Nächste Oberpfalzfahrt, diesmal mit Erfolg

Auftaktpleite abgehakt, Aufgabe in Tirschenreuth erfolgreich gemeistert – die SG Schwarzenbach/Förbau scheint erst einmal wieder in die Spur gefunden zu haben. Beim 3:1 (3:0) gegen den ATSV Tirschenreuth war beileibe noch nicht alles Gold, was glänzt, aber das Vorhandensein eines echten Mittelstürmers brachte den Saalestädtern den entscheidenden Vorteil.

Denn als Tim Andörfer kurz vor Schluss mit Wadenkrämpfen ausgewechselt werden musste, hatte er überaus erfolgreiche Arbeit geleistet und mit seinen drei Treffern dafür gesorgt, dass es am Ende in der Oberpfalz nicht mehr brenzlig werden konnte. Der Kader der Gäste war im Vergleich zur Vorwoche nicht wesentlich größer geworden (12 statt 11 Feldspieler), hatte sich aber an entscheidenden Stellen verändert: neben Andörfer als echter Sturmspitze konnte Raimund Wohn im Mittelfeld eingreifen und Geyer war ein Kandidat für die Außenbahn. Auch Patrick Meister rutschte wieder Richtung Mittelfeld, Menzel konnte sich auf die Verteidigung konzentrieren; mit Löffler stand eine Allround-Alternative zur Verfügung. Die Positionen waren also routinierter besetzt als gegen Kondrau, das zahlte sich prompt aus. Nachdem der ATSV, der als Vorletzter tief im Abstiegskampf steckt und jeden Zähler braucht, einen guten Start erwischt hatte, wurde er schnell angezählt: Andörfer war genau der richtige Kontrahent gegen die robusten Verteidiger, er konnte sich immer wieder durchsetzen und verwertete zwei schöne Anspiele von Sebastian Bertl zu Toren, Vorlage Nummer drei kam von Torwart Pascal Meister, dessen Abschlag Andörfer aufnahm und mit Wucht in die Maschen setzte (10./30./33.). Alles bestens also, zumal die SG beim ersten Auftritt 2022 auf einem echten Rasenplatz mit dem sehr unebenen Untergrund gut zurecht kam und sich spielerisch verbessert zeigte. Es lief zwar erkennbar nicht auf einen Kantersieg wie im Hinspiel hinaus (9:1), aber eigentlich auf einen ungefährdeten Sieg, der letztlich umso wertvoller wurde, weil Konnersreuth weitere zwei Zähler abgab und die SG jetzt Verfolger der SpVgg Selb 13 ist. Die Tirschenreuther hielten dagegen, bemühten sich und versuchten, Druck auszuüben, aber ihre Möglichkeiten sind begrenzt, das zeigte sich auch daran, dass mit Neu-Trainer Rudi Kraus ein über 50jähriger auf der Ersatzbank Platz genommen hatte. Was sollte also groß anbrennen bei diesem Vorsprung? Vielleicht schlich sich trotz der Halbzeitansprache bei manchem dieser Gedanke ein, nach Wiederanpfiff agierten die Gäste jedenfalls gelegentlich etwas sorglos und nicht mehr so druckvoll beim Verteidigen. Der ATSV seinerseits zog das Tempo noch einmal an und versuchte sein Glück mit langen Bällen auf die letzte Linie der Saalestädter. Das klappte einige Male sogar, weil die Abwehrspieler weit aufrückten oder sich überspielen ließen. Bei einem Schuss von Schaarschmidt (58.) musste sich Meister ordentlich strecken, beim Gegentor durch Kafka stand er etwas zu weit vor seinem Kasten, hatte aber auch keine echte Unterstützung durch seine Abwehrspieler (60.). Die Partie wurde jetzt zu einem ziemlichen Gebolze, die Bälle flogen oft hin und her, weil der SG die Sicherheit abhandengekommen war und sie sich zum einem auf diese Art Fußball einließ, zum anderen hielt sie die Kugel so meistens vom eigenen Tor weg. Ansehnliche Aktionen wurden rarer, es ging natürlich auch langsam an die Kraftreserven. Pascal Meister konnte immer wieder mit Tempo über die linke Seite gehen, er verzog zweimal knapp (65./68.); nach einem Angriff über Geyer und Bertl schloss Wohn ab, Rösner parierte aber erst dessen Schuss und dann auch die verunglückte Abwehraktion seines Verteidigers J. Nickl, dem fast ein Eigentor unterlaufen wäre (70.). Danach passierte nicht mehr viel, Tirschenreuth fehlten Mittel und Überzeugung, die SG kontrollierte die Partie bis zum Ende und hat mit dem Sieg den Fehlstart von Kondrau erst einmal wieder ausgeglichen.

Die Aufstellung: Pas. Meister – Luber, Weiß, Menzel, Saalfrank (Löffler) – Wohn, Bertl, Hauptmann, Greim, Pat. Meister (Geyer) – Andörfer.