Der Pokal erneut als Sprungbrett?

Kurzes Hochlegen der Füße, ein bisschen Entspannung, und schon geht es weiter – der Fußball kennt auch in der Kreisliga nicht wirklich eine Pause. Mit dem ersten Spiel in der Vorrunde des Kreispokals beginnt nur vier Wochen nach dem Ende der letzten Spielzeit praktisch schon wieder die neue Saison. Am Donnerstagabend um 18.30 Uhr feiert eine neue Mannschaft auf dem Platz des FCS dabei eine Premiere, die eigentlich keine ist: ein Jahr lang versteckte sich die SpVgg Saalestadt hinter dem Namen SG Schwarzenbach/Förbau, jetzt darf sie endlich offiziell mit dem neuen Vereinsnamen an den Start gehen. Die Saison 21/22 hätte für das neue Team nicht besser laufen können, Meisterschaft in der Kreisliga Süd und Halbfinale im Pokal sind schon ein gewichtiges Wort. Jetzt geht es darum, das Potenzial, das sich gezeigt hat, zu bestätigen bzw. zumindest wieder so abzurufen, dass auch unter den neuen Voraussetzungen (Stichwort Aufstiegsberechtigung) den sicher nicht kleinen Erwartungen standgehalten werden kann. Im letzten Jahr wurde der Grundstein für viel Selbstvertrauen mit dem guten Abschneiden in der Gruppenphase des Pokals gelegt, mit überzeugenden Siegen und einem verdienten Remis gegen den Bezirksligisten aus Oberkotzau – kann dieser Wettbewerb wieder als Mutmacher dienen? Der erste Gegner kommt schon einmal erneut aus der nächsthöheren Klasse und ist dort ein echtes Schwergewicht: der 1.FC Trogen gehört zu den Spitzenmannschaften in der Bezirksliga. Platz 5 in der abgelaufenen Runde für die Elf von Trainer Jürgen Gahn, zweimal den souveränen Aufsteiger Saas Bayreuth, das ist keine schlechte Visitenkarte. Das Team ist bis dato weitgehend beisammen geblieben und hat sich wie schon so oft in der Vergangenheit wieder mit jungen Spielern verstärkt, zwei Akteure kommen von der SpVgg Bayern Hof, je einer von Wiesla Hof und aus Schauenstein. Ob sie alle schon beim Pokalauftakt zum Einsatz kommen werden, da die Zeit des Experimentierens und Ausprobierens beginnt, bleibt abzuwarten – Dosierung und Steuerung heißen die Zauberwörter auf der einen, Einspielen und Stammformation finden auf der anderen Seite. Letzteres sollte bei der Saalestadt nicht das Problem, ist der Kader doch nahezu unverändert: Tim Andörfer hat es in die Oberpfalz verschlagen, Nicolai Hauptmann und Michael Jäger treten kürzer. Eher ist jetzt erst einmal die Frage, wer unter der Woche zur Verfügung steht. Das Weiterkommen im Pokal ist sicher eine angenehme Begleiterscheinung des Wettbewerbs, wichtiger dürfte aber sein, zu sehen, wo die Mannschaft steht: gute Auftritte geben die Sicherheit, auch in der Liga wieder eine gute Rolle einnehmen zu können. Das hat im letzten Jahr funktioniert und bei der SpVgg hätte sicher niemand etwas gegen eine Wiederholung der Ereignisse von 2021.