Beruhigung ja, Ruhe noch nicht

Die Helden dürfen etwas müde sein, in dieser Woche trainiert der FCS nur donnerstags – Belastungssteuerung nennt man das wohl, denn schließlich geht es für die 1. Mannschaft schon am Samstag wieder auf den Platz, zum Heimspiel gegen die SF Kondrau (Anstoß 15 Uhr). Es hat Kraft gekostet, in Konnersreuth die Punkte zu sichern, die für die Schwarzenbacher so wichtig waren; mindestens eine Spielhälfte lang war jeder Muskel ordentlich gefordert, die eine oder andere Blessur blieb zurück; die Spieler haben alles gegeben, um nicht in letzter Sekunde noch den Ausgleich zu kassieren. Es steht ein Dreier zu Buche, der dem FCS deutlich gut tut, wenn man auf die Tabelle blickt: 31 Zähler nach 23 Spielen, das bedeutet sechs Punkte Vorsprung ausgerechnet auf den Nachbarn aus Förbau, der durch die Niederlage gegen Selb auf den Relegationsplatz gerutscht ist, punktgleich mit dem SV Steinmühle. Beide Kontrahenten haben aber schon 24 Partien ausgetragen, müssen also einmal zuschauen, wenn die Fraga-Elf im Einsatz ist und Zähler holen kann. Warum ausgerechnet gegen den Dritten Dinge geklappt haben, die gegen Mittelfeldteams nicht funktionierten, wird sicher besprochen werden, aber im Vordergrund wird stehen, DASS sie geklappt haben und dass jeder Akteur wieder weiß, wozu er als Teil der Mannschaft in der Lage ist. Können noch fünfmal solche Leistungen auf den Rasen gebracht werden und herrscht noch fünfmal die Überzeugung, dass man eben doch besser ist, als es zuletzt schien, dann sollte die Unternehmung Klassenerhalt frühzeitig abgeschlossen werden können. Und wenn die Mannschaft bei der Sache, bei ihrer Aufstellung und bei ihrer Linie bleibt, dann stehen die Chancen durchaus gut, gegen die Kondrauer nicht leer auszugehen. So viel wird gar nicht geändert werden müssen am berühmten Matchplan, aber es kommt auf die Details an: athletisch und kämpferisch sind die Sportfreunde durchaus mit den Konnersreuthern vergleichbar, spielerisch ruht die Verantwortung vielleicht nicht auf ganz so vielen verschiedenen Schultern wie beim TSV. Klar, Spielertrainer Jakub Ryba zieht die Fäden, Kapitän Johannes Brunner ist der gefährlichste Angreifer. Aber das größte Plus der Mannschaft ist wie bei so vielen Klubs aus dem Stiftland die Leistung im Kollektiv, die Spieler bilden eine Einheit, bügeln die Fehler der anderen aus. So haben sich die Kondrauer eine komfortable Ausgangslage vor dem Schlussspurt in der Liga geschaffen, mit 36 Punkten sollte der Vorsprung groß genug sein, um nicht mehr in Schwierigkeiten zu geraten. Ein bisschen Inkonstanz ist trotzdem da, haben sie doch ebenfalls gegen Konnersreuth gewonnen, dafür aber gegen Mitterteich verloren: ein 0:3 zuletzt gegen den designierten Meister aus Rehau ist da wohl differenziert zu betrachten. Trotzdem bleibt es bemerkenswert, dass ein vergleichsweise kleiner Ort weiterhin eigenständig auf der Fußball-Landkarte zu finden ist; damit die Kreisliga weiterhin das Zuhause der Kondrauer bleibt, kamen in der Winterpause mit Uwe Fischbach und Patryk Buch zwei Routiniers zum Team: Fischbach spielte zuletzt in der Nähe von Landshut und davor viele Jahre beim SV Mitterteich, Buch war lange beim ATSV Tirschenreuth aktiv. Sicherlich könnten die Sportfreunde die Partie etwas gelöster angehen als die Schwarzenbacher, aber es liegt kaum in ihrer Natur, ein Spiel einfach abzuschenken. Der FCS wiederum hat durchaus noch Druck, aber womöglich braucht er genau den, um konzentriert in ein Spiel zu gehen und auch konzentriert bis zum Ende zu bleiben. Diese Elf ist schon eine kleine Wundertüte, die wahrscheinlich manchmal sogar über sich selbst rätselt; jetzt scheint sie die Lösung ihres eigenen Rätsels gefunden zu haben und sollte sie gegen Kondrau am besten gleich wieder anwenden.