Wie fühlt sich eine Niederlage in einem Ligaspiel an? Auf die Antwort mussten die Spieler des 1.FC Schwarzenbach gut ein Jahr lang warten, denn zum ersten Mal seit dem 14.9.2013 (1:3 gegen Röslau) verlor die Mannschaft am vergangenen Freitag wieder, mit 3:4 (2:1) beim FC Wacker Marktredwitz, der die Tabellenspitze der Kreisklasse Süd damit äußerst eng zusammenrücken ließ.
Spitzenreiter ist jetzt ausgerechnet der andere Marktredwitzer Klub, der SV 04, nach einem 6:1 gegen Förbau, der an diesem Wochenende zu Gast in Schwarzenbach sein wird. Wer im Waldstadion mit von der Partie war, der fühlte sich in manchen Passagen sicher an das Spiel gegen den 1.FC Waldstein erinnert. Ein Gegner, der aggressiv und laufstark auftritt; ein Spieler, der an den entscheidenden Szenen der Partie beteiligt ist; ein FCS, der nicht zu seinen Stärken findet. Die Unterschiede: eine Niederlage statt eines zumindest möglichen Unentschiedens; keine Entlastung von der Bank; ein schwächerer Schiedsrichter. Und vor allem: ein Kader, der die Ausfälle nicht kompensieren konnte. Mit Luber, Bertl, Hofmann, Linke und Schijabiew standen fünf Stammkräfte nicht zur Verfügung, die Umbauten im Team waren offensichtlich gravierender und schwieriger als vorher gedacht. Und Wacker spielte dazu eine gute Partie, das muss man anerkennen, die Mannschaft von Trainer Nachtmann ging mit großer Leidenschaft an den Start und begann erfolgreich, als Yazici schon nach fünf Minuten eine Unaufmerksamkeit nutzen konnte. Die eigenen Angriffe konnte der FCS nicht wie gewohnt aufziehen, weil die Marktredwitzer sehr früh störten, dieses Pressing konnten sie auch über 90 Minuten durchziehen. Zwei Standards brachten die Gäste daher zurück, erst traf Aydinli nach einem Freistoß (17.), dann köpfte Wirth sogar die Führung (32.), nachdem Krhounek einen Wohn-Kopfball nicht festgehalten hatte. In dieser Phase hätte der FCS nachlegen müssen, weil er sich besser auf die Wacker-Spielweise eingestellt hatte, im Mittelfeld und auf den Flügeln kamen die Schwarzenbacher jetzt besser zurecht; dazu waren die Platzherren mit sich selbst beschäftigt. Vor allem Stürmer Yazici haderte mit jeder Entscheidung des Schiedsrichters und musste immer wieder von seinen Mitspielern beruhigt werden, er stand am Rand eines Platzverweises; die Pause rettete ihn und seine Mannschaft, denn er sollte zum Matchwinner werden. Schiedsrichter Sazak hätte hier durchaus konsequenter eingreifen können; nach dem Seitenwechsel pfiff er dazu einige Abseitssituationen falsch gegen den FCS. Aber er konnte auch nicht den Zug zum Tor beeinflussen, der an diesem Abend stärker bei Wacker ausgeprägt war. Die Flügel waren besser besetzt und Yusuf, bester Torschütze der Kreisklasse, führte deutlicher Regie. Er verwandelte einen berechtigten Foulelfmeter zum Ausgleich (53.), den Aydinli mit seinem Tor nach einer abgefälschten Vorlage von Fröhlich noch einmal konterte (63.). Die Hektik im Spiel blieb, sie kam vor allem den Platzherren zugute, besonders Yusuf und eben Yazici drehten auf und hatten mehrere hervorragende Möglichkeiten, Becher war aber immer auf dem Posten. Die Grün-Weißen schafften es nicht, Ordnung und Ruhe in ihr Spiel zu bringen, Resultat waren Fehler im Aufbau und bei der Besetzung der Positionen – Chancen ergaben sich so kaum noch, defensiv wurde es den Wacker-Angreifern zu leicht gemacht, Yazici konnte beim 3:3 durchlaufen (80.), Zivny (88.) wurde beim Aufnehmen eines Abprallers nicht entscheidend gestört. Auch die fast sieben Minuten Nachspielzeit und die Einwechslung Bertls, der Probleme am Spann hatte, brachten keine Besserung – unter dem Strich stand eine verdiente Niederlage, die noch kein Beinbruch ist, aber die sich in der ausgeglichenen Spitzengruppe eben auch nicht oft wiederholen darf.
Die Aufstellung: Becher – L. Wirth, P. Fuchs, Anders, Saalfrank (Dellian) – Wohn, Haas, M. Fuchs, Fröhlich, Mikuta (Richter, Bertl)- Aydinli.