Vergesst die Liga nicht!

Es ist Derbyzeit, keine Frage: am Samstag um 15 Uhr wird mächtig etwas los sein, wenn der TuS Förbau auf den FCS trifft und das Stadtduell auf Kreisliganiveau damit in seine zweite Runde geht. Stadtduell, Nachbarduell, Derby – allein wenn man diese Worte nur hört, stellt sich ein ganz besonderes Gefühl und eine Vorfreude ein, die mit der Einstimmung auf viele andere Spiele in der Kreisliga nicht zu vergleichen ist. So muss es ja auch sein, denn wann sonst kennt man sich so gut, wie wenn es gegen die Arbeitskollegen oder Nachbarn aus der gleichen Straße, die ehemaligen Mitschüler oder Mitspieler geht? Und man bekommt es von eben diesen auch noch am gleichen Tag oder spätestens dem Tag danach serviert, wie die Partie denn gleich nochmal ausgegangen ist…Das macht den Reiz eines Derbys aus und der soll natürlich auch erhalten bleiben. Aber der Termin der Begegnung könnte den Trainern von TuS wie FCS womöglich etwas ungelegen kommen, denn gleich zum Auftakt in das neue Jahr das Nachbartreffen auszuspielen, birgt auch seine Risiken. Einerseits ist ein Derbyerfolg zwar schön, nutzt aber nicht ganz so viel, wenn danach nichts mehr gehen würde – und Spiele stehen noch genügend an – und man noch in irgendwelche Bredouillen geraten könnte, andererseits weiß man zu Beginn einer Serie nie so richtig, wo man steht und welche Leistung man trotz aller Tests bringen kann. Der FCS ist eventuell einen Tick weiter, denn er hat das Wiederholungsspiel gegen den SV Mitterteich II bestritten und ist damit im Pflichtspielmodus angekommen, aber Trainer Santiago Fraga da Silva weiß dadurch auch, dass es noch genügend zu tun gibt. Der Rhythmus ist noch nicht ganz gegeben, Abwehrchef Luber (krank) wurde vermisst. Einspielen wird wie so häufig und wie in so vielen Vereinen über die Ligenspiele funktionieren (müssen); immerhin sorgt der Sieg vom Samstag für eine gute Ausgangsposition, denn der Abstand nach unten ist gewachsen. TuS-Coach Stefan Stadelmann hat fleißig testen lassen während der Winterpause, nach zwei Unentschieden zu Beginn folgten zuletzt Siege über den SV Froschbachtal und die SpVgg Oberkotzau II, gegen die DJK Ebnath gab es noch ein 2:2. Das Team scheint also gut in Form und wird nicht nur wegen des Derbys auf einen Sieg am Samstag gehen, denn die Förbauer stehen noch dort, von wo sich die Nachbarn jetzt absetzen konnten: Platz 12 mit 21 Punkten bedeuten sechs Zähler Vorsprung auf die Relegationsplätze, doch im schlechtesten Fall und im Zusammenspiel mit dem anderen Derby des Spieltages, Mitterteich – Steinmühle, könnten davon nur noch drei übrig bleiben. Es gilt also, die Balance zu finden zwischen dem Anspruch, den eine Mannschaft an sich in einem Derby nun einmal hat und dem Fokus, der logischerweise darauf liegt, und der langfristigen Planung, mit der ein bestimmtes Saisonziel erreicht werden soll.  Bevor es losgeht und die Emotionen ihre Rolle bekommen, hier also noch ein paar neutrale Fakten: Schiedsrichter am Samstag wird Jan Winterstein (Mitwitz) sein; es spielt der Fünfte gegen den Zwölften der Kreisliga Süd; beste Torschützen sind Michael Fröhlich (FCS, 12) und Tim Andörfer (TuS, 11), auf beiden Seiten folgen mehrere Spieler mit drei bis vier Treffern. Beim Torverhältnis haben die Grün-Weißen die Nase vorn (37:34 gegenüber 28:43), sie haben genauso viele Punkte auswärts gesammelt wie der TuS zuhause (11). Das Hinspiel gewannen die Schwarzenbacher mit 3:0 nach einer deutlichen Leistungssteigerung im Verlauf der Partie. Da wären wir dann schon am Ende des neutralen Teils, denn natürlich werden die Förbauer nicht nur versuchen, dieses eine Spiel zu gewinnen, sondern sich auch für die schmerzliche Niederlage zu revanchieren. Anders gesagt: es ist genug geredet, es ist Zeit, dass das Derby beginnt!