August ist, wenn alle Fußball spielen sollen, jeder in den Urlaub gehen will und Sonntag für Sonntag zumindest elf Spieler gefunden werden müssen. Auch die Zweiten des 1.FC Schwarzenbach und des TSV Arzberg-Röthenbach standen vergangene Woche vor dem Problem, genügend Akteure für die Partie in Röthenbach zu finden. Beim FCS sprangen für die vielen Urlauber mehrere Alte Herren ein und liefen gemeinsam mit den jungen Spielern auf, das Hauptziel von Trainer da Silva lautete bei dieser Situation einfach, sich gut zu verkaufen und alles zu geben. Und das gelang, ein wenig überraschend, aber verdient mit einem 3:2 (3:1)-Auswärtserfolg.
Der entscheidende Vorteil der Gäste war die Schnelligkeit, die sie ins Spiel brachten und gegen die der TSV kein wirksames Gegenmittel fand. Das zahlte sich schon in der 4. Minute aus, als Roßner einen Freistoß schnell auf Bobrowski schlug, dessen Schuss Torwart Riedl nur vor Kolbs Füße abklatschen konnte, und der konnte dem Ball nicht mehr ausweichen und fabrizierte ein Eigentor. Die Ausführung des Freistoßes war etwas umstritten, weil nicht klar war, ob der Ball schon wieder freigegeben war, aber die Proteste hielten sich in Grenzen. Zunächst steckte Arzberg den Rückstand schnell weg; Schauer, Mittelpunkt des Spiels, glich mit dem ersten guten Angriff aus (16.), dabei hatte Mildner, der sich als Torwart zur Verfügung gestellt hatte und insgesamt gut hielt, keine Chance, als der Ball platziert rechts unten einschlug. In der Folge fehlten beiden Mannschaften etwas die Ordnung im Spielaufbau, die Bälle gingen oft schon im Mittelfeld verloren. Schwarzenbach versuchte es oft über die Flügel, als diese Spielzüge klappten, fielen auch die beiden Tore zum Halbzeitstand: erst verwertete Bobrowski eine Wirth-Flanke, die von rechts kam (31.), dann tauschten die beiden die Rollen und die Seiten und Wirth schoss im Nachsetzen das 3:1 (43.). Der Bericht über die zweite Hälfte könnte kurz sein, wenn der FCS nur eine seiner vielen Konterchancen genutzt hätte, denn nach einem 1:4 wären die Röthenbacher sicher nicht mehr zurück ins Spiel gekommen. Aber die Möglichkeiten wurden ebenso überhastet vergeben wie der TSV seine Angriffe abschloss. Auf der einen Seite kamen die Flanken der stärker werdenden Gastgeber zu ungenau, sodass die Abwehr immer wieder klären konnte; auf der anderen Seite konnten Wirth, Voigt, Bobrowski oder Richter auch klarste Möglichkeiten nicht nutzen oder verzweifelten am starken Riedl. Deswegen musste der FCS nach Liesaus‘ Anschlusstor (71.) auch noch bei jedem Angriff zittern, bis die drei Punkte unter Dach und Fach waren.
Die Aufstellung: Mildner – F. Barthold, V. Roßner, Ci. Gürer, Fugmann (Lauterbach) – J. Linke, Geyer, Richter, Voigt – M. Wirth, Bobrowski.