Die Sehnsucht des FCS…

Es war einmal ein Fußballverein, der vor der Saison einfach nur den Wunsch hatte, eine normale, sorgenfreie Spielzeit zu bestreiten. Er wollte sich in der Liga etablieren, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt möglichst schnell sammeln und so oft wie möglich auch noch ansehnlichen Fußball bieten. Doch es kam anders: noch vor Beginn der Saison fielen die ersten Spieler wegen Verletzungen aus, andere konnten nicht so regelmäßig spielen wie erhofft, weil sie anderen Gegenden studieren oder arbeiten müssen. Die Aufgabe für den Trainer des Vereins, Woche für Woche ein konkurrenzfähiges Team auf die Beine zu stellen, wurde immer schwieriger, und irgendwann konnte es einfach nicht mehr gutgehen, die Mannschaft geriet in einen Abwärtsstrudel, der sie bis auf die Abstiegsränge in der Liga führte. Die Mannschaft schleppte sich in die Winterpause, versprach sich Besserung von den vielen Wochen ohne Spiel und ging mit den besten Vorsätzen in das neue Jahr. Doch gleich im ersten Match um Punkte waren alle Schwierigkeiten wieder präsent und der Verein konnte seine Negativserie nicht beenden und seine Sorgen nicht kleiner werden lassen. Wem die Geschichte bis hierher bekannt vorkommt, der hat die Saison des FCS genau verfolgt und weiß, mit welchen Problemen sich die Schwarzenbacher herumschlagen müssen. Die Sehnsucht ist groß: die Sehnsucht nach einem Ende der Verletztenmisere, die Sehnsucht nach einem Ende der Punktlosigkeit, die Sehnsucht nach einem Zeichen, das Hoffnung macht im Abstiegskampf, die Sehnsucht nach einem Spiel auf einem echten Spielfeld, auf dem sich das gewohnte Spiel des FCS wieder entfalten kann. Zumindest in dieser Beziehung kann den Grün-Weißen wohl an diesem Wochenende geholfen werden, denn nach Lage der Dinge sind wenigstens die Hartplätze in Kirchenlamitz am Ostersamstag und in Mitterteich am Ostermontag bespielbar, und vielleicht wird es ja sogar etwas mit einem richtigen Rasen unter den Fußballschuhen. Es werden in jedem Fall Bedingungen sein, die den Schwarzenbachern mehr entgegen kommen als der kleine Kunstrasenplatz in Hof, denn solche Areale haben ihnen noch nie gelegen, weil sie das Spiel lieber in die Breite ziehen und über die Flügel Druck ausüben wollen. Wer das am Wochenende tun kann, ist einmal mehr ein Lotteriespiel, Rückkehrer und Abwesende werden sich wohl wieder einmal die Waage halten. Diejenigen, die zum Einsatz kommen, werden sich nicht aufgeben und alles versuchen, einen Erfolg in welcher Form auch immer zu erzielen, denn noch ist ja nichts verloren, auch wenn es im Tabellenkeller nicht rosig aussieht. Schaden kann es sicher nicht, dass zunächst einmal das Nachbarderby beim VFC Kirchenlamitz ansteht (Anstoß 15 Uhr), für das der Vorbericht von vor zwei Wochen im Grunde weiterhin Wort für Wort gilt. Die Kirchenlamitzer werden erst jetzt aus der Winterpause gelassen, in der sie sich mit dem ehemaligen Poppenreuth Stürmer Burak Övunc verstärkt haben und nach der sie sich eigentlich sehr gelassen in die Liga stürzen können: nach unten wie nach oben kann eigentlich nichts mehr passieren, die Mannschaft von Trainer Lauterbach kann frei aufspielen und mit der Lockerheit an die restlichen Aufgaben herangehen, die sich der FCS so sehnlichst wünscht. Das 3:2 für den VFC aus dem Hinspiel hat sicher genauso wenig irgendjemand vergessen wie den letzten Auftritt der Schwarzenbacher, den sie mit dem gleichen Ergebnis für sich entschieden. Beide Seiten haben also einen Ansporn, Dinge geradezurücken, bleibt abzuwarten, wem es nach den 90 Minuten gelungen sein wird.

Sollte die 2. Mannschaft am Samstag um 13 Uhr auf eben jenen Kunstrasenplatz in Hof einlaufen, dann sind fast afu den Tag genau fünf Monate vergangen, seitdem sie zum letzten Mal ein Spiel bestritten hat. Die Vorbereitung wurde unter anderem vom Wetter durcheinander gewirbelt, das Spiel vergangene Woche abgesagt, dann sah sich der TSV Köditz nicht mehr in der Lage, eine Reserve in den vielen bevorstehenden englischen Wochen regelmäßig stellen zu können (was nebenbei selbst für den FCS eine große Herausforderung werden wird), und jetzt gibt es den Kaltstart mit einem weiteren Derby, Gegner ist die SG TuS Förbau II/SpVgg Oberkotzau III. Wer bei den beiden Nachbarn letztlich aufläuft, ist Woche für Woche reine Spekulation; die Schwarzenbacher werden jedenfalls alles versuchen, um drei Punkte zu holen, damit eine optimale Ausgangsposition vor ihrem zweiten Spiel am Osterwochenende haben, das sie zum TuS Töpen II führt, der aufgrund der herausgenommenen Köditzer Spiele am FCS vorbeigezogen ist. Anstoß am Samstag ist um 13 Uhr.