Abschied oder Aufschub?

Eine Frage wird in der Kreisklasse Frankenwald an diesem Wochenende definitiv noch nicht beantwortet: wer Meister wird, entscheidet sich frühestens in einer Woche; der VfB Wölbattendorf hat die besten Karten, doch der Vorsprung auf den 1.FC Höllental ist noch nicht groß genug. Eine andere Frage könnte dagegen bereits beantwortet werden: gewinnt der FCS II am Sonntag (Anstoß 13 Uhr) nicht gegen den FC Döbraberg, dann steht er als erster Absteiger fest. Nun dürfte sich die Überraschung in Grenzen halten, falls es nicht mit dem Sieg klappt, darüber muss man nicht diskutieren, aber es ist trotzdem nicht irgendein Spiel, das da ansteht. Denn die Schwarzenbacher können selbst mit einem Punktgewinn, der ihnen eben nicht reichen würde, um die Hoffnung aufrecht zu halten, dem Gegner vom Sonntag gehörig wehtun. Die Döbraberger, der Zusammenschluss der Traditionsvereine aus Schwarzenbach/Wald und Straßdorf, liegen auf dem vorletzten Platz in der Tabelle und stehen in direkter Konkurrenz mit dem 1.FC Waldstein II um den Klassenerhalt, die Reserve aus Ort/Oberweißenbach ist gerade noch in Sichtweite, mit beiden Gegnern misst man sich noch. Doch die Frankenwälder haben ein ähnliches Problem wie der FCS: wer soll die Tore schießen? 19 Treffer stehen auf der Habenseite der Schwarzenbacher, 24 auf der der Mannschaft des ehemaligen Förbauer Trainers Rainer Weigert. Und dem fallen auch noch zwei wichtige Stützen aus, sodass noch mehr Verantwortung bei den besten Schützen Andreas Hölzl und Sebastian Leuthel liegt. Weiteres Handicap, das der FCS nur zu gut kennt: der Kader ist nicht der größte, die Alten Herren müssen immer wieder mit eingreifen, der Altersunterschied zwischen den Jüngsten und den Ältesten ist oft beträchtlich. Das Problem besteht seit langem, weswegen der FCD auch immer wieder zwischen Kreisklasse und A-Klasse hin und her rutscht. Die Zeiten, in denen sich die beiden Klubs mit „Schwarzenbach“ im Namen Duelle sogar in der Bezirksliga lieferten, sind lange vorbei und dürften auch nicht wiederkommen…Und die aktuellen Spieler des FCS werden an diese Vergangenheit auch kaum denken, sie wollen sich weiterhin ordentlich präsentieren und so weit wie möglich stabil stehen. Die Leistungen zuletzt waren ok, auch weil sich ein gewisser Stamm an Akteuren gefunden hat, der zwar manchmal etwas braucht, bis er für das nächste Spiel zusagt, aber doch dabei ist – so lassen sich gewisse Strukturen finden, Wege und Stellungsspiel sind besser bekannt, im Vorbeigehen holt sich kein Gegner die Punkte. Und auch wenn er sich längst als Feldspieler sieht (zu Recht) und eigentlich nicht mehr in den Kasten will: Kapitän Michael Gallar hält eben den so gut es geht sauber und ist ein wichtiger Faktor, nachdem sich die Verletzungsserie der Schwarzenbacher Keeper weiter fortsetzt und Oliver Hamann nicht mehr eingreifen kann. Schon gegen Köditz war die Elf nicht weit weg von einem Erfolg, vor zwei Wochen richteten es die Stammtorschützen des TSV gerade noch; vielleicht klappt es jetzt gegen den FC Döbraberg – der Abschied aus der Kreisklasse wird sich wohl nicht aufHALTEN lassen, aber ihn noch etwas aufzuSCHIEBEN wäre ja auch schön.