Standesgemäßes Ende für den Meister

Ob sie wollten oder nicht, einmal mussten die Spieler des 1.FC Schwarzenbach noch ran in der Saison 15/16. Es hätte die brisanteste Partie der gesamten Spielzeit werden können, doch nachdem eine Woche zuvor alle Fragen rund um die Spitzenteams der Liga geklärt worden waren, wurden es relativ entspannte 90 Minuten zwischen dem BSC Tauperlitz und dem FCS, die die Gäste am Ende mit 4:1 (3:0) für sich entscheiden konnten.

So stellt man sich wohl Sommerfußball vor: schönstes Wetter, warme Temperaturen und 22 Spieler auf dem Platz, die ganz locker aufspielen können, weil es um nichts mehr geht. Leider wird der Begriff Sommerfußball  oft mit langweiligem Gekicke verbunden, das war in Tauperlitz aber ganz und gar nicht der Fall. Der Meister aus Schwarzenbach wollte sich als solcher präsentieren und der BSC zeigen, dass er sich Platz 3 redlich verdient hatte. Die wenigen Zweifel, dass die Zuschauer nur Ballgeschiebe zu sehen bekommen würden, beseitigte Özten schon nach drei Minuten, als er die Führung für die Grün-Weißen erzielte. Beide Mannschaften ließen sich immer wieder recht viel Raum und standen sich nicht mit allerletzter Konsequenz auf den Füßen, was dem Spielfluss sehr entgegen kam. Das drückte sich unter anderem in einem Lattentreffer der Schwarzenbacher, vor allem aber in zwei Hochkarätern für Tauperlitz aus; Paschos und Rönsch, die im Lauf der Saison einige Gegner vor große Probleme gestellt hatten, hatten nach Steilvorlagen plötzlich nur noch Torwart Becher gegen sich, legten die Kugel aber sowohl an ihm als auch am Tor vorbei. Auf der anderen Seite konnte auch Bertl Keeper Heidler bei einer Direktabnahme nicht überwinden, so musste das 0:2 jemand erzielen, der mittlerweile seit über zwei Jahren vor allem als Stabilisator und Abräumer unverzichtbar ist: Benedikt Linke war früher aber ein echter Offensivspieler und zeigte, dass er nichts verlernt hat, als er nach einer präzisen Flanke Mikutas per Flugkopfball sein erstes Saisontor erzielte (35.), dafür gab es bis in die Pause hinein Anerkennung von den Mannschaftskollegen. Wenn ein Mitspieler aus der Defensivabteilung schon trifft, können die Offensiven das nicht auf sich sitzen lassen, deshalb legte Bertl direkt vor der Pause nach, auch er bekam zu viel Platz angeboten, den er dankend zum 0:3 nutzte. Die Fronten schienen zur Halbzeit geklärt, aber mit einer Niederlage wollten sich die Platzherren nicht einfach abfinden. Weil ihnen der FCS den Gefallen tat und doch den ein oder anderen Meter in der Arbeit gegen den Ball ausließ, eroberten sie sich mehr und mehr Spielanteile und kamen so auch zu einer Reihe von guten Gelegenheiten. Rauh (53.) und Paschos (65.) blieben bei ihren Versuchen glücklos; es musste ein Foulelfmeter herhalten für das Anschlusstor, Rönsch verwandelte sicher, nachdem er selbst von P. Fuchs umgerissen worden war (67.). Die beiden Kontrahenten hatten sich gleich nach dem Foul die Hand gegeben, doch freundschaftlich ruhig ging es jetzt nicht mehr zu. Der BSC glaubte an einen ordentlichen Saisonausklang und setzte nach, wieder Rönsch hatte die nächste Möglichkeit, Becher klärte aber mit dem Fuß (72.). Die Gäste konnten kaum noch für Entlastung sorgen und mussten zusehen, wie  auch Senk per Freistoß (77.) und Friedrich (80.) nur knapp scheiterten. Die Chancenverwertung stellte an diesem Tag den Unterschied zwischen beiden Mannschaften dar, denn ein Angriff nach der nicht ganz so geplanten Auszeit im Spiel reichte dem FCS, um alles klar zu machen. Für ihn eher untypisch versuchte es Bertl einmal aus der Distanz und erwischte Heidler beim 1:4 (85.) auf dem falschen Fuß. Damit war die Sache dann endgültig erledigt und wenig später hatte auch Schiedsrichter Vinders ein Einsehen und pfiff die Partie und damit zugleich die Saison ab. Beide Mannschaften ließen sie im Anschluss gemeinsam in der Kabine ausklingen – hier verteilten die Schwarzenbacher noch einige Geschenke, als Dankeschön für die Hilfe des BSC im Aufstiegskampf.

Die Aufstellung: Becher – Luber, Scharrer, Saalfrank, P. Fuchs – Wohn, Linke, Mikuta, Özten (Rau, M. Fuchs) – Bertl, Anders (Schijabiew).