FCS in Tröstau: Hauptsache gewonnen
Tröstau – Viel Arbeit war angesagt am 1.Mai, bis der 1.FC Schwarzenbach seine drei Punkte beim ATG Tröstau abgeholt hatte – viel Arbeit und viel Kopfschütteln bei Trainer Santiago Fraga da Silva, weil seine Mannschaft es ihm und sich selbst beim 3:1 (2:0)-Auswärtserfolg nicht leicht machte.
So entspannt wie die 2. Mannschaft konnte es die „Erste“ nicht angehen lassen, das war klar. In der A-Klasse wurden die Gäste ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht und feierten beim 10:0 (7:0) ein Schützenfest, das mit mehr Konsequenz noch deutlicher hätte ausfallen können. Die Torschützen waren Roßner, Gallar, Bartsch, Schödel, Jasny, Bobrowski (2) und C. Barthold (3). Die Tröstauer Reserve bemühte sich und kam zu einigen guten Chancen, scheiterte aber an Torwartoldie Gerisch, der aushalf, oder an sich selbst, weil auch ein Handelfmeter nicht zum Erfolg führte.
Ist für ein Kellerteam in der A-Klasse der Tabellenplatz am Ende nicht ganz so entscheidend, sieht das in der Kreisklasse anders aus. Der Vorletzte aus Tröstau kämpft noch um den Klassenerhalt, mit dem entsprechenden Einsatzwillen trat die Mannschaft auch an: spielerisch nicht überragend, aber mit dem Vorsatz, den FCS unter Druck zu setzen und zu Fehlern zu zwingen. Schwarzenbach „spielte“ mit und ließ Unruhe ins Spiel tragen, die besonders im Abwehrverhalten sichtbar wurde. So konnte Reilender bei einem Kopfball an die Latte alle Abwehrspieler überspringen (19.); war Torwart Rickenthäler in dieser Szene noch unsicher, rettete zehn Minuten später im Sekundentakt das 0:0, als gleich drei Tröstauer die Chance zur Führung hatten, weil kein Abwehrspieler den Ball aus dem Strafraum brachte, aber sie scheiterten alle am Keeper. Die Gäste wackelten gehörig, hatten es aber selbst in der Hand, für Sicherheit zu sorgen, weil ihnen, nach zwei Möglichkeiten zu Spielbeginn und der folgenden Drangphase des ATG, etwas überraschend ein Doppelschlag gelang. Hauptmann (34.) und Haas (36.) waren erfolgreich, weil der Ball flüssig über mehrere Stationen lief und die Gastgeber nicht die Beweglichkeit besaßen, dazwischen zu gehen. Von Ruhe aber war wenig zu spüren, beim nächsten Gegenangriff scheiterte Böhringer an Rickenthäler und Kuhn im Nachschuss an der Latte (38.). Das verdiente Anschlusstor fiel dann gleich nach der Pause, als Saalfrank nach einer Ecke im Gewühl den Ball ins eigene Tor drückte (50.); ein Vorwurf ist ihm nicht zu machen, die Tröstauer Stürmer hätten bereitgestanden. Beiden Teams fehlte jetzt ein Lenker im Spiel, was letztlich gut für den FCS war, denn drückte Tröstau zwar, konnte seine Angriffe aber nicht durchdacht bis zum Ende ausspielen, richtig gute Chancen gab es daher kaum noch. Die Grün-Weißen konnten genauso nicht überzeugen, waren aber zumindest bei Standards, vor allem unter Beteiligung von Schijabiew, gefährlich. Eine seiner Ecken verwertete Linke per Kopf zum 3:1 (75.), was der Heimelf dann doch den K.o. versetzte. Nur noch Lichas Schuss an den Außenpfosten war erwähnenswert (83.), auf der anderen Seite sorgte Roßner mit einem Kopfball für Gefahr (88.). Die mangelnde Frische ist dem schmalen und jungen Kader anzumerken, es wird Zeit, dass ein normaler Rhythmus einkehrt.
Die Aufstellungen: Rickenthäler – Kolb, Roßner, Saalfrank – Fuchs, Fugmann, Anders, Wirth, Hauptmann (Fochler) – Linke, Haas (Schijabiew ,C. Barthold); Gerisch – Schödel, Mildner, Roßner – Gallar, Geyer, Kolb, Jasny, Armstark – Bartsch, C. Barthold, Bobrowski.
Jens König