Erst Aufschwung, dann Enttäuschung

Bei der 2. Mannschaft des FCS zeigten die Mundwinkel am Donnerstag auch nach unten, aber nicht so lange und so weit wie bei den Akteuren in Marktredwitz. Denn der Reserve war ein Punktgewinn beim 2:2 (2:1) im Auswärtsspiel bei der SG FC Ort/TV Oberweißenbach II gelungen, über den sie sich zunächst nicht so freute, wie man es hätte erwarten dürfen. Schließlich war es der erste Zähler nach mehr als drei Monaten, in denen es Niederlagen nur so hagelte. Aber es war eben sogar ein Sieg möglich gewesen, ehe Lang mit einem berechtigten Elfmeter in den Nachspielminuten doch noch das Remis für die Hausherren sicherte. Nach kurzer Zeit aber dürften alle Spieler mit dem einen Zähler zufrieden gewesen sein, weil die Gastgeber insgesamt die besseren und zahlreicheren Möglichkeiten gehabt hatten, doch nur eine davon durch Bächer zunächst auch verwerteten (12.). In vielen anderen Situationen vergaben sie zu schnell, zu leicht oder scheiterten an Gerisch, der nach wie vor eine Klasse für sich ist. Und im Angriff hatten die Schwarzenbacher diesmal das Glück des Tüchtigen und hart Arbeitenden, als Mayer gleich nach dem Rückstand Torhüter Müller mit einer Bogenlampe überwand (15.) und Michel direkt vor der Pause sein Tempo ausspielte und frei vor dem Keeper die Nerven behielt (44.). Die zweite Hälfte stand ganz im Zeichen des Verteidigens, einige Male hatte der FCS II Glück, in anderen Szenen kam das Team, das wieder durch Verletzungen im Lauf der Partie geschwächt wurde, gerade noch an den Ball. Zwei Alleingänge hätten den Schwarzenbachern die Entscheidung bringen können, auf der Gegenseite hätte Lang schon früher ausgleichen können. Und so war das Unentschieden am Ende eben doch irgendwie gerecht, auch wenn der Zeitpunkt des 2:2 denkbar unglücklich war. Leider ließ sich der Schwung, den der Teilerfolg gebracht hatte, nicht bis zum Sonntag retten. Im Nachbarduell gegen den 1.FC Waldstein II verlor die Reserve nach ordentlichem Start am Ende verdient mit 0:2 (0:1) und leistete den Gästen so Schützenhilfe im Abstiegskampf. Verstärkt mit Patrick Bertl, Rasim Schijabiew und Michael Haas, dafür allerdings ohne andere Leistungsträger wie Koc und Großmann, wollte die 2. Mannschaft die dazu gewonnene Schnelligkeit nutzen, um den Vorletzten in Schwierigkeiten zu bringen. Das funktionierte zunächst ordentlich, auch wenn man den drei Zugängen die fehlende Bindung anmerkte, beschäftigten sie die Waldsteiner Hintermannschaft doch immer wieder. Haas hatte nach einem weiten Ball von Dellian auch die beste Chance bis dahin, er traf aber nur den Pfosten (31.). Im Gegenzug durfte sich der FCW auf der rechten zu einfach durchspielen, Schneider stand zentral an der Strafraumkante frei und zog direkt zum 0:1 ab (32.). Der Treffer bedeutete einen großen Bruch im Schwarzenbacher Spiel, vielleicht hatten die Spieler geglaubt, eine kleine Serie starten zu können. Der Rückstand beschäftigte sie und machte sie fehleranfällig, gleichzeitig wurden die Gäste immer selbstbewusster. Sie beherrschten ab diesem Zeitpunkt das Mittelfeld und hatten die weitaus besseren Gelegenheiten. Leo Bergmann und Lamser trafen jeweils die Latte, bei Chancen von Sachs und Meister musste Gerisch sein ganzes Können aufbieten. Das 0:2 war folgerichtig und gleichzeitig glücklich, denn der fleißige Kapitän Gallar fabrizierte nach einem Freistoß ein Eigentor per Kopf, als er den Ball an die Unterkante der Latte beförderte und seinem Torwart keine Möglichkeit zum Eingreifen ließ (72.). Die Partie war entschieden, Waldstein ließ etwas im Druck nach, sodass Bertl mit einem schönen Schlenzer und Aydinli mit einem Schuss noch hätten zum Erfolg kommen können, dazu wurde ein Kopfball auf der Linie geklärt. Insgesamt bewegte der FCS II aber zu wenig, um erneut zu punkten. Der FCW und erst recht der FC Döbraberg auf dem ersten Nichtabstiegsplatz sind somit in enorme Entfernung gerückt.

Die Aufstellungen: Gerisch – S. Mildner, Koc, Kießling, T. Bertl – A. Armstark, Gruber, Mockmann, Seleman, Mayer (Keller, Woitag) – Michel (in Ort); Gerisch –  S. Mildner, Dellian, Kießling, A. Armstark (Seleman) – Gallar, P. Bertl, Haas, R. Schijabiew, Michel – Bartsch (Aydinli) (gegen Waldstein II).