Der nächste Akt – Drama oder Kür?

Er war schon einmal auf diesem Platz, er möchte ihn gerne möglichst umgehend wieder verlassen und er hat morgen dazu die Gelegenheit: der FCS ist seit gestern, seit der Niederlage in Kirchenlamitz Tabellenletzter, weil der FC Lorenzreuth aufgrund des Überraschungssieges gegen die Kickers Selb vorbeigezogen ist. Dazu haben die Marktredwitzer Vorstädter noch ein Spiel weniger bestritten, müssen aber kommenden Donnerstag zum VFC, der die Punkte sicherlich nicht ohne weiteres abgeben wird. Die Schwarzenbacher selbst reisen am nächsten Sonntag zum FCL, so schließt sich der Kreis. Dazwischen wartet am Donnerstag die Nachholbegegnung mit Wunsiedel und am Ostermontag die Auswärtspartie beim SV Mitterteich II (Anstoß 15 Uhr). Neun Tage, in denen viele Weichen gestellt werden können – aber nicht müssen! Auch wenn niemand gerne die Lotterie Relegation mag, ist sie immer noch in Reichweite und ein Ziel für die Grün-Weißen, von mehr muss zur Zeit nicht geredet werden. Wenn doch endlich Spieler zurückkehren würden…das mögen sich viele gedacht haben, als sie die Aufstellung im Derby gesehen haben, und auch die unfreiwilligen Zuschauer, die neben der Bank standen: Wohn, Bertl, Luber, Mikuta, allein mit diesen Akteuren wäre es wohl eine ganz andere Partie geworden. Und das ist nicht als Kritik an denen, die sich auf dem Platz mit voller Kraft gegen die Niederlage wehrten, zu verstehen, im Gegenteil: trotz der vier Gegentore bot die Abwehrreihe Jung-Löffler-Fuchs-Saalfrank eine gute Leistung, wehrte ab, was abzuwehren war und versuchte sogar Akzente nach vorne zu setzen. Ali Aydinli im Sturm konnte seine Gegenspieler auch das eine oder andere Mal ärgern, und die Mittelfeldspieler hatten ebenfalls einige gute Momente. Aber darin liegt das Problem derzeit – die Gegner sind so besetzt, dass sie diese guten Momente auf alle Spieler und über 90 Minuten verteilen können, beim FCS klappt es nur punktuell. Niemand wird nach dem Spiel in Kirchenlamitz sagen können, dass die Schwarzenbacher sich nicht gewehrt oder gar aufgegeben hätten, aber sie haben wieder einmal noch nie in dieser Konstellation zusammengespielt, sie haben Spieler eingesetzt, die selten oder nie in der Kreisliga auflaufen bzw. aufgelaufen sind, damit sind Fehler und Gegentore eine fast logische Konsequenz. Ein Umbau wird zur Partie in Mitterteich erneut erfolgen, aber in positiver Hinsicht, denn  – ebenfalls punktuell – normalerweise müsste sich die Personallage etwas entspannen. Und dann gibt es einen neuen Anlauf, um nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder Punkte zu holen. Der SV Mitterteich ist in einer ähnlichen Lage wie der VFC Kirchenlamitz, er hat den Abstiegskampf im Prinzip hinter sich, über die Spitzenplätze muss er nicht weiter nachdenken. Die Stiftländer sind etwas schwer aus der Winterpause gekommen, einem 2:2 auf Kunstrasen gegen Marktleuthen folgte ein glattes 0:3 in Waldershof. Auch die Vorbereitungsphase brachte gemischte Ergebnisse, zu schlechter Letzt fiel das für Donnerstag geplante Nachholspiel gegen Tirschenreuth aus. Ein echter Rhythmus sieht für das Team von Trainer Müller sicher anders aus, immerhin hat er, welch ein Luxus, seinen Spielerstamm beisammen. Nachdem im vergangenen Jahr die Punkte erst per Post und Sportgerichtsurteil aus dem Stiftland nach Schwarzenbach kamen, wäre es schön und natürlich ungemein hilfreich, wenn sie dieses Mal direkt mit in den Bus wandern könnten.

Die 2. Mannschaft kann vielleicht vom zurückkehrenden Personal der Ersten profitieren und sich für ihr Montagsspiel breiter aufstellen. Es geht dabei zum TuS Töpen II, der in der Tabelle jetzt vor den Schwarzenbachern auf Platz 3 liegt und ihnen in der Hinrunde eine ähnlich schmerzhafte Niederlage bereitete, wie es das 2:3 am Samstag gegen Förbau/Oberkotzau war. Erst die verlorenen Punkte wegen des Rückzugs von Köditz, dann ein verlorenes Spiel zum Einstand 2018 – der FCS II muss sich jetzt schnell schütteln, um das Ziel Aufstiegskampf nicht aus den Augen zu verlieren.