Wer ärgert wen?

Nicht mehr lange, und es beginnt die berühmte „stade Zeit“ – einmal die Adventszeit für alle, zum anderen die Winterpause für die Fußballer. Noch zweimal soll der FCS in diesem Jahr auflaufen, bevor sich die 1. Mannschaft einige Wochen Ruhe verdient hat nach gut vier Monaten Kreisliga. Ende Juli ging es bei nasskaltem Wetter los, Ende November geht es bei nasskaltem Wetter zu Ende – oder auch nicht, dass hängt ganz davon ab, wie sich die Wetterbedingungen entwickeln. Wenn die Platzwarte sagen, dass Regen und Schnee dem Rasen so zugesetzt haben, dass nicht mehr gespielt werden kann, dann fallen die Partien in Wunsiedel und Arzberg aus; wenn es halbwegs trocken bleibt, dann muss der FCS noch zweimal reisen. Wer also ärgert wen? Macht das Wetter den Fußballern einen Strich durch die Rechnung oder können die Schwarzenbacher noch einmal Spielverderber sein, zunächst in der Begegnung beim Tabellenführer ASV Wunsiedel? Man erinnere sich: eine Woche nach der herben Niederlage gegen die SV Selb 13 kam Anfang August das nächste Spitzenteam nach Schwarzenbach, doch die Grün-Weißen verdienten sich mit einer couragierten und kämpferischen Leistung ein 0:0. Ein Ergebnis, das sich im Nachhinein bis heute auswirkt, denn der Vorsprung auf die Selber ist für den ASV äußerst knapp, im Aufstiegskampf machen diese beiden entgangenen Punkte eine Menge aus. Gelingt dem FCS wieder eine solche Überraschung am Samstag (Anstoß 14.30 Uhr am Schönlinder Weg)? Klar ist, die Wunsiedler sind der Favorit, alles andere wäre nicht normal im Duell Ex-Bezirksligist gegen Ex-Kreisklassist, zumal im Vergleich zum Hinspiel Angreifer wie Anthony Hofweller oder Michael Köstler zur Verfügung stehen, die die Qualität der Mannschaft von Udo Schnurrer noch einmal angehoben haben. Aber er wird auch registriert haben, dass sich die Saalestädter ganz anders als noch in der Vorrunde präsentieren – selbstbewusst, die eigenen Stärken kennend und in der Lage, auch die „Großen“ zu ärgern, wie das Spiel in Selb zeigte. Und er wird wissen, dass ein wichtiger Faktor zum Jahresende beim FCS immer noch stimmt: die Kräfte haben bislang nicht nachgelassen, und die Beanspruchung seit März mit dem Druck im Aufstiegsrennen in der Kreisklasse, der Serie im Pokal und den fehlenden Möglichkeiten zum Durchschnaufen in der Kreisliga war sicher nicht einfach zu steuern. Ein freies Wochenende wie am vergangenen Sonntag war trotzdem bestimmt willkommen, jetzt heißt es noch 180 Minuten Vollgas geben und möglichst die anderen, aber nicht sich selbst ärgern und dann, aber wirklich erst dann für kurze Zeit Fußball Fußball sein lassen.

Tatsächlich Endspurt heißt es beim FCS II, denn am Sonntag soll um 13 Uhr schon das letzte Spiel 2016 beginnen. Und es ist und bleibt kein gewöhnliches, denn das Derby gegen Förbau ist grundsätzlich speziell. Der TuS wird in dieser Saison zwar immer wieder gebeutelt, versucht aber mit Sicherheit eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine zu stellen, um den Nachbarn – na klar, zu ärgern. Die Reserve wird wieder einmal vor der Aufgabe stehen, beim Auf und Ab der Spielzeit den Weg nach oben zu finden.