Und zu guter Letzt: ein Aufstieg!

Was für eine Fußballsaison im Schwarzenbacher Stadtgebiet und was für ein Ende: da war das Drama um den FC Martinlamitz, der nach vielen Jahren zurück in die A-Klasse muss, da war die Hochspannung beim FCS, der sich erst am letzten Spieltag definitiv den Klassenerhalt in der Kreisliga sichert; da war die Meisterschaft des TuS Förbau, der in einem Kopf-an-Kopf-Rennen den TuS Erkersreuth distanziert und sich jetzt Kreisligist nennen darf; da war die hochgelobte Jubiläumsfeier des 1.FC Schwarzenbacher und da ist zu guter Letzt ein zweiter Aufsteiger mit dem FCS II, der unvermutet in die Relegation kam und seine Chance mit einem 2:0 (1:0) über den FC Konradsreuth nutzte, damit spielt die Schwarzenbacher Reserve künftig in der Kreisklasse.

Es war ein Aufstieg, der überraschend kam, nicht, weil sich der FCS vor der Saison in der A-Klasse Nord 2, einer reinen Reserveliga, nicht damit beschäftigt hätte, sondern weil er vor gut sechs Wochen noch verspielt schien. Die 2. Mannschaft hatte sich nach der Winterpause eine Schwächephase geleistet, die SpVgg Faßmannsreuth II und der FC Wiesla Hof II zogen davon, die Reserven aus Töpen sowie Förbau II/Oberkotzau III rückten bedrohlich nahe heran. Dann riss sich das Team zusammen, holte seine Erfolge und wurde am Ende Tabellendritter. Eigentlich zu wenig für die eigenen Ambitionen, aber immerhin ein versöhnlicher Abschluss. Doch weil der SVF dann auf den Aufstieg verzichtete, rutschten Wiesla und der FCS plötzlich entscheidende Ränge nach oben: die Hofer stiegen direkt auf, Schwarzenbach stand plötzlich in der Relegation. Gleiches widerfuhr den Konradsreuthern, die hinter dem Meister aus Kleinschwarzenbach und dem FC Höllental II gelandet waren und wegen des Verzichts des FCH in der Aufstiegsrunde mitmischen durften. Dort verloren sie gegen den ESV Hof, wobei niemand so recht wusste, was diese Partie wert war, denn die freien Plätze in der Kreisklasse richteten sich nach dem Abschneiden der Vereine aus dem Spielkreis von der Landes- bis in die Kreisliga. Das führte zu einem Aufschub der Relegation um eine Woche und damit viel Unklarheit bei den Betroffenen. Erst am Sonntagabend erfuhr der FCS II, dass es nur zwei Tage später in Regnitzlosau gegen den FCK gehen würde; in großer Eile musste der Kader zusammengestellt werden, die Vorbereitung musste anlaufen, damit die eine sich bietende Chance auch genutzt werden konnte. Tatsächlich hatten fast alle Leistungsträger die Möglichkeit, zu spielen, sodass sich die Reserve durchaus einiges ausrechnen konnte. Auch Konradsreuth hatte im Vergleich zum ersten Relegationsspiel gegen die Hofer mehr Personal an Bord, unter anderem konnte Topstürmer Schnabel auflaufen. Er hatte schon nach zwei Minuten die erste gute Gelegenheit, als er einen nach innen gezogenen Ball knapp verpasste. Die Konradsreuther wirkten zunächst entschlossener, brachten viel mehr Tempo und Zug mit als noch in der vorherigen Runde und drängten auf die Führung. Entsprechend etwas überraschend, dass das 1:0 auf der anderen Seite fiel: mit dem ersten Angriff hebelte der FCS die nicht ganz so tempoharte Abwehr des FCK aus, Haas erlief sich einen Pass Saponaros aus dem Mittelfeld und ließ Keeper Leupold beim Abschluss keine Chance (8.). Die Vorteile im Spurt wollten die Grün-Weißen immer wieder nutzen und überließen dem Gegner dafür auch nicht ungern das Feld. Konradsreuth durfte den Ball laufen lassen, 25 Meter vor dem Tor wurden Schnabel, Dollwetzel oder Abbassi aber gestellt und dann ging es flott über Michel, Haas oder Richter nach vorne. Daraus resultierten Abschlüsse wie der von Saponaro (29.), der aber genauso wenig traf wie Haas nach einem Freistoß (29.) oder Catalpinar, dessen Freistoß lang und länger wurde, aber Leupold vor nicht zu große Probleme stellte (44.). Der FCK machte optisch mehr her, der FCS II war gefährlicher, lautete das Fazit der ersten Hälfte eines Spiels, das insgesamt nicht allerhöchstes Niveau hatte, man merkte beiden Seiten an, dass sie seit fast elf Monaten im Spielbetrieb sind. Nach der Pause hatte die Reserve den besseren Start, doch wieder waren es die drei schon genannten Spieler, die eine Vorentscheidung verpassten (47./51./55.), weil sie entweder nicht richtig oder knapp vorbei zielten oder weil Spielertrainer Weiß und Leupold im Weg standen. Das hielt die Rot-Weißen am Leben und machte ihnen Mut, daraus zogen sie Kraft und holten sich Spielanteile zurück. Bei den Schwarzenbachern klappte nach einer Stunde nicht mehr alles so flüssig wie zuvor, sie ließen sich unter Druck setzen und hatten hauptsächlich mit der Verteidigung zu tun. Das funktionierte, weil den Konradsreuthern kein wirklich gefährlicher Abschluss bis kurz vor Spielende gelang, ist aber ein Vorgeschmack darauf, was den FCS II als Kreisklassist erwartet, wenn wesentlich stärkere und gewandtere Angreifer gegenüber stehen werden. Die eigenen Möglichkeiten wurden weiter teils leichtfertig vergeben, so, als Michel links durchstartete, Aydinli bediente, der aber nicht selbst schoss, sondern zu Richter passte, der dann wieder abdrehen musste (69.). Den zahlreichen Fans blieb das mulmige Gefühl im Magen deshalb bis zur 86. Minute, da erlöste alle Beteiligten Bölükbas mit einem Kopfball – Franz Mildner hatte geflankt, der Stürmer traf den Ball nicht wirklich genau und erwischte wohl deshalb Leupold beim 2:0 auf dem falschen Fuß. Das war die ersehnte Entscheidung, die letzten Minuten liefen ohne Probleme herunter und dann konnte tatsächlich eine Aufstiegsparty beginnen, die bis spät in den Abend dauerte.

Die Aufstiegsmannschaft: C. Fraga da Silva – T. Bertl, Großmann, S. Mildner (M. Fuchs) – Gallar, Ah. Catalpinar, Michel, Richter, Bölükbas, Haas (F. Mildner) – Saponaro (Aydinli).