26. Spieltag: 1. FC Nagel – FCS 0:0

FCS: Im Matsch versunken

Fußball ist ein Spiel, dessen Verlauf auf verschiedenen Faktoren beruht: Spieler, die mit dem Ball umgehen können; ein Ball, der funktionstüchtig ist; und ein Spielfeld, das für 90 Minuten bereit ist. Die beiden ersten Bedingungen waren zum Saisonausklang des 1.FC Schwarzenbach beim 1.FC Nagel sicherlich gegeben, der letzte Punkt war im äußersten Eck Oberfrankens mindestens grenzwertig. Eine Mischung aus Rasen- und Matschfläche hatten die Nageler nach dem Dauerregen zur Verfügung stellen können, die beiden Mannschaften immer wieder Probleme bereitete, aber auch ein abwechslungsreiches Match mit sich brachte, das am Ende dennoch nur 0:0 endete und ein klein wenig ein Spiegelbild der ganzen Spielzeit war.
Unter der Saison hätte dieses Spiel wahrscheinlich nicht stattgefunden, denn von regulären Bedingungen konnte keine Rede sein. Das miserable Wetter hatte den Hauptplatz in Nagel unbespielbar werden lassen, der Nebenplatz vertrug nur eine Partie, weswegen auch die Begegnung der 2. Mannschaft abgesagt wurde, die Punkte werden nach Schwarzenbach gehen. Besagter Nebenplatz war nicht nur aufgeweicht und matschig, sondern auch eng und relativ kurz; das kam den Gastgebern erst einmal entgegen, die mit langen Bällen nach vorne stießen, aber zunächst keine ganz großen Chancen kreierten. Die erste Gelegenheit für den FCS bestand aus einem Pressschlag im Mittelfeld, der zur Bogenlampe wurde, für Torwart Käs aber kein Problem war. Die Gäste brauchten eine Weile, bis ihr Kurzpassspiel griff – über die Flügel funktionierte es, weil der Rasen dort einigermaßen brauchbar war, Anders (22.) und Jäger (27.) erhielten so ihre ersten Möglichkeiten. Durch die Mitte zu spielen, war dagegen keine gute Idee, dort stand das Wasser und der Boden wurde immer tiefer, mancher Spielzug wurde rund um den Mittelkreis sehr abrupt gestoppt, zur Überraschung des jeweils ballführenden Spielers, der plötzlich schneller als die Kugel war. Überhaupt war Konzentration das Wichtigste an diesem Nachmittag, jede Ungenauigkeit machte einen Angriff zunichte. Angriffe also genau und über die Flügel oder Abschluss per Fernschuss lautete das Motto, Hauptmann probierte es aus der Distanz und scheiterte nur knapp (44.). Nach der Pause wurde das Spiel abwechslungsreicher, auch, weil beiden Teams nach und nach anzumerken war, dass die Kraft am Saisonende ausging. Nagel setzte eher auf Konter, der FCS durfte das Spiel machen. Nachdem Phillip am Pfosten (46.) und Brauner (48.) an Rickenthäler gescheitert waren, übernahmen die Grün-Weißen das Kommando. Sie holten zahlreiche Chancen heraus, nutzten den nassen Platz aber kaum zu Fernschüssen, sondern versuchten vielleicht einen Tick zu oft, spielerisch zum Erfolg zu kommen. Oder sie hatten einfach Pech beziehungsweise einen sehr guten Torhüter Käs vor sich. Kolb (50.) und Linke (63.) fanden in ihm ihren Meister bei Schüssen genauso wie Haas mit einem Kopfball (69.); und bei Käs‘ einzigem Fehler, als er sich nach einer Ecke verschätzte, brachte der überraschte Jäger keinen Druck hinter den Ball und Phillip konnte klären (58.). Mit vereinten Kräften wehrten sich die Nageler, so klärte Purner auf der Linie bei einem Freistoß von Hauptmann (68.). Der FCS wollte den Sieg bis zum Ende und machte dabei hinten manchmal zu sehr auf; Rickenthäler war aber sowohl nach einer Ecke zur Stelle, als Schmidt plötzlich einen Meter vor dem Tor an den Ball kam (54.), als auch bei zwei Kontern, bei denen er gegen Mulzer (78.) und Brauner (80.) erfolgreich eingriff. Graue Haare hat Trainer Santiago Fraga da Silva schon genug, in diesem Spiel kam vermutlich das ein oder andere dazu, weil die Chancen auf beiden Seiten bis zum Ende da waren, zuletzt versuchte es P. Fuchs mit einem der zu seltenen Fernschüsse (85.). Auch in dieser Situation gab es keinen Erfolg, daher blieb es beim torlosen Unentschieden – viel Aufwand beim FCS für zu wenig Ertrag, so lässte sich das Spiel, aber irgendwie auch die Saison zusammenfassen, die für Schwarzenbach auf Platz 5 in der Kreisklasse Fichtelgebirge endete. Gut, aber nicht überragend, und mit Luft nach oben für die Spielzeit 2013/14, die ab jetzt zielstrebig geplant werden kann.
Die Aufstellung: Rickenthäler – Dellian, P. Fuchs, Kolb – Bertl, Fochler, Hauptmann, M. Fuchs, Anders (Linke)– Haas, Jäger (Kraus).

Jens König