Wozu braucht man einen Tatort, wenn es die Kreisklasse Süd gibt? Einen Spieltag vor Ende der Vorrunde können sich gleich vier Teams Hoffnungen auf die Halbzeit-Meisterschaft machen, und das Positive daran: der 1.FC Schwarzenbach hat die beste Ausgangsposition. Denn am 13. Spieltag empfängt der Wieder-Tabellenführer zum Kerwaspiel das Schlusslicht aus Stockenroth, während alle anderen Mannschaften an der Spitze unangenehmere Aufgaben zu lösen haben.
Die Spitze in dieser Liga hat schon eine verrückte Entwicklung genommen in den letzten Wochen, mit dem Resultat, dass vier Vereine punktgleich vorne stehen, je 28 Zähler weisen der FCS, der SV Marktredwitz, der FC Waldstein und ganz überraschend der FC Nagel auf; Wacker Marktredwitz könnte mit einem Spiel Rückstand noch bis auf drei Punkte herankommen. Verläuft die Rückrunde ähnlich wie die erste Hälfte der Spielzeit, bleibt es spannend bis zum letzten Spieltag. Der FCS, schon mit einigem Rückstand nach den zwei „Marktredwitzer“ Niederlagen, profitierte von den Paarungen der anderen Klubs untereinander und startete eine neue Serie, der dritte Sieg in Folge wurde ihm beim 13:0 (5:0) in Zell bei der SG Zell/Stammbach II auch nicht schwer gemacht. Kurz gesagt hatte ein heillos überforderter Vorletzter keine Chance gegen die Grün-Weißen, die trotz mehrerer Ausfälle immer noch deutlich überlegen waren und ihre Spielfreude ausleben durften. Schon in diesem Jahr konnte der einstige große Rivale aus Zell nur noch mit Hilfe der Spielgemeinschaft ein Team melden, vielleicht geht er schon bald den Weg in Richtung FC Waldstein; anhand eines solchen Beispiels kann man gut ersehen, wie sich die Fußballlandschaft der Region in den nächsten Jahren noch verändern wird. Der FCS darf noch eigenständig für Furore sorgen und tat das ausgiebig, fast jeder eingesetzte Akteur bekam die Chance zum Toreschießen: Mikuta beendete seine Flaute mit drei Treffern (19./22./90.), Hofmann belohnte sich für seine Arbeit im Mittelfeld (12./55./75.), Bertl (72.), Fröhlich (30.) und Wohn (88.) kamen ebenso zum Abschluss wie Linke (60.), und die beiden Pendler zwischen FCS I und II, Franz Mildner (24./53.) und Stefan Scharrer (82./Elfmeter) bekamen den Lohn für ihre guten Leistungen. Als Fazit bleibt: es ging fair zu, Zell taugte als Gegner zur aktiven Regeneration nach dem Freitagsspiel, aber nicht in erster Linie als Maßstab für die Aufgaben, die noch vor der Winterpause warten.
Die Aufstellung: Becher – L. Wirth, Scharrer, F. Mildner (Saalfrank) – Wohn, Haas, Linke, Fröhlich, Hofmann – Bertl, Mikuta.