Die Frage nach dem Aufsteiger aus der Kreisklasse Fichtelgebirge wird am kommenden Wochenende in Schwarzenbach entschieden, so viel steht fest: am allerletzten Spieltag der Saison 2013/14 kommt der Tabellenführer FC Niederlamitz zum TuS Förbau, während der Zweite 1.FC Schwarzenbach das Schlusslicht aus Höchstädt empfängt. Und spannender geht es nicht: nur noch ein Punkt trennen die beiden Führenden, und dahinter lauert auch noch der FC Vorwärts Röslau II. Der FCS muss also gewinnen, um mindestens seine Position zu halten. Holt Niederlamitz in diesem Fall höchstens einen Punkt, hätten es die Schwarzenbacher tatsächlich geschafft und noch Platz 1 geholt, bei drei Punkten gegen den A.TV Höchstädt wäre in jedem Fall der Relegationsplatz gesichert.
Möglich machen diesen dramatischen Schlussspurt eventuell seherische Fähigkeiten des Spielplaners, weil mit Ausnahme des FCS alle anderen Teams an der Spitze an den letzten Spieltagen immer wieder aufeinandertrafen und so Punkteabstände nicht zu groß wurden, die Hartnäckigkeit der Röslauer, die überraschenden Ergebnisse der Niederlamitzer und natürlich vor allem die mittlerweile imponierende Siegesserie der Schwarzenbacher, die alle neun Partien nach der Winterpause gewonnen haben und sich auch von Höchstädt nicht stoppen lassen wollen. Dem 1.FC Nagel gelang die Unterbrechung der Serie nicht, er war der erwartet schwierige Gegner, auch wenn das Endergebnis von 1:5 (0:1) eine andere Sprache zu sprechen scheint. Aber es war fast bis zur Pause eine sehr zähe Angelegenheit im Dauernieselregen, denn Nagel störte früh mit gleich drei Spielern, die Passwege waren selten offen und die Anspiele kamen sehr oft zu ungenau. Nagel griff seinerseits auch nicht mit dem Tempo an, dass Schwarzenbach nicht hätte eingreifen können, Malzer und Söllner waren in der Dreierkette um Wohn in guten Händen. Rezept eins, kurze Pässe, um spielerisch vors Tor zu kommen, fruchtete für die Gäste nicht, also wurde Rezept Nummer zwei für nassen Boden ausgepackt: und gleich der erste Versuch aus der Distanz saß, als Fröhlich einen Flachschuss aus 18 Metern ansetzte und ins untere rechte Eck traf (43.). Nach dem nicht ganz einfachen Spielbeginn, zu dem das Thema der Vorgeschichte mit Nagel 2009 und den verpassten Aufstieg vielleicht doch ein wenig beitrug, war der Treffer eine große Erleichterung, die mit in die Halbzeit genommen werden konnte. Die Führung stand aber zunächst auf wackligen Füßen, denn gleich nach der Pause eroberte Söllner im Mittelfeld den Ball und setzte sich allein gegen die hoch stehende Abwehr des FCS durch, sein Abschluss war aber zu ungenau (47.). Viele Schwarzenbacher Anhänger sehnten ein zweites Tor zur Beruhigung des verteilten Spiels herbei, Ergün Aydinli tat ihnen den Gefallen, als er sich nach einem schönen Anspiel gegen drei Mann behauptete und die Kugel in den linken oberen Winkel schoss (54.). Der Stürmer wirkte zuvor ein wenig übermotiviert bei seinen Versuchen, im entscheidenden Moment zeigte er aber seine Klasse. Nagel gab trotz des Rückstands nicht nach, vor allem die Hilpert-Brüder und Malzer sorgten mit ihren Chancen für Gefahr (59./64.), auch Seiberts Schuss war nicht ohne (70.); insgesamt mussten die Platzherren ihr Tempo aber etwas herausnehmen, das kam der jungen Mannschaft des FCS mit zunehmender Spieldauer entgegen. So waren die schnellen Fröhlich und Bertl bei ihren Toren (73./78.) nicht zu halten, aber auch die Spielzüge in der Entstehung über Aydinli bzw. Fröhlich und Fuchs konnten von Nagel nicht unterbunden werden. Mit einem 3:0 im Rücken konnte auch die Schrecksekunde verkraftet werden, als Torwart Becher einen Foulelfmeter verschuldete und dafür Gelb sah, den Strafstoß von CH. Hilpert dann aber auch glänzend abwehrte (75.). Und beim Stand von 4:0 hatte das Gespenst Nagel endgültig seinen Schrecken verloren, daran konnten auch die weiteren Bemühungen der Heimelf nichts ändern. Nagel ist genau deshalb so unangenehm zu spielen, weil die Mannschaft nicht aufgibt, das Ergebnis war deshalb tatsächlich deutlicher als es der Spielverlauf aussagt und der Ehrentreffer mehr als verdient, auch wenn Malzer Anders zu einem Eigentor zwang (90.). Mit Lubers 5:1 nach einem Alleingang (91.) endete eine Partie, die mit viel Anspannung erwartet worden war und für die sich die Strapazen der Wanderer um 1. Vorstand Wolfgang Fischer letztlich mehr als gelohnt hatten.
Die Aufstellung: Becher – Saalfrank, Wohn, L. Wirth – M. Fuchs, Luber, Hofmann, Linke, S. Bertl (Fochler, Anders) – Fröhlich, E. Aydinli.