Wie kann das passieren?

Es ist ein Spiel, wie es mit Beteiligung des FCS schon lange nicht mehr vorgekommen ist und das nicht nur Fragen aufwirft, sondern auch große Ratlosigkeit hinterlässt: die Schwarzenbacher verlieren das Kellerduell gegen die SF Kondrau mit 3:7 (1:2), nicht weil sie umso vieles schlechter wären, sondern weil ihnen vor allem im Lauf der zweiten Hälfte jede Ruhe und Übersicht verloren geht. Spielerisch sind die ersten 45 Minuten besser, beide Teams machen mit langen Bällen Tempo und Druck und schauen auf Abnehmer. Die Achse Patrick Bertl – Sebastian Bertl – Michael Adolph funktioniert bei den Gastgebern gut, Kondrau will es über Ryba und Brunner richten, vorne wartet Roßkopf, der einen einzigartigen Tag erwischt: er wird insgesamt gleich fünf Mal treffen! Nach 20 Minuten hält er seinen Fuß zum 0:1 in einen Freistoß von der rechten Seite; im direkten Gegenzug scheitert Patrick Bertl, der später verletzt vom Platz muss, an Hopfner im Kasten der Sportfreunde. Der steht wenig später erneut im Mittelpunkt, als er einen Foulelfmeter von Luber, der an sich nicht schlecht geschossen ist, im Flug pariert (32.); machtlos ist er aber bei Adolphs Seitfallzieher zum Ausgleich (34.). Dann ist wieder Zeit für Roßkopf, der beim 1:2 Glück hat, weil ihm eine abgefälschte Flanke mehr oder weniger auf den Kopf fällt und der Kopfball über Meister hinweg ins Tor geht (39.). Nach der Pause spielt eigentlich nur der FCS, aber viel zu planlos und überhastet, Kondrau wartet und sticht zu, wenn es sich ergibt: erst nimmt Roßkopf eine scharfe Hereingabe von Brunner direkt (59.), später staubt er zum 2:4 ab, als Brunner allein gelassen wird, aber selbst zweimal scheitert (66.). Dazwischen liegen das 2:3 von Adolph, als die Kondrauer noch ihr eigenes Tor bejubeln und unaufmerksam sind (60.) und eine Gelb-Rote Karte für Hösl (65.), der sich nach einem Foul in der ersten Hälfte jetzt zu vehement beschwert. Allein, nutzen können die Schwarzenbacher ihre Überzahl nicht, sie agieren zu hektisch und ziehen das Spiel nicht genügend in die Breite. Ihre Ballverluste bleiben zu zahlreich, Folge ist das 2:5 (75.), als wieder Roßkopf angespielt wird und aus gut 20 Metern die Kugel über Meister schlenzt. Es geht wild hin und her und die Hoffnung bleibt trotz der Mängel bestehen, als nach 79 Minuten das 3:5 gelingt: Ernstberger hatte Luber gefoult, Adolph verwandelte den zweiten Strafstoß des Spiels – allerdings erst im zweiten Anlauf, den ersten Versuch hatte Hopfner gehalten, doch Schiedsrichter Träder ließ den Elfmeter wiederholen. Eigentlich ist Kondrau angeschlagen und will über die Zeit kommen, doch die Schwarzenbacher machen kaum etwas aus ihren Räumen. Stattdessen kontern die Sportfreunde erneut, Marti trifft zum 3:6 (90.), allerdings aus abseitsverdächtiger Position und schießt dann den Vogel ab, als er im Mittelfeld den Ball bekommt und ihn aus 35 Metern über Meister zum Endstand ins Tor hebt. Der FCS wird einige Tage brauchen, um diese Partie zu verdauen und zu verarbeiten, damit die nächste schwere Aufgabe gut bewältigt werden kann: am nächsten Sonntag geht die Reise zum Aufsteiger der Saison, dem FC Lorenzreuth.