Als Spitzenreiter in die Marktredwitzer Wochen

Man konnte die „Spitzenreiter! Spitzenreiter! Hey! Hey!“-Rufe auch noch 15 Minuten nach Abpfiff aus der Dusche vernehmen, so groß war die Freude über den hart umkämpften 4:2- Sieg gegen den FC Nagel. Mit diesem Erfolg kann der FCS schon einmal einen Etappensieg verbuchen, denn in den kommenden beiden Wochen stehen noch die Partien gegen die zwei Teams aus Marktredwitz an, die mit Sicherheit auch keine Selbstläufer werden.
Das Team wuchs sicherlich wieder ein Stück weiter zusammen, lief man doch erstmals in dieser Saison einem Rückstand hinterher, und das gleich zweimal. Die rund 120 Zuschauer, die sich trotz des scheußlichen Wetters und der veränderten Anstoßzeiten vor die Tür gewagt hatten, sahen ein sehr rasantes Spiel, dass in der Anfangsphase vor allem von Fehlern geprägt war. Der erste dieser Fehler war bereits folgenschwer: Wirth, jeglicher Anspielmöglichkeiten nach vorne beraubt, versucht es mit dem Rückpass zu Becher, jedoch ohne vorher zu schauen, wo dieser eigentlich steht. Der Nageler Kapitän, Christian Hilpert, spritzt dazwischen und schiebt bereits in der 6. Spielminute dankbar zum 0:1 ein. Nahezu mit der nächsten Aktion geht jedoch auch der Kapitän des FCS mit gutem Beispiel voran und egalisiert die Führung der Gäste; nach der Hereingabe von Mikuta rutscht einem Abwehrspieler der Ball über den Kopf und Wohn kann vollkommen freistehend den Ball versenken (8.). Wiederum nur zwei Minuten später dann der nächste Fehler: Pöllmann versucht sich an einer Flanke aus dem Halbfeld, der missglückte Ball wird jedoch immer länger und fällt unter die Latte, Keeper Becher schaut dabei nicht gut aus. Der immer wieder einsetzende Regen und der – obwohl hervorragend gepflegte – schwierig zu bespielende Boden machen beiden Teams in den folgenden Minuten das Leben schwer, jedoch ist nun vor allem der FCS die tonangebende Mannschaft. Nahezu jeder in der Offensivreihe des FCS hat jetzt die Chance zum erneuten Ausgleich, die dickste Möglichkeit hat jedoch Verteidiger Wirth in der 27. Minute, doch dessen Kopfball wird noch auf der Linie geklärt. Die Zuschauer merken nun, dass die Führung der Gäste nicht mehr lange Bestand halten kann, zu stark drängen die Mannen von Trainer da Silva auf den Ausgleich. Und so kommt es dann auch: Aydinli legt in der 31. Minute auf Bertl ab, dessen Schuss wird von Keeper Käs pariert, der Abpraller landet bei Mikuta. Dieser lässt noch einen Abwehrspieler aussteigen und wuchtet den Ball links oben in die Maschen zum 2:2-Ausgleich. Doch die Heimmannschaft gibt sich damit nicht zufrieden und erzielt noch vor der Halbzeit die Führung. Mit einem hervorragenden Pass in die Gasse setzt der erneut bestens aufgelegte Bertl Mikuta in Szene, der dem Keeper völlig alleinstehend keine Chance lässt (41.). Kurz vor der Pause gibt es noch einmal die Chance zum erneuten Ausgleich, als sich Wohn bei einer Ecke verschätzt, doch Seibert ist zu überrascht und kann kein Kapital daraus schlagen (45.). Nur wenige Minuten nach der Pause markiert der bis dahin eher unauffällige Aydinli das 4:2 nach der wiederholt guten Vorarbeit von Bertl (48.). Dank dieser zwei Tore Vorsprung spielt der FCS nun etwas befreiter auf, in der Folgezeit kommen die Saalestädter noch zu einigen Chancen durch Aydinli und Mikuta. In der 84. Minute erzielt Wohn per Kopf dann sogar noch das 5:2, doch Schiedsrichter Egelkraut entscheidet auf Abseits.
Die Grün-Weißen liefern mit diesem Spiel gegen die bis dato nur einmal bezwungenen Nageler den Beweis dafür, dass sie auch Kampf können und in der Lage sind, einen Rückstand zu drehen. Wenn man auf diese Leistung aufbaut und weiterhin vor allem als geschlossene Mannschaft auftritt, müssen sich auch die Marktredwitzer nächste Woche warm anziehen.
Die Aufstellung: Becher – L. Wirth, P. Fuchs, Saalfrank – Wohn, Linke – S. Bertl (Schijabiew), Fröhlich (Anders), Haas (Hofmann), Mikuta – Aydinli. Fabian Barthold