ASV = Alle (kleinen) Sorgen (schnell) vergessen?

Sich schütteln, zur Ruhe kommen, sich besinnen und weitermachen – das kann eigentlich nur das Motto für den FCS nach dem Spiel in Rehau sein. Ärgerlich und unnötig war die Niederlage beim Nachbarn, die Umstände ließen die Wellen hoch schlagen. Aber die Partie muss schnell abgehakt werden, die Saison in der Kreisliga geht ohne Pause weiter und hält für den Feiertag um 15 Uhr schon die Begegnung beim ASV Wunsiedel bereit. Für die Schwarzenbacher bietet sich dabei mehr als nur die Chance, den Auftritt in Rehau schnell zu vergessen. Zwei Spieltage vor Ende der Hinrunde steht die Mannschaft an sich ordentlich da, hat 17 Punkte gesammelt in elf Spielen gesammelt (das Mitterteichmatch ist ja schon herausgerechnet) und liegt auf Rang 6 in der Tabelle. Auch die Auftritte bislang stellen zufrieden, ein recht stabiles System kann durchgezogen werden. Doch diese Position ist durchaus trügerisch: sieht man von den beiden Topteams aus Arzberg und Rehau ab, dazu mit leichtem Abstand Konnersreuth, schwimmt ein Großteil der Liga relativ eng zusammen, von Kirchenlamitz auf Platz 4 bis Steinmühle auf dem ersten Relegationsrang sind es gerade elf Punkte Unterschied (23:12). Nur der FC Marktleuthen und der ASV Wunsiedel hängen etwas zurück, und die Luisenburgstädter brauchen „nur“ einen Dreier, um zu Steinmühle aufzuschließen. Will heißen, der FCS kann sich nicht zurücklehnen, sondern muss nach der Delle der letzten beiden Sonntage wieder punkten, um seine Ausgangsposition zu halten bzw. vor dem nächsten Derby gegen Kirchenlamitz sogar zu verbessern. Gegen die vorne liegenden Mannschaften klappte es zuletzt nicht; Konnersreuth war zu clever, Kondrau ein ebenbürtiger Gegner, Rehau hatte auch etwas Glück und Mitterteich muss sich beim Wetter bedanken. Alle warteten nicht ab, sondern ergriffen selbst die Initiative und machten den Grün-Weißen das Leben durchaus schwer, das könnte morgen anders aussehen. Denn beim ASV wird die Überlegung um die Frage kreisen, was besser ist: vielleicht einen Zähler holen und damit eine Negativserie stoppen und den Kontakt halten, damit würde das Team von Trainer Fabian Bartl wohl auf Sicherheit setzen; oder ins Risiko gehen und Gefahr laufen, einen Konter zu kassieren, wenn der FCS mit Tempo kommt? Den Saisonverlauf haben sich die Wunsiedler bisher sicher ganz anders vorgestellt, einem guten Beginn folgte der große Absturz, bis auf einen Sieg gegen Marktredwitz setzte es in den letzten acht Partien sieben Niederlagen, zuletzt gab es ein 1:4 in Förbau. Wie schon in der Vorsaison ist der ASV abhängig von den Toren der Routiniers Radler (7) und Koller (3), auch Trainer Bartl war schon zweimal erfolgreich. Macht insgesamt 12 von 18 Treffern; allein in den letzten sechs Spielen gab es jeweils mindestens drei Gegentore, damit lässt sich logischerweise nicht viel gewinnen. Die Abgänge wie Dollinger oder Grumme wiegen offenbar doch schwerer als erwartet, die vielen jungen Spieler, die nachgekommen sind, können nicht einfach entstandene Löcher schließen. Der Umbau, der nach dem Abstieg aus der Bezirksliga eingeläutet werden musste, ist wohl noch nicht abgeschlossen, die Sicherheit fehlt. In dieser Situation wird der FCS versuchen, diese Probleme auszunutzen und sich wieder zum einen Selbstvertrauen zu verschaffen und zum anderen den Abstand nach hinten wieder zu vergrößern. Dann wären die kleinen Sorgen, wenn es sie denn geben sollte, auch schnell wieder vergessen und man könnte in Ruhe auf den Abschluss der Hinrunde blicken. Können die Schwarzenbacher vor allem ihre Chancen wieder besser nutzen, dann müsste beim ASV eigentlich viel möglich sein – es kommt allerdings darauf an, wer zur Verfügung steht, da der Spieltag ja mitten in der Woche liegt.