Maßarbeit vor der Pause

Er bekam schon vor dem Anpfiff Applaus, und nach Spielende hatte er sich auch einige Schulterklopfer verdient: Neuzugang Kevin Mikuta war eine bestimmende Figur beim 7:0 (3:0) des 1.FC Schwarzenbach gegen den BSC Furthammer, das allerdings bis zur Pause weitaus weniger deutlich war, als es das Endergebnis aussagt.
Wenn es schon keine großen Kaderveränderungen gibt, dann muss man den Zuschauern wenigstens im Umfeld etwas Neues bieten. Zum Heimspielstart in der Liga, die jetzt Kreisklasse Süd heißt, wurden die Spieler des FCS einzeln vorgestellt und durften, wie aus einem Tunnel, aus dem Clubheim auf den Platz laufen. Mittendrin auch der ehemalige Münchberger Mikuta, für den Spielleiter Peter Bertl noch ein paar besondere Worte fand, der dann aber wie in der Vorwoche erst einmal auf der Bank Platz nahm. Die im letzten Jahr Erfolgreichen sollten es richten, allerdings ohne den angeschlagenen Aydinli. Das funktionierte auch zunächst bestens, denn Hofmann erzielte den ersten Treffer auf die neuen Tore schon nach 12 Minuten, als er nach einem abgewehrten Schuss von Fröhlich zur Stelle war. Die frühe Führung nahm aber das Tempo aus den Anläufen der Gastgeber, sie störten nicht mehr so weit in der gegnerischen Hälfte, was Furthammer die Möglichkeit gab, die gewohnten langen Bälle zu schlagen und den schnellen Milzarek einzusetzen. Dass er zu gleich zwei Hochkarätern kam, lag aber nicht nur an seinen Fähigkeiten, sondern vor allem an einer nicht funktionierenden Absprache zwischen Torwart Knöchel und seinen Mitspielern in der Abwehr. Vielleicht will der Keeper momentan zu viel, um seine Aufstellung zu rechtfertigen, und kommt dadurch zu schnell aus dem Kasten. Einmal wollte er an der Strafraumgrenze klären, verschätzte sich dabei aber knapp, Milzareks Schuss holte Fuchs vor der Linie ein (18.), dann rettete Saalfrank, als der Stürmer den Torwart überlupft hatte (42.); ein weiterer Heber brachte keine ganz so große Gefahr. Die Bemühungen des FCS in dieser Zeit bestanden vor allem aus Fernschüssen und Ballkontrolle, weil die Anspielstationen oft fehlten, und deshalb hätten beide Seiten mit einem knappen 1:0 zur Pause wohl auch leben können. Doch bei Abpfiff stand es plötzlich 3:0 für Schwarzenbach – Wachmacher waren ein rüdes Foul von Torwart Caceres an Bertl und vor allem die doppelte Einwechslung Mikutas nach einer knappen halben Stunde. Doppelt deswegen, weil er zunächst ins Spiel kann, dann aber gleich wieder vom Platz musste, weil Schiedsrichter Reichardt eine Ausweiskontrolle verlangte, um ein Bild vom neuen Spieler zu bekommen; im Spielerpass fehlte noch selbiges. Mikuta legte eine Runde zum Auto ein, holte sich seinen Personalausweis, ging zurück aufs Feld und sorgte für Schwung. Er rochierte auf dem linken Flügel und zog auch selbst in die Mitte; eine Minute vor der Pause legte er Bertl seinen ersten Kopfballtreffer in diesem Spiel auf und 60 Sekunden später stand er völlig frei, um einen Spielzug über Hofmann und Wohn abzuschließen. Statt enger Kiste war damit auf einmal schon alles entschieden, denn nach dem Seitenwechsel konnte der BSC keinen Druck mehr aufbauen, womöglich auch, weil einige Akteure nach der Partie gegen Marktredwitz verletzungsbedingt fehlten, und sich der FCS daran erinnerte, dass es einfacher ist, den Ball als den Mitspieler laufen zu lassen. Es ging viel mehr über die Außenbahnen, eine Flanke nach der anderen kam in Richtung des unsicherer werdenden Caceres, und vor allem Bertl bedankte sich für die präzisen Hereingaben, er traf zwei weitere Male per Kopf (78./82.) und einmal per Fuß unter die Latte (52.); der eingewechselte Schijabiew tanzte zwei Gegenspieler aus und erzielte das zwischenzeitliche 5:0 (65.). Von Furthammer war kaum noch etwas zu sehen, ein Freistoß von Hilpert nach 70 Minuten war das eine und ein umstrittener Foulelfmeter das andere, Knöchel holte sich aber Selbstvertrauen zurück und hielt den Strafstoß von Schmidt (80.). Und Mikuta? Der lief viel, gab mehrere gute Vorlagen und hatte selbst noch beste Chancen, traf aber zweimal nur den Pfosten (73./84.), wobei es ihm wie seinen Mitspielern die Furthammerer auch immer einfacher machten, je länger das Spiel dauerte. Die zweite Halbzeit erinnerte insgesamt aber deutlich mehr an die guten und sehr guten Spiele im Frühling und macht Hoffnung, dass spätestens nach der Urlaubsperiode der Rhythmus in der Mannschaft wieder vollkommen passt.
Die Aufstellung: Knöchel – P. Fuchs, Saalfrank, L. Wirth – Luber, Wohn, Hofmann, Fröhlich, Linke (Mikuta; M. Fuchs) – Bertl, Anders (Schijabiew).