Ein solider Serientäter – der FCS siegt 2:0 gegen Nagel

Von zuhause weg, sich woanders austoben und dann mit neuem Schwung wieder daheim ankommen: wenn „road trips“, also eine ganze Serie von Auswärtsspielen, ein Erfolgsrezept für den 1.FC Schwarzenbach sein sollten, tauscht er künftig sicher öfter einmal das Heimrecht. Aber weil das natürlich nicht so einfach ist und ein Heimspiel zweitens auch seine Vorteile hat, bleiben Partien zu Hause weiter fester Bestandteil des Kalenders. Das letzte in der Vorrunde zur Kärwa gewann der FCS verdient gegen den 1.FC Nagel mit 2:0 (1:0).

Vielleicht reicht der Druck, es zuhause besser machen zu müssen als auswärts, bis in die Kreisklasse. Die Schwarzenbacher Leistungen auf den anderen Plätzen sind in dieser Saison auf jeden Fall konstanter als auf dem eigenen Feld. Es gibt eine Menge kritischer Zuschauer, die nicht immer mitfahren, und es gibt sicher bessere Plätze als den eigenen, auf denen sich sicherer spielen lässt. Die an sich technisch guten jungen Spieler haben manchmal schon mit einem Ball zu kämpfen, der nach dem Bodenkontakt plötzlich die Richtung wechselt oder bringen die Mitspieler in die Bredouille, weil die Pässe beim kleinsten Fehler unsauber werden und nicht ankommen. Aber sie machen es sich auch selbst schwer, wenn der komplizierte Weg durch den Gegenspieler gewählt wird anstatt der sicheren Variante mit einem kurzen Anspiel auf den freien Nebenmann; am vergangenen Sonntag fehlte dazu mit Wohn ein Taktgeber. Mit diesem einfachen Spiel, kombiniert mit der Schnelligkeit der FCS-Spieler, hätten die Gäste aus Nagel nämlich mit Sicherheit mehr Probleme gehabt, so mussten sie sich oft nur in den Weg stellen, um einen zu schnellen Angriff zu blocken. Wieder einmal zeigte sich, was mit Übersicht geht, als Barthold das 1:0 erzielte (24.); Hofmann hatte im Mittelfeld den Ball gewonnen und legte ihn im richtigen Moment auf die rechte Seite, wo Barthold mitgelaufen war und nur einschieben musste. Diese Art von Zusammenspiel nach vorne klappte aber viel zu selten, weil sich der FCS meistens einfach festrannte; Nagel fiel bei Ballbesitz aber kaum etwas Zielführendes ein, worüber sich auch Trainer Schinner an der Seitenlinie lautstark ärgerte. Mehr aus Zufall hatten die Gäste aber die große Chance zum Ausgleich: Preiß kam per Dropkick aus 25 Metern zum Abschluss, der Ball senkte sich in Richtung Becher, der in die Sonne blickte, und fiel auf die Latte, alle waren so überrascht, dass niemand bei Stürmer Malzer stand, der aber auch nicht mit dem Abpraller gerechnet hatte und ihn Becher in die Arme schoss (35.). Die Gastgeber steigerten ihr Tempo auch nach der Pause nicht wirklich, das abwartende Spiel kam Nagel entgegen, die Fichtelgebirgler wirkten entschlossener und hatten durch Seibert (54.) und vor allem erneut Malzer zwei gute Möglichkeiten, der nach einem Abwehrfehler an den Ball kam, aber Becher nicht richtig ausspielen konnte und nur den Außenpfosten traf (60.). In diese schwierige Phase fielen eine Gelegenheit von Linke (58.) und vor allem das 2:0 von Jäger (67.), das die Gemüter beruhigte: er holte sich aber bezeichnenderweise im Mittelfeld selbst den Ball und ließ alle Abwehrspieler und Keeper Käs stehen. Dieses Durchsetzungsvermögen blitzte im Anschluss nur noch ganz selten auf, weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Roßner für den FCS (63.) und Phillip für die Gäste (83.) hätten noch Treffer erzielen können, aber die Präzision fehlte in beiden Situationen. Schwarzenbach spielt momentan solide, aber noch selten glanzvoll, das Wichtigste ist jedoch: das Team punktet regelmäßig, darauf lässt sich dann aufbauen. Ganz nebenbei: auch wenn das Spiel gegen Nagel nicht herausragend war, blieb es dennoch ein besonderes, weil der junge, gut leitende Schiedsrichter Waizmann aus Augsburg kam – jedoch nicht extra angereist, er ist vielmehr Student an der FH Hof.

Die Aufstellung: Becher – Luber, L. Wirth, Linke (M. Fuchs) – Hofmann, Saalfrank, Roßner, Schijabiew, Jäger (Richter) – Bertl, Barthold.

Aus zwei mach Null: die 2. Mannschaft hatte statt eines Doppelspieltags komplett frei. Niederlamitz sagte nach erneutem Regen zum 2. Mal ab; Nagel hatte Verletzungsprobleme. Welche Spiele tatsächlich nachgeholt werden, ist noch nicht klar.