Das Duell um die Welt – der Kreisliga

So schnell sieht man sich wieder, und dann gleich auch noch zum dritten Mal: nur fünf Wochen nach der zweiten Auflage des Hinrundenspiels steht der FCS am Freitag um 18.30 Uhr schon wieder dem SV Mitterteich II gegenüber. Spiel 1 sah ein klares 3:0 und dann den Abbruch, Spiel 2 einen 3:2-Zittererfolg in der Nachspielzeit – und was passiert dieses Mal? Eine entspannte Partie wird es für keine der beiden Mannschaften werden, allein schon deshalb nicht, weil nur eineinhalb Tage später der nächste Spieltag wartet. Aber auch deshalb nicht, weil die beiden Klubs seit der Begegnung am 23. März im Gleichschritt irgendwie seitwärts durch die Kreisliga marschieren, sprich: sie hängen im unteren Mittelfeld fest und kommen dem Ziel sicherer Klassenerhalt nur scheibchenweise näher. Die Bilanz des FCS seither: vier Niederlagen, ein Sieg; die Bilanz des SVM seither: vier Niederlagen, zwei Siege (weil im gleichen Zeitraum ein Spiel mehr ausgetragen wurde), darunter ein heftiges 0:8 in Wunsiedel, aber auch ein respektables 0:1 in Rehau zuletzt. Wo die Probleme der Schwarzenbacher liegen, ist ausführlich beschrieben worden, das Problem der Mitterteicher Reserve liegt im Kader. Der ist und bleibt getrennt von dem der Landesligamannschaft bzw. hält sich der Austausch doch in Grenzen. Das ist lobenswert, weil einerseits keine Wettbewerbsverzerrung herrscht und andererseits die jungen Spieler auf ihre regelmäßigen Einsätze kommen, andererseits ist der SVM II so auch weiterhin darauf angewiesen, dass so weit wie möglich alle Akteure, auch die Routiniers, zur Verfügung stehen. In der Landesliga ist Mitterteich längst gerettet, zwei Klassen tiefer ist dieses Ziel noch nicht spruchreif: wie der FCS haben die Stiftländer sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Relegationsrang – ausgerechnet auf den künftigen Partner SV Steinmühle. Kegeln sich die Fusionisten also womöglich irgendwie gegenseitig aus der Liga? Oder spielt der FCS seinerseits irgendwie noch Schicksal für den Nachbarn aus Förbau, der ja ebenfalls mit unten drinhängt? Diese Fragen werden die oberfränkischen Grün-Weißen kaum bis gar nicht beschäftigen, sie müssen schlicht ihre Aufgaben erledigen, ihre Spiele endlich wieder kontinuierlich gewinnen, dann müssen sich um keinen anderen Verein kümmern. Sie müssen so treffen, wie es ihnen in Konnersreuth, aber eben sonst 2019 zu selten gelang; dazu muss auch ihr Kader so komplett wie möglich am Spieltag sein. Wie der Gegner, wie die Mannschaft von Ralph Müller tickt, sollten alle Spieler aus dem März noch wissen, das heißt, sie sollten sich an die Gefährlichkeit und Kaltschnäuzigkeit eines Nico Stark erinnern und daran, dass man es mit einer Elf zu tun hatte, die das spielerische Element bevorzugt, was den Schwarzenbacher eigentlich entgegenkommt. Stark sollte auf jeden Fall mit von der Partie sein, er gehört zu den Aktiven, die auch in der Landesliga schon gespielt haben; aber die 1. Mannschaft des SVM hat am Freitag kein Spiel. Bleibt Mitterteich seinen Prinzipien treu, ist die Landesligatruppe auch dieses Mal Zuschauer und unterstützt von außen die Spieler, die auch sonst auf dem Rasen stehen. Welches grün-weiße Team besser mit der Drucksituation umgehen kann, hat die besseren Aussichten auf einen Erfolg. Eine von beiden Mannschaften wird in jedem Fall nach dem Freitag abend zittern müssen, geht man von einem Sieger aus; ein Unentschieden würde beiden nur sehr bedingt weiterhelfen. Immerhin kann der FCS mit guten Erinnerungen nach Mitterteich reisen: vor zwei Jahren machte ein letztes Aufgebot dem SVM II das Leben schwer und verlor ganz knapp, im letzten Jahr fuhren die Schwarzenbacher als Tabellenletzter ins Stiftland und starteten mit dem 3:2 ihre furiose Aufholjagd zum Klassenerhalt. Ein ganz normaler Erfolg ohne große Begleiterscheinungen würde dieses Mal allen Beteiligten wohl schon genügen, dann ließe sich beruhigt am Sonntag ins Derby gehen.