Da war doch schon mal was, leider…

Ein Déjà-Vu der ganz bitteren Art erlebten die Spieler der SG Schwarzenbach/Förbau – jedenfalls die, die schon seit Jahren beim FCS aktiv sind: ein Ergebnis von 3:7 gegen die SF Kondrau gab es für sie schon einmal, genauso wie einen Mehrfachtorschützen Martin Roßkopf. Mit einer herbe Niederlage kehren die Saalestädter vom ersten Punktspiel 2022 im Stiftland zurück und müssen einen Spielverlauf verdauen, wie er sich so wohl selten ereignet. Mit nur insgesamt 12 Spielern kann der Tabellendritte zum Kunstrasenplatz in Steinmühle reisen, darunter auch Akteure, die in der vergangenen Woche coronabedingt ausgefallen waren. Die gewohnte Aufstellung muss umgekrempelt werden, die fehlende Abstimmung rächt sich schon früh: Roßkopf wird im Strafraum gefoult und verwandelt den Elfmeter selbst (15.), ganze zwei Minuten später kommt die Kugel nach einem Ballverlust zu Ryba, der Roßkopf exakt bedient, der keine Mühe mit dem 2:0 hat. Kondrau, das in großen Abstiegsnöten steckt, wirkt entschlossener und geschlossener, es dauert rund 25 Minuten, ehe die SG sich gefangen hat und mit Standards und Versuchen aus der Distanz mehr Sicherheit gewinnt. Der Ball läuft jetzt bei den Gästen besser, sie sind aktiver und belohnen sich in der 40. Minute mit dem Anschlusstreffer: Patrick Meister versenkt einen Freistoß von der rechten Strafraumkante ins linke Eck. Gute Vorsätze werden in der Pause gefasst, vor allem soll körperlich von Beginn der zweiten Hälfte an dagegen gehalten werden. Genau das klappt aber überhaupt nicht, eine erste Chance wehrt Pascal Meister im Tor der SG noch ab, dann ist er wieder zweimal innerhalb weniger Minuten chancenlos: erst erobern die Kondrauer den Ball und hebeln die Abwehr mit zwei weiten Pässen aus, sodass Marti nur noch Timing für den langen Schritt zum Ball braucht (47.), dann kann Schoof auf der linken Seite relativ unbedrängt durchlaufen und abschließen (50.). Die Sportfreunde merken, wie sehr die Gäste jetzt wackeln; Ryba köpft knapp über den Kasten, Roßkopf macht es besser, er behauptet die Kugel nach einer Flanke von Schoof und erzielt das 5:1 (55.). Danach wird es völlig wild: die Hausherren sind sich ihrer Sache scheinbar zu sicher und werden unvorsichtig, ein Missverständnis zwischen Torwart Gold und seinen Verteidigern nutzt Menzel mit einer halben Bogenlampe zum 2:5 (61.), drei Minuten später trifft Bablli nach einer Seitenverlagerung von Langer. Die Hoffnung auf einen Zähler ist wieder da, aber die Saalestädter bringen nicht mehr genug Ruhe in ihre Aktionen, um dauerhaft gefährlich zu werden. Stattdessen nutzt Kondrau die größer werdenden Räume und die wieder auftauchenden Fehler der SG: Brunner behauptet sich gegen Luber und Meister beim 6:3 (78.), Schoof kann beim siebten Tor noch einmal seine Schnelligkeit ausspielen (87.). Dazwischen liegt die unschönste Spiels: Ryba steigt hart gegen Menzel ein und trifft ihn mit hohem Fuß, bei der folgenden Rudelbildung lässt sich Bablli zu einer Tätlichkeit hinreißen und sieht die Rote Karte (83.). Ein Verlust, der schwer wiegt, weil er aktuell der einzige gelernte Stürmer im Kader ist. Es gilt jetzt, diese Niederlage schnell abzuhaken und trotzdem genau genug zu analysieren, um am kommenden Sonntag beim ATSV Tirschenreuth erfolgreicher abzuschneiden.