ASV = Am Spieltag vorwärts?

Zugegeben, es ist gewagt, im November einen Vorbericht auf ein Fußballspiel in der Kreisliga zu erstellen – etwas mehr als vier Wochen vor Weihnachten kann es durchaus sein, dass das Wetter allen Ansetzungen einen Strich durch die Rechnung macht. Aber noch steht die Partie der SpVgg Saalestadt beim ASV Wunsiedel im Plan, Anstoß soll am Sonntag um 14 Uhr sein. Spätestens danach wird Winterpause sein, und dann kann überall die vorläufige Bilanz der Saison gezogen werden. Wie die ausfällt, hängt natürlich einmal vom Ergebnis der Saalestädter selbst ab, andererseits werden sie auch genau auf die weiteren Plätze schauen und verfolgen, wie sich die Konkurrenten schlagen. Thiersheim empfängt bereits am Samstag Marktleuthen, Weißenstadt am Sonntag Mitterteich; Konnersreuth gegen Wiesau wurde dagegen bereits abgesagt.  Die Heimmanschaften können dabei als favorisiert angesehen werden; das gilt vielleicht auch für das Spiel, auf das wahrscheinlich die größte Aufmerksamkeit gerichtet sein wird, wenn nämlich Tabellenführer VfB Arzberg auf den Zweiten auf Waldershof trifft. Läuft es ungünstig für die SchwarzFös, könnten sie ausgerechnet direkt vor der Unterbrechung zurückfallen; gehen die Ergebnisse in eine positive Richtung, holen sie vielleicht sogar noch zu einem wichtigen Zeitpunkt in der Saison den Rückstand etwas auf. Dazu müssen sie zuerst ihren Teil dazu beitragen und beim ASV drei Zähler holen. Auch die Saalestädter sind auf dem Papier der Favorit, die Wunsiedler liegen in der Tabelle auf einem Abstiegsplatz. Ein Achtungserfolg gelang ihnen zwar beim 1:1 gegen die verstärkten Kickers aus Selb, drum herum liegen aber vier Niederlagen, darunter eine gegen den direkten Kontrahenten aus Kondrau, die logischerweise besonders wehtut. Einige Male waren es eher knappe Ergebnisse, auch in der Hinrunde hatte die SpVgg harte Arbeit zu verrichten, um mit 2:0 zu gewinnen. Die Offensive ist der Schwachpunkt des ASV, 20 Tore in 17 Spielen sind nicht berauschend. Mit vier Treffern ist Routinier Michael Koller der sicherste Schütze, er ist jetzt auch noch für die Mannschaft verantwortlich, nachdem sich der Verein vor vier Wochen von Dimitar Plomer getrennt hat. Doch die Situation bleibt schwierig, auch für den ASV zählt nur ein Erfolgserlebnis, die anderen Kellerkinder könnten wegziehen. Es treffen also zwei Teams aufeinander, die unter Druck stehen und die Frage ist, wer damit besser zurecht kommt. Auch die personelle Lage ist nicht ganz unähnlich, ist die Spielerdecke weder hier noch dort doch sonderlich dick. Wer hat also noch ein paar Kraftreserven mehr, wer kann mehr entscheidende Aktionen setzen? Die SpVgg hat keine der letzten Partien einfach so hergegeben, doch die Möglichkeiten sind eingeschränkt, das Auf und Ab der letzten Zeit hat deutlich gezehrt. Sie will liefern und punkten, aber sie muss eben auch – eine Kombination, die in den wenigsten Fällen gut funktioniert. Aber vielleicht spielt es sich mit der Gewissheit etwas leichter, dass nach diesem Sonntag definitiv Schluss ist im Jahr 2022, die folgende Pause können alle gut gebrauchen. Und wer weiß, womöglich endet das Spieljahr ja für die Saalestadt mit einem doppelt guten Gefühl.

Wenn die 1. Mannschaft spielen sollte, dann dürfte auch dem Einsatz der SG Saalestadt II/SVO III nichts im Wege stehen. Denn auch sie soll am Sonntag in Wunsiedel antreten, um 12 Uhr ist die Partie beim ASV Wunsiedel II angesetzt. Für die Wunsiedler Reserve gilt ebenfalls, dass es bislang nicht gut gelaufen ist, kurioserweise war auch für sie gegen Selb ein Erfolgserlebnis drin. Doch ansonsten reihen sich Niederlagen aneinander, bei allem Hin und Her sollte für die Saalestadt II in ihrer letzten Partie des Jahres einiges drin sein. Sie müht sich genauso wie das Kreisligateam durch die vergangenen Wochen, die Zusammenstellung eines Kaders in passender Größe ist jedes Mal eine komplizierte Angelegenheit. Deswegen kommt auch in der A-Klasse die lange Pause sicher gelegen, um sich zu sortieren und dann ab April noch einmal Fahrt aufzunehmen.