Weiter, immer weiter – anders geht es nicht

19 Gegentore in zwei Spielen – die beiden letzten Auftritte des FCS II in der Kreisklasse waren für niemanden vergnügungssteuerpflichtig. Die Ergebnisse sind eindeutig, sie sagen viel über die Leistungsmöglichkeiten, aber nicht über die Leistung an sich aus. Ein Kader, der sich Woche für Woche erweitert, ist an sich nichts Verkehrtes, im Fall der Reserve jedoch stellt diese Tatsache das große Problem dar. Es gibt keinen Pool von 30 Spielern, die Spieltag für Spieltag zur Verfügung stehen, stattdessen herrscht ein dauerndes Kommen und Gehen, aus ganz verschiedenen Gründen. Ein System steht in der Theorie, lässt sich aber kaum einspielen, weil die Akteure immer wieder wechseln. Und sie sehen sich meistens erst am Spieltag selbst, auch so lässt sich natürlich keine optimale Vorbereitung erreichen. Dass dann mit Leidenschaft und Wille gekämpft wird, versteht sich von selbst und ist unbestreitbar, aber das allein reicht gegen ausgebuffte Gegner eben nicht, um über 90 Minuten heil zu überstehen. So scheint der eine Punkt aus der Begegnung ausgerechnet beim jetzigen Tabellenführer Wölbattendorf als Ergebnis der Vorrunde wie festzementiert zu sein, der logischerweise keine Sprünge in der Tabelle zulässt – oder geht ausgerechnet im letzten Spiel der ersten Saisonhälfte noch was? Die Trauben hängen einmal mehr ziemlich hoch, denn es geht zum aktuellen Sechsten FSV Naila (Anstoß Sonntag um 15 Uhr). Gegner ist also ein weiterer Traditionsverein, der seine Heimat in der Kreisklasse Frankenwald gefunden hat, nach langer Durststrecke aber womöglich endlich wieder nach oben schielt. Denn die Nailaer waren schon einmal in ganz anderen Sphären unterwegs, mischten in der Bezirksober- und Bezirksliga mit, stürzten dann aber auch brutal und waren zeitweise in der A-Klasse zu finden. Einen Aufschwung erlebt der FSV seit dem Amtsantritt von Trainer Volker Köcher: der ehemalige Spieler der Hofer Bayern und des VfB Helmbrechts bis in die Bayernliga hinauf ist seit drei Jahren im Amt und brachte die Schwarz-Weißen wieder auf Kurs. Er ist manchmal immer noch selbst in seiner Mannschaft am Ball, hat aber auch, sicher unter anderem dank seiner vielen Kontakte, ein Team zusammengestellt, in dem Routiniers genauso wie jüngere Spieler ihren Platz finden. Die Mittdreißiger Islamovic und Mirchev haben zusammen 28 von satten 51 Toren geschossen, damit weiß der FCS II, dass einmal mehr ein gefährliches Duo auf sie zukommt. Sie irgendwie in Schach halten und selbst wenige, aber übeerrachende Angriffe starten, die dann auch noch erfolgversprechend sind, das wird wie so oft die Devise der 2. Mannschaft sein. Vielleicht macht der Wankelmut des FSV etwas Hoffnung, denn zwar waren alle Teams, die die Nailaer zuletzt schlagen konnten, nicht von Pappe, aber Siege und Niederlagen wechselten sich eben reglmäßig ab, ein wenig spielt also vielleicht auch die Tagesform eine Rolle beim FSV. Welches Fazit am Ende des Spiels und am Ende der Vorrunde zu ziehen ist aus Schwarzenbacher Sicht, wird man am Sonntag Abend sehen, entscheidend ist aber in jedem Fall, dass es weiter gehen wird, egal wie es gerade läuft.