„Mach Dir Freude auf“ – mit diesem Slogan wirbt Coca-Cola im Moment. Aber nicht aus der Flasche, sondern vom Blick auf die Tabelle kam die Freude bei den Spielern des 1.FC Schwarzenbach vermutlich, als sie nach der Partie beim TSV Arzberg-Röthenbach und ihrem 4:0 (2:0)-Auswärtssieg die Ergebnisse der Konkurrenz studierten: weil sich der SV 04 Marktredwitz einen 1:2-Ausrutscher bei der Wundertüte SpVgg Weißenstadt leistete und sich Waldstein und Nagel 0:0 trennten, sind aus den fünf Punkten Rückstand der Vorwoche nur noch zwei Zähler nach dem 10. Spieltag geworden. Ein wichtiger Teil des Wochenendes geschah also auf den anderen Plätzen der Kreisklasse Süd, ein anderer in Röthenbach: eine Reha-Maßnahme nämlich. Der FCS entledigte sich seines Patienten-Status, den er nach den beiden Niederlagen zuletzt erhalten hatte.
Und zu einer Reha gehört es, positive Entwicklungen zu sehen und sich daran hochzuarbeiten. Im Fall der Partie in Arzberg ist das nicht so schwierig, weil auch das Spiel an sich ein zumindest von außen nicht so komplexes war wie in den letzten Wochen. Es war sicher auch kein leichtes, aber ein beruhigendes, weil solides Arbeiten gegen den Ball und die Aktionen des TSV. Die Arzberger können in dieser Saison nicht die Giftigkeit und faire Härte ins Spiel bringen, dass sie in der Vergangenheit zu einem unangenehmen Gegner gemacht hat. Und sie konnten auch nicht das Tempo aufbauen, mit dem zum Beispiel die Marktredwitzer Klubs oder Waldstein aufwarten. Das kam am vergangenen Sonntag dem FCS mit Sicherheit entgegen, der seine Fähigkeiten bei Ballbesitz ausspielte. Es fiel den Akteuren sichtlich leichter, sich einmal vom Gegner zu lösen, der dadurch vorhandene Platz verhalf Bertl zur Aktion zum 1:0 (10.); genauso profitierte Fröhlich bei seinen Treffern (25./51.), weil die Freistöße, die er einmal links unten einschob und einmal herrlich ins linke obere Eck schlenzte, aus Fouls resultierten, weil die Abwehrspieler des TSV nicht hinterherkamen. Und dass ein Ergün Aydinli über große technische Möglichkeiten verfügt, weiß man, er zeigte sie, als er den Platz bekam, und lupfte die Kugel wunderschön über den Torwart (59.). Arzberg konnte dem wenig entgegensetzen, nach dem 0:1 war die Mannschaft schnell zum Aufmachen gezwungen, die langen Bälle in der ersten Hälfte wurden aber immer wieder gut abgelaufen, bei einer kurzen Phase nach der Pause, in der der FCS die Platzherren spielen ließ, war auch Keeper Becher immer auf dem Posten. Auf der anderen Seite hätten Fröhlich (58.) und Mikuta (70.) bei ihren Pfostentreffern sowie M. Wirth allein vor dem Tor das Ergebnis noch erhöhen können. Es war ein insgesamt ungefährdeter Erfolg, war also auch alles gut? Das sicher nicht, beim Umschalten in den Angriff wirkten manche Aktionen überhastet, zu viele Versuche endeten mit einem Fehlpass, die Harmonie und die Selbstverständlichkeit im Spiel wie zu Saisonbeginn sind noch nicht wieder komplett zurück. Aber die Mannschaft agierte geschlossen, die Räume waren wieder besser besetzt; auch die Vertreter der Stammspieler wie Scharrer oder Mildner fügten sich problemlos ein. Es muss nicht immer spektakulär sein, was der FCS bietet, der Erfolg und das Ziel Aufstieg heiligen letztlich auch nüchternere Mittel.
Die Aufstellung: Becher – Scharrer, L. Wirth, P. Fuchs, Saalfrank – Wohn, Fröhlich, Hofmann, Mikuta (M. Wirth, F. Mildner) – Aydinli, S. Bertl.
Ein ähnliches Bild im Spiel bot sich bei der Partie der 2. Mannschaften, die der FCS souverän mit 5:0 (2:0) gewann. Zu Beginn taten sich die Schwarzenbacher schwer und hatten bei einem Lattentreffen auch das nötige Glück, danach wurden sie aber immer sicherer und übernahmen spätestens mit Gallars 1:0 (33.) die Kontrolle. Zweimal F. Mildner und je einmal C. Barthold und M. Wirth machten einen ungefährdeten Erfolg perfekt, durch den die Grün-Weißen erst einmal Platz 3 in der A-Klasse gesichert haben, wenn auch mit einem gewissen Abstand zu Leutendorf und Wacker Marktredwitz II.
Die Aufstellung: C. Fraga da Silva – F. Barthold, Bayram, T. Bertl, S. Mildner – Geyer, Gallar, Fugmann, Dellian (F. Mildner, M. Wirth) – C. Barthold, Anders (Bartsch).