Reserve gegen sich selbst – und den Schiedsrichter

Zugegeben, es standen zwei völlig andere Mannschaften in der A-Klasse auf dem Platz als noch beim 18:0 in der Hinrunde – der FCS II ersatzgeschwächt, der BSC Furthammer II nicht mit einer zusammengeschusterten Notelf -, und zugegeben, es war mit Schiedsrichter Gerald Plannerer ein Spielleiter angesetzt, der diese Bezeichnung über weite Strecken der Partie nicht verdiente, aber trotzdem darf die Reserve keine solche Leistung bieten wie beim 1:2 (1:2) gegen den Tabellenletzten. Seit dem Beginn der Verletztenmisere in beiden Lagern ist die 2. Mannschaft völlig aus dem Tritt geraten, mit Ausnahme des Siegs gegen Förbau klappt seit Wochen nicht mehr viel. In Furthammer, dem einzigen Spiel der Liga am Wochenende, sah es zunächst nach Besserung aus, denn Bartsch verwertete ein Zuspiel von Linke früh zur Führung (9.). Zu einfach erschien die Aufgabe wohl danach, weil der BSC keine großen Anstalten machte, selbst aktiv zu werden und dazu noch mit Leppert ein Feldspieler im Tor stand; in manchen Köpfen war der Spielverlauf womöglich schon vorgezeichnet, denn von Spielzügen war danach nicht mehr viel zu sehen, Einzelaktionen mit ungenauen Abschlüssen prägten das Bild auf Seiten des FCS, der den Aushilfskeeper nicht weiter forderte. Die Laufwege waren nicht mehr abgestimmt, Zuordnungen passten nicht mehr, dadurch wurden selbst die eigentlich unkontrollierten langen Bälle der Gastgeber gefährlich. Einen Fehlpass von Fraga da Silva nahm Schöffel auf, wurde nicht angegriffen und bedankte sich für die Freiheiten mit dem Ausgleich (23.). Das Schlusslicht bemerkte die Unsicherheiten im Schwarzenbacher Spiel, setzte die Gäste mit viel läuferischem Einsatz unter Druck und provozierte weitere Fehler. Als die Abstimmung zwischen Abwehr und Torwart überhaupt nicht klappte, war der vorherige Ersatzkeeper Leppert Nutznießer und erzielte das 2:1 mit einem schönen Heber aus 20m (36.). Der Wille, die Blamage abzuwenden, war den Grün-Weißen bis zur Pause und auch danach anzumerken, aber die Mittel waren meistens untauglich, weil viel zu oft der Nebenmann übersehen wurde oder die Genauigkeit im Abschluss fehlte, ein Freistoß von Richter und ein Ball von C. Barthold, der direkt vor dem Abschluss unglücklich versprang, war die magere Ausbeute der zweiten 45 Minuten. Der Rest dieser Halbzeit wurde von Schiedsrichter Plannerer im Wortsinn kaputt gepfiffen: die offensichtlichen Regelverstöße ahndete er konsequent, ansonsten traf er auf beiden Seiten teils haarsträubende Fehlentscheidungen, wenn es um Abseits oder Fouls in Strafraumnähe ging, zog mal Gelb für Meckern, dann wieder nicht, legte sich mit den Zuschauern an und brachte die Partie im Prinzip völlig zum Erliegen. Tendenziell waren die Unterbrechungen zum Nachteil des FCS, aber die Gründe für die Niederlage muss die Mannschaft bei sich selbst suchen und sich fragen, warum die eigenen, so lange gezeigten Stärken momentan völlig untergehen. Jens König
Die Aufstellung: Knöchel – T. Bertl, F. Barthold, C. Fraga da Silva, Nittke – Gallar, J. Linke, Richter, M. Wirth (Achatz) – Bartsch, C. Barthold.