Zweimal geführt, und doch verloren
2:3 Niederlage des FC Schwarzenbach beim
FC Hohenberg-Schirnding war vermeidbar
Schirnding – Sie haben sicher eine große Rolle gespielt, die tropischen Temperaturen und der Dauersonnenschein auf dem Fußballplatz in Schirnding, aber sie waren nicht verantwortlich für die 2:3 (1:1)-Niederlage des 1.FC Schwarzenbach beim FC Hohenberg-Schirnding, die sich diesen Misserfolg bei konsequenter Chancenverwertung hätten ersparen können und jetzt erst einmal im Niemandsland der Tabelle stehen.
Es war kein unverdienter Erfolg für die Gastgeber, das muss man fairerweise festhalten. Sie hatten mit ihren Stürmern Quilitzsch, Stibbe und Müller gefährliche Spitzen, die serienweise gute Möglichkeiten hatten, sie aber auch reihenweise vergaben. Und sie waren besser in der Lage, ein relativ hohes Tempo über die insgesamt 97 Spielminuten aufrecht zu halten. Der FCS musste sich immer wieder kurz sammeln, um angreifen zu können, und – er hatte scheinbar ein Problem mit den Trinkpausen, die Schiedsrichter Bärwald jeweils zur Hälfte einer Halbzeit verordnete. Denn vorher lief es gut für die Schwarzenbacher, sie waren im Spiel und hatten den Gegner weitgehend im Griff. Danach aber ging jeweils nicht mehr viel zusammen, Ballverluste und Stellungsfehler häuften sich. Davon profitierte der Fusionsverein, kam zurück in die Partie und holte in beiden Fällen einen Rückstand auf. Er begann stürmisch mit Versuchen von Bienemann und Müller, Schwarzenbach hielt nach den ersten Minuten gut dagegen und kam zur Führung, als Anders einen Pass von Fochler aufnahm und von der rechten Seite Keeper Förster überwand (17.). Beide Teams ließen sich immer wieder viel Platz, in der Abwehr des FCS ging es aber nicht immer sehr gut sortiert zu. Kaya fädelte oft die Angriffe ein, die schon erwähnten Angreifer hatten zu viel Raum; Kaya selbst und Quilitzsch wurden gerade noch gestoppt, während auf der anderen Seite vor allem Anders mit seiner Schnelligkeit für Gefahr sorgte, aber später mit Problemen am Fuß kürzer treten musste. Hohenberg-Schirnding ließ nicht locker, als Ukley einen Moment zu spät gegen Quilitzsch kam, gab es Elfmeter, den Müller zum Ausgleich verwandelte (39.). Nach der Pause ging es nicht unbedingt hochklassig, aber sehr abwechslungsreich weiter. Aus den Fehlern der Spieler entstanden zahlreiche Möglichkeiten, auf der Seite der Heimelf setzten sich immer wieder die die drei, vier offensiven Kräfte in Szene, bei den Gästen kamen Barthold und vor allem Linke stärker auf. Er hätte frei vor Förster schon das 2:1 erzielen müssen (57.), der Hohenberger Torwart hielt seine Mannschaft aber mit einigen Glanzparaden im Spiel. Beim nächsten Versuch Linkes, der von Barthold freigespielt wurde, war er aber doch machtlos (59.). Der FCS ließ sich jedoch zu schnell zurückdrängen und muss schnell lernen, auf das körperbetonte Spiel im Fichtelgebirge einzugehen; nur drei Minuten war die Abwehr nicht im Bilde, sodass Müller aus stark abseitsverdächtiger Position ausglich. Heftige Proteste waren die Folge, der nicht immer sichere Bärwald verbannte Betreuer Fuchs deswegen auf die Tribüne. Die Gäste hatten weiterhin die Chancen zum Sieg, der eingewechselte Schijabiew blieb im Sturm aber genauso unglücklich wie seine Kollegen, und das gleich zweifach: auch er kam allein nicht an Förster vorbei (69.), beim Foulelfmeter für die Grün-Weißen verlor er seinen Rhythmus – Jena hatte Hauptmann gefoult (78.), der Strafstoß erfolgte aber erst drei Minuten später, weil die Hohenberger eine Verletzung Schijabiews reklamierten; er musste versorgt werden, kam zurück auf den Platz, schoss den Elfmeter platziert nach links unten, aber Förster konnte den Ball halten. Zum Pech kamen beim FCS jetzt scheinbar auch noch langsam ausgehende Reserven, während Hohenberg-Schirnding am Drücker bleiben konnte. Schwarzenbach blieb aber offensiv ausgerichtet, ein Fehler im Spielaufbau wurde verhängnisvoll, Quilitzsch hatte freie Bahn und traf zur ersten Führung für die Heimmannschaft (84.), nachdem er schon kurz zuvor eine gute Gelegenheit vergeben hatte. In die wenig durchdachten letzten Versuche des FCS hätte Stibbe bei einem Konter während der Nachspielzeit noch erhöhen können, daher geht der Sieg des Teams von der tschechischen Grenze in Ordnung, auch wenn beide Klubs sicher mit einem Unentschieden wohl zufrieden gewesen wären.
Die Aufstellung: Kindlein – Mildner, Dellian, Ukley, Fochler (Geyer) – Roßner, Hauptmann, C. Barthold, Anders (Bobrowski) – Linke, Jäger (Schijabiew).
Vorschau: auf dem Papier scheint der kommende Gegner schlagbar zu sein – der ATG Tröstau steht mit seiner 1. Mannschaft auf dem letzten Platz, die Zweite hat auch noch keinen Punkt geholt. Aber ob das der wahre Leistungsstand des Klubs ist, muss eigentlich bezweifelt werden. Anstoß ist am Sonntag, dem 26.8., um 13. bzw. 15 Uhr. Jens König (Quelle: Amtsblatt 24.08.2012)