Zumindest diesmal geht es nach oben

Ja, es lässt sich prima mit Wortspielen arbeiten, jetzt, wo der Abstieg des FCS II aus der Kreisklasse feststeht. Es gibt ja nichts mehr zu verlieren und diplomatisch auszudrücken, es lässt sich alles frei von der Leber weg formulieren. Und deswegen lässt sich leicht sagen, dass es für die Reserve im Spiel am Freitag Abend auf jeden Fall nach oben gehen wird: sie reist nämlich zum TV Kleinschwarzenbach, und dessen Platz liegt auf dem Stadelberg, ein ganzes Stück oberhalb des kleinen Ortes. Die Niederungen der Tabelle haben die Schwarzenbacher lange genug kennengelernt, jetzt wird es also doch noch einmal Zeit für einen Aufstieg…Genug Frotzeleien und schlechte Wortwitze, aber vielleicht lässt sich das Gefühl ja irgendwie übertragen – die ganzen letzten Wochen war zwar an sich klar, dass es mit dem Klassenerhalt nichts werden würde, doch rechnerisch war er ja möglich, zumindest bis zur letzten Woche, als der FC Döbraberg mit seinem Sieg in Schwarzenbach alle Rechenspiele erledigte. Vier Partien hat die 2. Mannschaft jetzt noch vor sich, und warum sollte es ihr jetzt nicht gelingen, ganz befreit aufzuspielen? Alle Theorien und Überlegungen können zu den Akten gelegt werden, wenn es noch ein Saisonziel geben sollte, dann sicherlich das, wenigstens einen Sieg mit in die Sommerpause zu nehmen. Voraussichtlich für keinen Gegner wird außer um die Platzierung noch um etwas gehen: der FSV Naila und die SpVgg Selbitz II haben nur noch ganz vage Chancen auf den Relegationsplatz, die SG Ahornberg/Leupoldsgrün kann es ruhig angehen lassen, und auch die Kleinschwarzenbacher haben als Elfter nur noch ganz geringe Abstiegssorgen, weil sich die Kontrahenten dahinter gegenseitig die Punkte abnehmen werden. Viel einfacher als gegen die anderen Teams dürfte es aber für den FCS II auch beim Mitaufsteiger nicht werden. Der ist zuletzt zwar schwankend in seinen Leistungen, sollte es mit seinem Punktepolster und einem Stürmer wie Jannik Wagenknecht , der schon auf 17 Tore kommt, schaffen, in der Kreisklasse zu bleiben. Dass nach einer langen Saison bei einem kleinen Klub die Kräfte etwas ausgehen, ist nicht verwunderlich, aber Trainer Stefan Möckel wird seine Schützlinge so lange bei Konzentration halten, bis der Klassenerhalt geschafft ist. Sollte der TV gegen den Tabellenletzten gewinnen, wäre das Ziel schon nach dem 27. Spieltag geschafft und nach mehr als zehn Jahren wieder einmal eine zweite Saison in der Kreisklasse am Stück garantiert. Der FCS II kann dem Vorhaben noch ein wenig in die Suppe spucken. Die Mannschaft kennt den Gegner recht gut, in den letzten Jahren kam es regelmäßig zu Testspielen in der Vorbereitung. In der Vorrunde lief nicht viel zusammen, der TV hatte es relativ einfach, zu einem deutlichen Sieg zu kommen. Inzwischen haben sich die Schwarzenbacher gefangen, Fehler zumindest reduziert und 2019 ordentliche Leistungen abgeliefert. Vielleicht ist auch die Erkenntnis gereift und kann schon als Ausgangspunkt für die neue Saison hergenommen werden, dass mit entsprechender Beteiligung am Training und der Verfügbarkeit am Spieltag eine Mannschaft als FCS II auflaufen könnte, die eben nicht nur in der A-Klasse Erfolg hat, sondern auch eine Klasse höher besser bestehen würde als es in dieser Spielzeit der Fall war. Die letzten vier Partien der Saison 2018/19 könnten also auch zu Mutmachern werden, um nicht mit dem Gefühl in die Sommerpause zu gehen, dass es ein komplett verlorenes Jahr war. Auf dem Papier könnte es am ehesten am Freitag mit einem Erfolgserlebnis klappen – und dann wäre der FCS nicht nur wegen des Stadelbergs endlich einmal wieder obenauf.