FCS: Zwei Blackouts kosten den Sieg

Sie haben sich geärgert, das ist das Positive am Ausgang des Spiels des 1.FC Schwarzenbach gegen die SpVgg Weißenstadt. Denn alle Spieler und Verantwortlichen wussten genau, das 2:2 (1:1) im ersten Spiel der neuen Saison war vollkommen überflüssig, weil einerseits genügend Chancen zum Sieg da waren und andererseits nur zwei unnötige Aktionen zu den Gegentreffern führten – Dinge also, die man abstellen kann und muss, wenn die hohen Ziele in diesem Jahr erreicht werden sollen.

Es wäre aber zu einfach, nur über die Probleme des FCS zu berichten, um nach Gründen für das Unentschieden zu suchen, schließlich stand auch noch ein Gegner auf dem Platz, und der war zusammengefasst effektiv und clever. Die Gäste merkten, dass die Abstimmung bei den Schwarzenbachern noch nicht passte, weil einige Stammspieler wegen Urlaubs fehlten, sie wurden in der jungen Elf durch teils noch jüngere, sprich Juniorenspieler ersetzt, denen Trainer Santiago Fraga da Silva zutraut, sich bei den Herren durchsetzen zu können. Als Folge waren aber verschiedene Positionen neu besetzt, vor allem in der Defensive waren Umstellungen nötig. Nach einer Viertelstunde erwies sich das als Problem, denn bei einem langen Freistoß aus dem Mittelfeld attackierte niemand richtig Stürmer Lenk, der dann keine Mühe hatte, die Führung zu erzielen. Der FCS antwortete mit verstärktem Druck und kam auch zu Möglichkeiten, aber die Erfahrenen wie Linke und Jäger (18.) genauso wie der junge Scharrer (22./36.) hatten nicht die nötige Ruhe vor dem Tor oder zielten knapp vorbei. Der Ausgleich nach 40 Minuten war aber völlig verdient, Jasny, der zur Verfügung steht, wenn er von seiner Arbeitsstelle in Südbayern einmal nach Hause fahren kann, köpfte eine Flanke Roßners freistehend ein. Klar war, dass spätestens ab dem Seitenwechsel die Hitze beiden Teams zu schaffen machen würde, denn auch am Samstagabend war es noch sehr warm. Eine frühe Entscheidung hätte geholfen, die Weißenstädter hatten zwei Kontergelegenheiten, Schlotter verzog aber gleich nach der Pause und als Dürrbeck nach einem Fehler in der Innenverteidigung frei stand, mussten Kolb und Torhüter Becher gemeinsam in höchster Not retten (73.). Zu dieser Zeit hätte die Heimelf schon deutlicher als 2:1 führen müssen, das Tor war nach 57 Minuten gefallen, die schönste Kombination des Spiels führte über Jasny und Wohn zu Jäger, der sich freigelaufen hatte und nur noch den Fuß hinhalten musste. A propos Wohn: der neue Kapitän der Mannschaft brachte sich viel ein, zeigte seine Erfahrung und Übersicht, stopfte Löcher und dirigierte von hinten heraus, auch er hatte eine gute Chance (79.), verpasste die Entscheidung aber genauso wie zuvor Anders (62./74.). Die Spielvereinigung hätte mit großer Sicherheit nicht mehr zurückschlagen können, weil beiden Mannschaften in der Schlussphase die Präzision in der Abendhitze abhandenkam. Schnitzer Nummer zwei führte aber dann doch zum Ausgleich: Becher, der bis dahin eine saubere Arbeit im Tor abgeliefert hatte, wurde kurz vor Spielende nach dem Aufnehmen des Balls angegangen. Er revanchierte sich mit einem Rempler, den der nicht immer ganz sichere Schiedsrichter sah und mit Elfmeter ahndete. Vertretbar, aber eben auch etwas einseitig. Dürrbeck interessierte das nicht, er verwandelte den Strafstoß sicher (90.) und sicherte seinem Team das insgesamt nicht ganz unverdiente Remis.

Die Aufstellung: Becher – L. Wirth, C. Kolb, Wohn, Fochler – Roßner, Hofmann, S. Bertl, Linke (Ukley) – Scharrer, Jäger (Anders).