Es geht hoch her im Derby

Es ging tatsächlich hitzig zu im Derby zwischen der SpVgg Oberkotzau II und dem 1.FC Schwarzenbach – die Temperaturen trugen ihren Teil dazu bei, die Diskussionen zwischen den Zuschauern der beiden Lager und natürlich auch der Spielverlauf. Aber es blieb eine alles in allem faire Partie, die mit dem FCS einen etwas glücklichen, aber nicht unverdienten Sieger fand. Das 3:2 (2:1) lässt die Gäste eine weitere Woche auf Platz 1 stehen, punktgleich mit Viktoria Hof, Förbau und Tauperlitz.
Es war die erste echte Bewährungsprobe der Saison für die Grün-Weißen, denn der Kreisligaabsteiger aus Oberkotzau hat sicher andere Ansprüche als die Reserven von Döhlau und Wiesla Hof. Bestanden haben sie diese Prüfung, aber sie mussten manche Zittermomente überstehen, die in den kommenden Wochen minimiert werden sollten, um nicht in größere Schwierigkeiten zu geraten. Wichtig und sicher nicht einfach oder immer perfekt umzusetzen ist das Ziel, den Gegner permanent unter Druck zu setzen, sodass er eigene, entscheidende Fehler macht. Mikuta gelang das nach fünf Minuten mustergültig, als er nach einem weiten Ball seinen Gegenspieler Brendel so bedrängte, dass dieser die Kugel an Keeper Luft vorbei ins eigene Netz bugsierte. Der FCS hatte danach das Spiel erst einmal im Griff; Luber organisierte aus der Abwehr heraus und vorne machte Fröhlich ordentlich Dampf, zweimal (9./20.) scheiterte er nur knapp. Erst nach gut 20 Minuten kam die Heimelf besser auf, setzte dann aber gleich ein Ausrufezeichen: Ott wurde auf der rechten Seite freigespielt und zielte an Torwart Becher vorbei, aber auch nur an den Außenpfosten. Mit dem Spiel der Oberkotzauer über außen bekamen die Schwarzenbacher so ihre Probleme; konsequentes Anlaufen kostet Kraft, verhindert aber das gefährliche Durchlaufen bis auf die Grundlinie, auch diese Lehre kann man sicher aus dem Spiel ziehen. Dafür saßen die weiten Bälle, mit denen der FCS operierte, denn Fröhlich nutzte den nächsten Versuch sehenswert per Direktabnahme zum 0:2 (31.). Die Oberkotzauer, die etwas unglücklich in die Saison gestartet sind, haben aber Qualität in der Mannschaft und können ihre Chancen nutzen; Schwabe wurde einmal frei stehen gelassen und traf sofort zum Anschluss (36.). Der knappe Vorsprung für die Gäste führte nach der Pause zu einem trotz beginnender Hitze zu einem schnellen, aber oft auch hektischen Spiel, in dem sich die Chancen zunächst aus Zweikämpfen im Mittelfeld und Ballverlusten ergaben, nach denen die Defensiven nicht recht geordnet waren. Auf Schwarzenbacher Seite vergab wieder zweimal Fröhlich; bei der SpVgg bahnten sich mehrmals Konter an, die aber dann nicht konsequent genug abgeschlossen wurden. Nur einmal stand Zapf richtig, er verlängerte eine Flanke Döhnels von der linken Seite mit dem Scheitel ins Tor (68.); Becher zögerte einen kleinen Moment mit dem Herauslaufen, vielleicht weil er auf Abseits spekulierte. Das aber gab der junge Schiedsrichter Schunk (Kulmbach) nicht, der in der Folge viel zu tun hatte, weil die Duelle giftiger wurden und einige Blessuren nach sich zogen, aber insgesamt eine gute Visitenkarte abgab. Der FCS raffte sich noch einmal auf, kämpfte sich im Wortsinn zurück und schaffte den entscheidenden Treffer: wieder war Fröhlich nicht einzuholen, er nahm einen weiten Schlag von der rechten Seite auf und ließ Luft keine Abwehrchance (77.). Mit vereinten Kräften stellte sich die Mannschaft einer anstürmenden SVO entgegen, musste zittern, weil Mikuta frei vor dem Tor vergab (83.) und weil Schwabe ganz knapp am Kasten vorbei zielte (88.), und durfte sich freuen, als die drei Punkte am Ende sicher verbucht waren. Aber wie gesagt, sie muss die Begegnung als Ausgangspunkt nehmen, um zu wissen, wie sie in den nächsten Wochen gegen weitere starke Teams Erfolg haben kann.
Die Aufstellung: Becher – Luber, L. Wirth, Scharrer (Saalfrank) – Linke, Wohn, Bertl, Barthold, Fröhlich (Großmann, P. Fuchs) – Anders, Mikuta.