50 Minuten Sturmlauf reichen zum Auftakt

Der 1.FC Schwarzenbach weiß noch, wie man gegen Mannschaften aus dem Raum Hof spielen muss, um zum Erfolg zu kommen. Das bewies er beim 5:2 (3:1)-Erfolg über den FC Wiesla Hof II zum Auftakt der Saison in der Kreisklasse Nord. Es war ein guter Einstand in der neuen Liga, der aber längst noch nicht Aufschluss über alle Fragen geben konnte, die sich für diese Spielzeit stellen.
Beide Teams sind neu in dieser Abteilung der Kreisklasse, und beide werden ihre Schlüsse aus der Partie am Sonntagabend ziehen. Die Hofer, aus dem Frankenwald zurück gewechselt, werden gemerkt haben, dass sie wesentlich geordneter stehen müssen als gegen den FCS, sonst gehen sie schweren Zeiten entgegen. Und die Gäste werden mitnehmen, dass es ihnen nicht jeder Gegner so einfach machen wird wie die Wiesla-Reserve, dass sie sich aber auch keine Auszeiten nehmen dürfen, weil die Zahl der fest einplanbaren Dreier vermutlich geringer ausfallen dürfte als in der Vergangenheit. Dass die Saison angepfiffen wurde, war um 17 Uhr möglicherweise noch nicht jedem Schwarzenbacher aufgefallen, denn schon der erste Fehlpass im Spielaufbau wurde von Fischer zum 1:0 gleich in der ersten Minute genutzt. Lange durften sich die Hofer nicht über die Führung freuen, denn nur fünf Minuten später wurde Mikuta mit einem langen Ball in Szene gesetzt und glich aus. Der FCS kam in Fahrt, die langen Schläge aus der Abwehr kamen meistens präzise hinter eine nicht gut sortierte Abwehr des FCW, vor allem Bertl war dann nur schwer zu stoppen. Es war allerdings Haas, der die Gäste in Führung brachte; ein Freistoß fast von der Mittellinie landete auf dem kleinen Platz beim Stürmer, der unbedrängt einköpfen durfte (23.). Die Rückkehrer aus der Kreisklasse Süd kontrollierten die Partie klar, Wiesla tauchte nur selten vor Becher auf, vielleicht waren die Beine noch etwas vom Besuch des eigenen Sportfests. Schwarzenbach wirkte spritziger, viele Aktionen konnten nur durch Fouls gestoppt werden. Einen der gegebenen Freistöße setzte Luber zum schönsten Tor des Tages an die Unterkante der Latte und von dort in den Kasten (35.). Jede Hoffnung der Hofer auf ein Unentschieden raubte dann der Treffer von Mikuta nur 20 Sekunden nach der Pause, nachdem er von Anders bedient worden war, der einen Fehlpass erzwungen hatte. Mit der klaren Führung im Rücken, die Haas nach einem sehenswerten Tänzchen von Bertl gegen vier Hofer noch ausbauen konnte (55.), schalteten die Grün-Weißen deutlich einen Gang zurück. Die sehr junge Truppe – Wohn, Schijabiew, Saalfrank und Marcel Fuchs fehlten – ließ es wesentlich ruhiger angehen und gab den Platzherren die Gelegenheit zu zeigen, was sie draufhaben. Spielerisch präsentierte sich Wiesla recht gut, zwingende Strafraumaktionen gab es aber relativ wenige. Immerhin setzte Munzert einen Freistoß an die Latte (50.); Becher war gegen Wolfrum auf dem Posten (61.), musste sich im Anschluss aber Munzert geschlagen, der einen Freistoß ins Tor verlängerte (62.). Das war es dann weitgehend mit den aussichtsreichen Aktionen auf beiden Seiten: die letzte halbe Stunde ging es eher gemütlich zu, sodass sich die Erkenntnisse für beide Klubs im Hinblick auf die Saison doch noch in Grenzen halten dürften.
Die Aufstellung: Becher – Scharrer, P. Fuchs, L. Wirth, Luber – Linke, C. Barthold, S. Bertl, Haas (Großmann) – Anders, Mikuta (Richter).