Wenn das gemeinsame Bierchen getrunken ist und alle Gespräche geführt worden sind, dann werden sich Spieler und Verantwortliche in Förbau wie Schwarzenbach fragen, wofür der eine Punkt auf jeder Seite im Derby gut ist: beim FCS wird man zufrieden sein, zwei Rückstände aufgeholt und nie aufgegeben zu haben, zum ersten Mal in der Saison ist man zwei Spiele hintereinander ungeschlagen: in Förbau wird man sich sagen, dass man den vermeintlich großen Nachbarn auf Distanz halten konnte und streckenweise auch den forscheren Fußball zeigte; und beide lassen sich dank des Punktes zumindest nicht völlig von den Tabellennachbarn abhängen. Gut 200 Zuschauer sehen ein spannendes, kampfbetontes, wenn auch nicht immer hochklassiges Derby, das insgesamt leistungsgerecht 2:2 (1:0) endet. Die erste Chance hat Sebastian Bertl, der schon nach zwei Minuten über links auf Torwart Yilmaz zugeht, der aber den Winkel rechtzeitig verkürzt. Fünf Minuten später findet eine weite Flanke TuS-Stürmer Andörfer, der einen Tick zu weit nach außen gedrängt ist, sodass sein Kopfball nur den Außenpfosten findet. Im Anschluss wissen die Defensivabteilungen, auf wen sie zu achten haben, Förbau zunächst mehr vom Spiel, die Spielzüge wirken geradliniger, während beim FCS der Ball manchmal zu lange gehalten wird. Gerade als die Gäste selbst aktiver nach vorne arbeiten, fällt die Förbauer Führung: Andörfer steht nach einem abgewehrten Schuss von Rothe unbewacht in der Mitte und staubt problemlos ab (33.). Der Treffer wirkt nach, die Grün-Weißen können bis zur Pause nicht mehr richtig gefährlich werden, aber auch der TuS findet wenig Lücken, die Abschlüsse verfehlen Meisters Kasten oder landen direkt in seinen Armen. Die Analyse findet beim FCS direkt auf dem Platz und sie ist effektiv: wenn die Schwarzenbacher das Tempo anziehen können und dabei präzise bleiben, gerät die Förbauer Abwehr in Schwierigkeiten. In der 49. Minute verhindert Luber mit einer Grätsche einen Torschuss, macht sich auf Richtung Mittelfeld, bedient Sebastian Bertl, der auf links nicht zu halten ist und einschiebt. Kurz haben die Gäste Oberwasser, produzieren dann aber wieder zu viele Fehler, aus einem Ballverlust resultiert das 2:1: Fuchs verdribbelt sich, Hauer nimmt ihm die Kugel ab und passt zum freistehenden Merz, der goldrichtig im Strafraum wartet (63.). Förbau versucht jetzt seinerseits, mit Geschwindigkeit den Nachbarn unter Druck zu setzen, doch der FCS kämpft sich zurück, stabilisiert sich defensiv und kommt nach und nach auch wieder in Tornähe. Je länger das Spiel dauert, desto besser werden die Kontrolle und das Zusammenspiel, nur Andörfer entwischt einmal richtig und verzieht seinen Schuss ganz knapp. Die Schwarzenbacher können den Ball jetzt insgesamt aber besser behaupten und erarbeiten sich Freistöße und Eckbälle. Eine dieser Ecken kann der TuS nicht klären, Adolph wird noch geblockt, doch wieder Sebastian Bertl setzt nach und erzielt den Ausgleich (79.). Die letzten zehn Minuten gehören sogar den Gästen, Förbau wird zusehends unklarer in seinen Aktionen und gerät in Bedrängnis, doch Bertl kann einen abgewehrten Ball zwar annehmen, ist beim Abschluss aber in Rücklage und vergibt so die Möglichkeit, sogar einen Auswärtssieg zu landen. Am Ende geht das Ergebnis aber in Ordnung, wie es ist, was und wem es wie hilft, wird man in den kommenden Wochen sehen. Förbau spielt am nächsten Wochenende bei der SpVgg Selb 13, der FCS empfängt die ebenfalls krisengeschüttelten SF Kondrau.
