Kann man noch besser werden? – Man kann!

Guten Leistungen folgt meistens eine Belohnung, so wird es auch beim 1.FC Schwarzenbach gehalten: direkt nach dem Spiel gibt es für die Aktiven eine Brotzeit und momentan auch den erfreulichen Blick auf die Tabelle, die den FCS in der Kreisklasse Süd als Spitzenreiter ausweist; und weil es auch im Toto-Pokal bislang gut gelaufen ist, darf sich die Mannschaft am heutigen Freitag mit einem Kreisligisten messen, also einem Team aus der Liga, in der man selbst ab dem kommenden Jahr wieder vertreten sein will. Um 18.30 Uhr ist Anstoß für das Achtelfinale gegen den 1.FC Stammbach, als klassentieferer Vertreter haben die Schwarzenbacher Heimrecht. Und weil man gegen Klubs aus dieser Ecke des Spielkreises schon lange nicht mehr angetreten ist, kommt gleich ein zweiter nach, am Sonntag reist der FCS zum FC Gefrees II.
So viel bis dahin zur Vorschau, der Blick zurück lohnt sich aber auch, denn immerhin gab es gegen die SpVgg Weißenstadt ein deutliches 6:1(4:0), nachdem im Vorjahr nur zwei magere Unentschieden herausgesprungen waren. Die sechs Tore hätten auch schon zur Pause gefallen sein können, Chancen dazu waren genügend vorhanden, aber wenn nicht alles klappte, sahen die Zuschauer und sicher auch die Verantwortlichen auf der Bank entspannt darüber hinweg, denn das Herausarbeiten der Möglichkeiten und die gelungenen Aktionen überwogen bei weitem. Hauptunterschied in den ersten 45 Minuten zwischen FCS und Spielvereinigung waren das Tempo und das Umschalten im Spiel: langes Ballhalten gab es bei den Schwarzenbachern kaum, die Angriffe wurden schnellstmöglich in die Reihe Fröhlich – Mikuta – Bertl (plus Schijabiew) gespielt, die mit ihrer Geschwindigkeit in der Liga ihresgleichen suchen dürfte; ganz nebenbei sind auch die Akteure im Mittelfeld wie Luber oder Hofmann nicht wirklich langsamer und tragen so dazu bei, dass abwartende Aktionen eher selten sind, es wird aber in den meisten Fällen trotzdem mit Übersicht gespielt. Aus einem solchen Angriff heraus ergab sich eine Ecke für Bertl, die Fröhlich nicht richtig erwischte und die genau deswegen in einer Bogenlampe ins Tor flog (7.); Schijabiew war der Empfänger eines Angriffs über Wohn, Hofmann und Fröhlich, den der erfahrene Stürmer im Alleingang sicher abschloss (13.). Mikuta fehlten zunächst ein paar Zentimeter (19.) Fuß, dann traf er doch, und zwar mit dem Kopf: kurios, weil er den Ball aus der Bedrängnis heraus über Torhüter Kopp lupfte, der ihn locker hätte aufnehmen können, weil der Kugel die Geschwindigkeit fehlte; der Keeper verlor aber die Orientierung und Mikuta musste nur noch einnicken. Es ging weiter nur in eine Richtung, Weißenstadt versuchte einen sicheren Spielaufbau, blieb aber meist schon im Mittelfeld bei Luber oder Linke hängen, der eine neue Lieblingsposition gefunden, aber seine alte Rolle als Stürmer nicht vergessen hat, wie er beim 4:0 (34.) zeigte, als er mit großem Schwung im Mittelfeld startete und den Pass von Fröhlich sauber verwertete. Der Vorlagengeber selbst versuchte es noch mit einem Schuss (33.), und die größte Gelegenheit zum 5:0 hatte Wirth, der schön von Mikuta angespielt wurde, sich auch prima vom Gegenspieler löste, dann aber nur die Latte traf (43.). Mit großem Applaus wurden die Mannschaften in den Schatten zur Pause geschickt, Weißenstadt war erst einmal sichtlich froh über die Unterbrechung und nutzte sie zur Neuausrichtung. Viel musste Trainer Zißler nicht ändern, es konnte ja nur besser werden, und unter gütiger Mithilfe des FCS wurde es das auch. Die Gastgeber ließen es nämlich weitaus gemächlicher angehen in der 2. Hälfte, Unkonzentriertheiten schlichen sich ein und die Abstände zu den Mitspielern wurden nicht mehr klein gehalten. Jetzt konnte die SpVgg ihr spielerisches Vermögen zeigen, davon profitierte immer wieder Lenk, der vorher überhaupt nicht zu sehen war, jetzt aber Freiräume bekam und nach 55 Minuten trotz zweier Abwehrspieler freie Bahn hatte und abschloss. Kurz darauf wurde S. Herold nicht richtig attackiert und verfehlte den Kasten aus 20 Metern nur knapp. Es konnte nicht mehr gefährlich werden, dazu war der Vorsprung zu groß, aber oft darf sich solcher Leichtsinn nicht in die Köpfe der Spieler schleichen, um keine bösen Überraschungen zu erleben. Einzelne Aktionen hielten die Gäste auf Distanz; einen Freistoß von der linken Seite erwischte Mikuta nicht richtig mit dem Kopf (66.). Als Schiedsrichter Klement eine Trinkpause anordnete, konnte sich die Mannschaft wieder sammeln, Trainer Fraga da Silva stellte um und brachte mit M. Fuchs einen frischen Spieler, der prompt traf, nachdem er erneut vom linken Flügel bedient worden war (77.). Und wer sichere Schützen hat, der trifft eben öfter: während Dürrbecks Schuss gut von Knöchel pariert wurde (80.), konnte Mikuta in der letzten Spielszene so frei stehen, dass er das 6:1 regelrecht erzielen musste (92.).
Die Aufstellung: Knöchel – L. Wirth, Wohn, Saalfrank, Luber – Linke, Fröhlich, Mikuta, Hofmann (M. Fuchs) – S. Bertl, Schijabiew (Anders).