen in regionalen Gruppen ausgetragenen Ligapokal, dessen besonderer Anreiz im eventuellen Aufstieg oder (Doch-)Nichtabstieg liegen soll. Mit diesem neuen Wettbewerb soll es auch losgehen, am ersten Wochenende im September startet der Ligapokal laut aktueller Planung in die Gruppenphase. Regional und gleichzeitig ligaintern sollen diese Vorrunden ablaufen, bei denen es in jeder Partie einen Sieger geben wird, falls nötig ermittelt im Elfmeterschießen. Für den FCS könnte das Aufeinandertreffen mit den Nachbarn aus Förbau und Kirchenlamitz und den Teams aus Röslau und Selb bedeuten; auch in der A-Klasse soll der Wettbewerb ausgetragen werden. Abstimmungbedarf besteht dahingehend, dass zum gleichen Zeitpunkt auch mit Nachholspielen begonnen werden soll, hiervon sind beide Schwarzenbacher Mannschaften betroffen. Ob auch der Totopokal ausgetragen wird, scheint derzeit sehr fraglich, weil sich in diesem Jahr kaum Clubs für dieses Turnier gemeldet haben. Der Ligapokal soll nicht die Möglichkeit zur Vorbereitung auf die „reguläre“ Saison bieten, die dann Ende September weitergehen würde, sondern auch die Aussicht auf Ligaerhalt oder sogar Aufstieg: steht der Gewinner zum Saisonende auf einem Abstiegs- oder Relegationsplatz am Ende der Tabelle, hält er die Klasse; belegt er einen Rang, der nicht zum Aufstieg berechtigt, darf er sogar eine Klasse nach oben rücken. Der Oktober soll für die jeweilige Liga reserviert sein, ehe nochmals im Ligapokal gespielt wird, an den sich dann weitere Nachholspiele bis Ende November anschließen würden. Ein knackiges Programm nach fast einem Jahr Pause – der FCS zum Beispiel war Mitte November 2019 zum letzten Mal in der Kreisliga und der A-Klasse am Start, dann folgten die Hallensaison und die kurze Vorbereitung mit einem Test und danach das große Nichts. Auch in den unteren Spielklassen darf daher fünfmal gewechselt werden statt wie üblich dreimal, vorausgesetzt, der Kader ist entsprechend groß. Und immer vorausgesetzt, es darf überhaupt gespielt werden: die Planungen laufen natürlich bei den Vereinen und den Verantwortlichen des Verbands, aber das letzte Wort hat die Politik, sie wird den Daumen im September heben oder senken.