Der klare Vorsprung verführt zu Leichtsinn

Drei Tore geschossen, trotzdem keinen Sieg geholt, weil dem Gegner fast in letzter Minute noch der Ausgleich gelingt – wem das in Zusammenhang mit der 2. Mannschaft des FCS bekannt vorkommt, der erinnert sich richtig: am letzten Spieltag der vergangenen Saison war die Reserve einem Erfolg über den FSV Naila ganz nah, ehe die Frankenwälder kurz vor Spielende doch noch das 3:3 erzielten. Damals allerdings war es eine umkämpfte Partie gegen einen ambitionierten Kreisklassisten, dieses Mal gelang es der Reserve nicht, einen 3:0-Vorsprung gegen die 3. Mannschaft des ASV Wunsiedel über die Zeit zu bringen. Dabei fing das Spiel perfekt an, Christian Mayer war schon nach sieben Minuten beim 1:0 zur Stelle. Der Ball lief gut beim FCS II, Neuzugang Aykut Fidan konnte im Mittelfeld etwas für Ruhe sorgen und war auch im Angriff unterwegs, ihm gelang das zweite Tor der Heimelf (34.); Rasim Schijabiew war nur drei Minuten später erfolgreich – wurde schnell und direkt gespielt, kamen die nicht unbedingt austrainiert wirkenden und gerade mit elf Mann angetretenen Wunsiedler in Schwierigkeiten. Aber die Gastgeber wurden leichtsinnig angesichts des klaren Vorsprungs und blieben in der Abwehr unsicher. Die Abstimmung zwischen Torwart Kraus und seinen Vorderleuten passte nicht, das nutzte Giesbrecht zwei Minuten vor der Pause zum 1:3. Nach dem Seitenwechsel verlor der FCS II weiter den Faden, die Aktionen wurden unklarer, nur Fidan hatte noch eine große Chance bei einem Pfostenschuss (62.). Auch der ASV III war nicht wesentlich besser, aber er bekam den Ball mehr unter Kontrolle. Kapitän Wolf wurde nach einer Flanke allein gelassen und schaffte den Anschlusstreffer (55.); als auf beiden Seiten die Kräfte richtig nachließen und es schon nach einem Zittersieg für die Schwarzenbach aussah, erreichte ihn ein Pass aus dem Mittelfeld, den er an Kraus vorbei zum 3:3 verlängerte (82.). Sehr, sehr ärgerlich, weil unnötig für die Reserve, die damit seit über einem Jahr einem Pflichtspielerfolg nachjagt, aber wenigstens in der neuen Liga angekommen zu sein scheint.

Die Aufstellung: Kraus – A. Armstark, Finger, T. Bertl, S. Becher (Woitag, Demirli) – Gruber, Fidan, Markof, Mayer, Michel (Groppa) – R. Schijabiew.