Mit Stabilität gegen die Wundertüte

Bald werden sie kommen, aber noch ist beim FCS nicht die Zeit für Bilanzen und Analysen, denn noch wartet auf die 1. Mannschaft in der Kreisliga Arbeit, bevor es in die Winterpause geht: am Donnerstag muss das Team um 14.30 Uhr bei der SG Marktredwitz antreten (Platz bei den Drei Bögen). Ein Erfolg wäre eine feine Sache, denn mit drei Punkten, und soviel Zwischenbilanz darf dann schon sein, könnten die Schwarzenbacher relativ beruhigt in die halbwegs fußballfreie Zeit gehen (und unerwartet könnten es ja sogar noch mehr werden). 24 Zähler stehen momentan zu Buche, mit 27 (-30) wäre der Sommer- und Herbstteil der Saison ordentlich verlaufen. Es könnten durchaus einige mehr sein, wenn man an die Spielverläufe der meisten Partien denkt, die verloren gingen oder unentschieden endeten, aber es ist nun einmal, wie es ist. Deshalb sollte man das 1:1 vom Sonntag gegen die SpVgg Selb 13 auch nicht unter den Tisch fallen lassen, sondern genau darüber nachdenken, warum es nur zu diesem einen Punkt gereicht hat, gleichzeitig aber die Köpfe nicht zu sehr hängen lassen, denn  noch ist das Konto ja ausbaufähig. Die Ausgangslage ist für den FCS dabei ähnlich wie schon am Sonntag: auf der eigenen Seite muss sich zeigen, wer zur Verfügung steht, auf der anderen Seite wartet mit der SG eine Mannschaft, die sich nicht so einfach einschätzen lässt. Das Fusionsteam aus Wacker und SV 04 Marktredwitz hat Fuß gefasst in der Kreisliga, ist aber noch nicht aus dem Gröbsten heraus. Mit 19 Punkten liegt die Mannschaft von Trainer Plomer (früher: Angachev) auf Platz 11, vier Zähler vor dem Relegationsplatz. Um weiter nach vorne zu kommen, fehlt die Beständigkeit: in der Hinrunde schlugen die Marktredwitzer den FC Rehau unerwartet und verdient mit 3:0, um eine Woche später genauso verdient in Schwarzenbach mit 1:4 zu verlieren. Einem 0:4 in der Rückrunde in Steinmühle folgt ein Sieg in gleicher Höhe gegen Marktleuthen, ein 0:5 gegen Konnersreuth wechselt sich mit einem 2:1 gegen Mitterteich II ab, und zuletzt unterlag die SG knapp in Rehau mit 1:2. Ist das jetzt ein Zeichen für mehr Stabilität des Aufsteigers? Ein Pluspunkt ist sicher, dass gleich mehrere Spieler Torgefahr besitzen; hieß es in der Vorrunde noch, vor allem auf Ludwig Grumme zu achten, taucht er unter den besten Torschützen jetzt gar nicht auf, Werner hat dafür fünfmal getroffen, ebenso Willumeit; Issa und Routinier Tarhan waren viermal erfolgreich. Die Abwehr ist mit 43 Gegentoren sicher wackelig, sie könnte ein Knackpunkt zugunsten des FCS werden. In vielen Mannschaftsteilen werden die Grün-Weißen alten Bekannten wiederbegegnen, denn die SG stützt sich immer auf viele Akteure des alten SV 04 Marktredwitz, mit dem der FCS in der Vergangenheit durchaus seine Müh und Not hatte. Es ging oft hitzig zu, wenn die Schwarzenbacher in Marktredwitz antraten, dieses Mal sollten sie sich zunächst einfach einmal daran erinnern, dass wegen des spielfreien Sonntags nach 90 Minuten eine Woche Zeit zum Regenerieren bleibt, anders als bei den anderen Teams in der Liga, und dass ein Erfolg bei der SG nur möglich sein kann, wenn man die Ordnung im Spiel hält und die Chancen, die sich bieten werden, konsequent verwandelt. So oder so wird die Lage am Ende dieses Teils der Spielzeit deutlich besser sein als noch 2017, als gerade einmal 14 Punkte auf dem Schwarzenbacher Konto zu finden waren, es liegt jetzt an der Mannschaft, die Bilanz noch einmal zu veredeln. Und dass  unverhofft noch ein kleines Derby dazu die Möglichkeit bietet, kann ja auch nicht schaden.